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Die USA ziehen die Strippen, aber schuld sind die Russen

Eine Hintergrund-Analyse von Peter Orzechowski

Die Russen sind an allem schuld: An der Wahl Trumps zum US-Präsidenten, am Syrienkrieg, am IS und natürlich auch an den Flüchtlingsströmen. So wird es in den Mainstream-Medien gebetsmühlenartig propagiert. Keiner stellt die wahren Zusammenhänge klar. Keiner wagt es zu sagen: An der Syrienkrise, die jederzeit in einen Weltkrieg münden kann, am IS, der die noch bestehenden Staaten des Mittleren Ostens zum Zerfallen bringen soll, und an den Flüchtlingsströmen, die dieser Krieg verursacht und die sich in die Nachbarländer und von dort nach Europa ergießen – hinter all dem steht ein heimlicher Drahtzieher: Die USA.

Betrachten wir einige Fakten zur Entwicklung in den letzten fünf Jahren. Als der so genannte Arabische Frühling 2011 auf Syrien überschwappte, seien Türkei, Saudi-Arabien und die Emirate so entschlossen gewesen, Assad zu stürzen und einen „sunnitisch-schiitischen Stellvertreterkrieg zu starten“, dass sie Tausende Tonnen Waffen und dreistellige Millionenbeträge in die Aufständischen investiert haben, sagte US-Vizepräsident Joe Biden im Herbst 2014 gegenüber der BBC. „Die Leute, die sie ausgerüstet haben, waren al-Nusra und al-Qaida und die extremistischen Typen von Gotteskriegern, die aus allen Teilen der Welt kommen“, so Biden.

Der IS – die Terrormiliz der USA

Vergessen zu erwähnen hatte der US-Vizepräsident, dass sein eigenes Land Teil dieser seltsamen sunnitischen Glaubensbruderschaft war. Das hatte bereits der ehemalige Chef des amerikanischen Militärgeheimdienstes DIA und zukünftige Sicherheitsberater von US-Präsident Trump, Michael Flynn, im „Head to Head“-Programm des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera zugegeben. Der entscheidende Satz dieses Interviews: „Im Memorandum des DIA von 2012 ist klar nachzulesen, dass die US-Regierung die Bewaffnung der radikalen Dschihadisten der Muslim-Brüder, von al-Qaida, der al-Nusra-Front, des IS und weiterer kleinerer Gruppen organisiert und ein Kalifat im Osten Syriens und im Irak unterstützen.

Die Webseite Infowars.com berichtet mit Bezugnahme auf jordanische Regierungsvertreter, dass hochrangige Schlüsselfiguren des IS im Jahr 2012 in einem von der CIA und dem türkischen Geheimdienst geleiteten Ausbildungscamp in der jordanischen Stadt Safawi trainiert wurden. Die meisten Kämpfer des IS wurden später für ihren Einsatz in Syrien mit Waffen und Munition aus dem destabilisierten Libyen versorgt – unter logistischer Hilfe der USA. In diesem Zusammenhang wird auch der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrov zitiert. Er ist der Ansicht, dass der Führer der Terroristen, Abu Bakr al-Baghdadi, in engem Kontakt zur CIA steht. Kadyrov stützt sich dabei auf Aussagen festgenommener tschetschenischer Islamisten aus Syrien.

Führungsfiguren des IS haben amerikanische Pässe

Aber auch ein ehemaliger al-Qaida-Kommandeur namens Nabil Na'eem beschuldigt in einem Interview mit der panarabischen Fernsehstation al-Maydeen die USA, Saudi-Arabien und Katar, die Terrororganisation finanziell und logistisch zu unterstützen. Nicht nur der IS, sondern auch hochrangige al-Qaida-Mitglieder stünden im Kontakt mit westlichen Geheimdiensten.

Der ehemalige Beamte des US-Außenministeriums, Andrew Doran, schrieb in einem Blogbeitrag für die BBC gar von eindeutigen Beweisen für die Unterstützung des IS durch die USA. Demnach sollen zahlreiche Führungsfiguren über amerikanische Pässe verfügen, darunter auch der Militärstratege der Dschihadisten, der Georgier Tarkhan Batrashvili (Umar al Shishani). Dieser soll wie viele andere Islamisten aus dem Kaukasus mithilfe einer georgischen NGO namens „Jvari“ zunächst in die Türkei und später nach Syrien gelangt sein. Diese NGO wird seit ihrem Bestehen von den USA finanziert.

Die Araber wissen schon lange Bescheid

Hören wir uns einige Stimmen an, die von unseren Medien verschwiegen werden. „Dass der IS seine zahlreichen Anhänger finanzieren, mit Waffen versorgen und fast 400.000 Quadratkilometer Fläche in Syrien und im Irak unter Kontrolle halten kann, lässt auf eine kräftige finanzielle, militärische und logistische Unterstützung schließen“, sagt Mosayeb Na’imi, Politikwissenschaftler und Generaldirektor der arabischsprachigen Zeitung Al-Wafag, gegenüber Sputnik Persian. Nach der Einschätzung des Experten bekommen die Terroristen von denjenigen Rückhalt, „die an einer Fortsetzung des Syrien-Krieges interessiert sind“: Die USA und die Golf-Monarchien.

