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Raubtierkapitalismus produziert zwangsläufig Terroristen

Von Peter Haisenko 

Alle sind sich darüber einig, dass die Ursachen des Terrorismus bekämpft werden müssen. Das war´s dann aber auch schon mit der Einigkeit. Europa, der Westen allgemein, sei schuld, sagen die Feiglinge, die nicht wagen, die USA als Hauptverursacher direkt zu benennen. In gewisser Weise haben sich die Europäer natürlich auch schuldig gemacht, indem sie den US-dominierten Raubtierkapitalismus nicht nur akzeptieren, sondern schützen und propagieren. Dieses ausbeuterische System nämlich ist es, das Terroristen in industriellem Maßstab produziert.

Man kann davon ausgehen, dass ein zufriedener Familienvater in angenehmer Lebenssituation kaum auf die Idee kommen wird, sein Leben und das seiner Familie aufs Spiel zu setzen, indem er terroristische Aktionen plant oder durchführt. Ein gewisser Wohlstand und eine stabile Zukunftsperspektive dürften das sicherste Mittel sein, Terrorismus gar nicht erst aufkommen zu lassen. Diese Betrachtung ist unabhängig von Religion oder politischer Ausrichtung. Hier ist es angezeigt, die Situation von Jugendlichen kritisch zu hinterfragen.

Jugendliche suchen Halt und eine Perspektive fürs Leben

Wir wissen um den schwierigen Selbstfindungsprozess während der Pubertät. Die Heranwachsenden suchen ihre Position in der Gesellschaft und dabei ist entscheidend, welche Perspektiven sich ihnen bieten – auch aus ihrer subjektiven Sicht betrachtet. Wer das Glück hat, in geordneten, stabilen und einigermaßen wohlhabenden Verhältnissen aufzuwachsen, hat hier weniger Probleme. Der Besuch einer höheren Schule beschäftigt die Suchenden hinreichend und sie können sich zumindest in der Illusion wiegen, ein anerkanntes Mitglied der gutverdienenden Klasse zu werden. Ganz anders die Situation von Kindern aus unterprivilegierten Kreisen – nicht nur mit Migrationshintergrund, denen oftmals der Besuch einer weiterführenden Schule versagt ist. Sie haben es doppelt schwer.

Zum einen wachsen sie auf mit einem vollkommen falschen Bild von ihren deutschen Altersgenossen. Seit mehr als 30 Jahren ist es so, dass Kinder privilegierter Familien mit allen Mitteln in höhere Schulen gedrängt werden. Was dann noch in der Hauptschule übrig bleibt, sind diejenigen, die nun wirklich nicht zur geistigen Elie gerechnet werden können. Ganz anders Kinder aus unterprivilegierten Haushalten. Obwohl sie oftmals über den Intellekt zum Besuch einer höheren Schule verfügen, bleibt ihnen diese Bildungsstufe verwehrt. Sei es, weil sie schnell in den Arbeitsprozess zum Geldverdienen sollen oder weil dieser Weg nicht in der Agenda der Eltern vorgesehen ist. Die Folgen sind fatal.

Die Sprösslinge der Unterprivilegierten stellen die „Intelligenzia“ der Hauptschulen und dominieren ihre Mitschüler. Sie fühlen sich – zurecht – den deutschen Schülern überlegen. In ihrem Alter können sie fast nicht anders, als dieses Weltbild auf ganz Deutschland zu übertragen, denn der Kontakt zu denjenigen, die ihnen eine korrekte Einordnung vermitteln könnten, ist minimal. Trotz ihrer guten Stellung in der Hauptschule müssen sie wahrnehmen, dass für sie der Zugang zu den Fleischtöpfen der Privilegierten mehr als unwahrscheinlich ist. Wen kann es da wundern, dass sich Frust und Aggression breit machen. Die jugendlichen Intensivtäter sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Aber auch die Privilegierten haben ihre Probleme mit dem System.

In den 1980-er Jahren konnten wir beobachten, wie erwachsene Sprösslinge der Mittelschicht scharenweise den teils sehr rigiden Lehren indischer Gurus auf den Leim gegangen sind. Auch sie waren auf einem Selbstfindungstrip, auf der Suche nach einem sinnstiftenden Leben, nach stringenten Lehren, die sie in den moralisch zunehmend verfallenden westlichen Gesellschaften nicht finden konnten. Auch die 68er-Bewegung rekrutierte sich aus Menschen mit ähnlichen Leerräumen. Wen kann es folglich verwundern, wenn sich heute Jugendliche – oftmals entwurzelt und ohne Perspektive – obskuren Predigern zuwenden? Diese versprechen genau das, was die jungen Leute vermissen: Ein Leben als anerkanntes und wichtiges Mitglied in einer Gesellschaft, die geprägt ist von klaren Regeln mit einem scheinbar hohen Moralanspruch

Terroristen „Made in Europe“

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass innereuropäische Terrorakte in der Mehrzahl von Menschen begangen werden, die bereits länger in Europa leben. Nicht nur das. Europa exportiert fehlgeleitete junge Menschen in die Brennpunkte des Fanatismus und diese entstammen nicht nur dem unterprivilegierten Umfeld. Wir müssen folglich feststellen, dass die westliche Gesellschaft versagt, was den Umgang mit Jugendlichen ganz allgemein anbelangt. Kann man das ändern? Nicht so einfach, denn es ist ein systemimmanentes Versagen. Die fortschreitende Gier des Raubtierkapitalismus raubt nicht nur Unterprivilegierten eine hoffnungsfrohe Zukunftsperspektive. Eigeninitiative wird propagiert, allerdings ohne eine annehmbare Anleitung, wie das zum Erfolg führen könnte. Im Gegenteil wird die Angst verbreitet, dass nicht einmal mehr die Rente für ein gesichertes Leben im Alter reichen wird. Wen wundert es also, dass gerade junge Menschen auf der Suche nach einer Position in der Gesellschaft jeden Strohhalm ergreifen und der wird ihnen eben von Predigern gereicht, die keinen anderen Weg propagieren können, als die Zerstörung der „westlichen Werte“.

Was ist übrig geblieben, von den viel beschworenen „westlichen Werten“? Nicht viel, wie ich meine. Es sei denn, man versteht unter diesen „Werten“ das Streben nach maximalem Gewinn ohne Rücksicht auf elementare menschliche Bedürfnisse; die gnadenlose Dominanz gegenüber Rohstoffländern, deren gesellschaftliche Entwicklung der technischen noch nicht folgen konnte; die arrogante Missachtung gewachsener Kulturen und die Zerstörung derselben, wenn sie sich nicht dem Gewinn- und Ausbeutungsdiktat beugen wollen. Für mich sind das keine „Werte“, sondern der Ursprung allen Übels. Erinnern wir uns an unsere „zornigen jungen Männer“, die schon vor Jahrzehnten dagegen aufbegehrten. Allerdings mit dem Unterschied, dass diese damals in sozialistischen Ideen ihre Heimat suchten und oft genug dabei von etablierten Vordenkern unterstützt wurden.

Islamistische Rattenfänger nutzen das Vakuum

Seit 1990 gibt es diese „Heimat“ nicht mehr. Dieses Vakuum haben sich nun die islamistischen Prediger zunutze gemacht und propagieren ihre „Alternative“ in Form religiös verbrämten Fanatismus’. Wieder darf es niemanden wundern, wenn sich nicht nur Jugendliche mit Migrationshintergrund dieser Scheinalternative zuwenden. Sie sehen hier ihre einzige Chance, um ihrem sinn- und perspektivlosen Leben zu entfliehen, um etwas Positives zu leisten, bis hin zum Opfer des eigenen Lebens. Auf diese Weise haben sie durchaus viel gemein mit den „Wutbürgern“, die oft zu unrecht vorschnell in die „rechte Ecke“ gestellt werden. In beiden Fällen ist es Ausdruck der Hilflosigkeit, gegenüber dem Diktat des übermächtigen Kapitals, das die Gesellschaften mehr und mehr in Arm und Reich, in Perspektivlose und Besitzende spaltet.

Wie üblich reduziert sich die Diskussion über die Beseitigung der Ursachen des Terrorismus’ auf kosmetische Operationen. Der dafür entscheidende Impuls wird gemieden: Die Systemfrage! Ist es denkbar, dass das Terrorproblem gelöst werden kann, ohne einen elementaren Systemwechsel vorzunehmen? Ich antworte hierauf mit einem klaren Nein. Ohne einen Paradigmenwechsel wird es nicht gehen. Wir müssen die „westlichen Werte“ zurückführen zu dem, was sie mit dem Humanismus verbindet. Wir müssen uns abwenden vom gnadenlosen Gewinndiktat des Raubtierkapitalismus. Wir müssen auch den Unterprivilegierten eine Perspektive geben, ganz gleich in welchem Land sie leben. Wir müssen Währungsspekulationen und Schuldendiktat ein Ende setzen, die Entwicklungsländern keine Chance lassen, aus ihrem Elend herauszuwachsen und auch gewachsene europäische Länder in Massenarmut stürzen.

Ein Systemwechsel ist unausweichlich

Die Geschichte hat zu oft gezeigt, dass das Gefühl von Ohnmacht und ungerechter Ausbeutung der beste Nährboden für extreme Entwicklungen ist. Gerade die deutsche Geschichte sollte uns das gelehrt haben. Ohne den Ersten Weltkrieg – vom British Empire gewollt und orchestriert – hätte es Armut, Hoffnungslosigkeit und Massenarbeitslosigkeit in Deutschland nicht gegeben. Ohne diese Faktoren wäre Hitler ein unbekannter Schildermaler geblieben; es hätte die Gräuel des Dritten Reichs nicht gegeben. Ich denke, hier darf eine Parallele zum heutigen Terrorismus gezogen werden. Ohne die Kriege der USA um Macht und Öl im Mittleren Osten und anderswo hätten wir heute weder ein Terrorismusproblem noch Migrantenströme.

Was ist also zu tun? Ein Systemwechsel? – Ein Systemwechsel! Bislang, speziell nach dem „Sieg des Kapitalismus“, gab es keine ernst zu nehmende Alternative. Dem ist seit wenigen Tagen nicht mehr so. Wir haben mit der Humanen Marktwirtschaft ein komplett durchdachtes und funktionsfähiges Modell einer neuen Weltwirtschafts- und Finanzordnung vorgestellt, das die Macht des Kapitals schlicht unmöglich macht. Wir haben bei unseren Überlegungen hierzu alte Dogmen auf den Müll der Geschichte geworfen, von Grund auf neu gedacht und so das Modell geschaffen, das ein friedliches Zusammenleben aller Menschen ermöglichen wird. Nicht nur das. Die Humane Marktwirtschaft wird allen Menschen Wohlstand bringen und ein bis dahin unerreichbar scheinendes Leben in nie dagewesener Freiheit.

Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt: Extremismus und folglich Terrorismus sind die unausweichliche Folge des Raubtierkapitalismus. Hier muss angesetzt werden, wenn dem Terror ein Ende gemacht werden soll. Es reicht nicht, an Symptomen herumzudoktern. Die Prinzipien des Humanismus müssen reanimiert werden und die Humane Marktwirtschaft kann das bewirken.

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In einer Welt, in der alles käuflich ist – vom Mörder über Medien bis zu Abgeordneten –, ist echte Demokratie unmöglich. Wer Demokratie will, muss als wichtigste Voraussetzung ein Finanz- und Wirtschaftssystem fordern, das die Macht des Kapitals bricht, der „wundersamen Geldvermehrung“ durch Zins und Zinseszins ein Ende setzt und das Bestechung und Korruption weitgehend unmöglich macht. Die Humane Marktwirtschaft wird das leisten, und nicht nur das. Sie wird den Menschen Freiheit schenken in bisher nicht gekanntem Ausmaß; ein Leben frei von Lohnsteuer und Inflation und damit eine zuverlässig planbare Zukunft. Um das zu erreichen bedarf es keiner blutigen Revolution, sondern lediglich der Rückbesinnung auf die Grundsätze des Humanismus’ – und deren konsequente Umsetzung.

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