Obwohl sich die USA öffentlich zum Kampf gegen den IS bekennen, finanzieren sie andere Terroristengruppen, die die IS-Ideologie teilen und Massenmorde auf dem Gewissen haben: Ahrar as-Sham und die al-Nusra-Front.“ Nach Ansicht des Experten hätten diese Terrorgruppen ohne Unterstützung aus Übersee niemals weite Gebiete und Öllagerstätten unter ihre Kontrolle bringen können. Die Beteuerungen aus Washington, dass US-Flugzeuge den Terroristen „aus Versehen“ Lebensmittel, Medikamente und Waffen abgeworfen hätten, sind für Na’imi nichts weiter als eine „Lüge“. Der Experte ist sich sicher: Hätten die USA, Saudi-Arabien, Katar und ihre Verbündeten nicht geholfen und hätte die Türkei ihr Gebiet nicht für den Transfer der Terrorkämpfer zur Verfügung gestellt – der IS hätte niemals so stark expandieren können.

Die schmutzigen Einnahmequellen des IS

Dass die USA den Kampf gegen die Terroristen nur vortäuschen, liegt auch für Nahost-Journalistin Hafsa Kara-Mustapha auf der Hand. Amerikas militärisches Engagement gegen den „Islamischen Staat“ habe weder die Terrormiliz noch deren Ölproduktionskapazitäten geschwächt, sagte sie gegenüber Sputnik Persian. „Im Gegenteil: Seit Beginn der US-Operation ist der IS sogar gewachsen.“

Neben den Petrodollars aus den Golfstaaten sei der illegale Handel mit Erdöl eine wichtige Finanzierungsquelle des IS, sagt Emad Abshenass, Politikwissenschaftler und Chefredakteur der Zeitung Iran Press. Der IS verkaufe nämlich Erdöl aus den erbeuteten Vorkommen im Irak und Syrien an Schwarzhändler weit unter Marktwert. Das Öl werde in die Türkei und nach Jordanien geschmuggelt, und von dort aus nach Israel und in andere „prowestliche“ Staaten. Die Türkei, so der Experte weiter, spielt dabei die entscheidende Rolle.

Weitere Einnahmequellen des IS sind laut Abshenass:

– Der Handel mit menschlichen Organen, die „Ungläubigen“ und ideologischen Gegnern entnommen und an Schmuggler verkauft würden. 
– Der Verkauf von historischen Wertstücken und Artefakten aus Syrien und dem Irak.
– Kidnapping sowie Menschen- und Drogenhandel.

Sei einem Jahr sind die Hinweise eindeutig

Am 17. Oktober 2015 kam die Meldung: Das irakische Militär habe ein großes Lager mit US-Waffen und Raketen im Besitz des IS gefunden. Das Depot sei entdeckt worden, nachdem die irakischen Militärkräfte Gebiete zurückerobert hätten, die vorher vom IS kontrolliert worden seien, schreibt das Internetportal maxpark.com.

Darunter fand man neben großen Mengen an Munition auch modernste TOW II Panzerabwehrraketen. Von Journalisten darauf angesprochen, sagte ein Sprecher des Pentagon, die US-Waffen würden seit vergangenem Jahr ‚vermisst‘, aber er widersprach der Unterstellung, die Vereinigten Staaten hätten bewusst den IS damit beliefert“, heißt es in einem im Blog alles-schallundrauch.blogspot veröffentlichten Beitrag, auf den sich maxpark.com beruft.

Einen weiteren Hinweis gab der russische Außenminister Sergej Lawrow Mitte September 2015, als er erklärte, die syrische Armee könne eine entscheidende Kraft im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ bilden, das Vorgehen des Westens in der Syrien-Frage sei dagegen „kontraproduktiv und absurd“. Zudem verwies er auf interne Quellen in der US-geführten Anti-IS Koalition, die davon berichteten, dass US-Offiziere regelmäßig Luftangriffe auf IS-Stellungen verhinderten.

Schon im Frühsommer 2015 zitierte Holger Strohm, der 1971 mit seiner „Bibel“ der Anti-Atomkraft-Bewegung: „Friedlich in die Katastrophe“, berühmt wurde, in der Zeitschrift raum&zeit vom Mai/Juni 2015 Schweizer Quellen, die behaupten: „Nach Aussagen ehemaliger CIA-Mitarbeiter ist der IS ein Produkt der US-Geheimdienste – eine von Saudi-Arabien und vom amerikanischen Militär ausgebildete Armee… Neben US-Senator John McCain gestand auch der US-Luftwaffengeneral Thomas McInernay, dass die USA den IS aufgebaut haben.“

Der kanadische Professor Michel Chossudovsky nennt in einem Beitrag für Kopp Online am 20. Mai 2015 noch einen weiteren Beleg für die Unterstützung des IS durch die USA: „Wenn die USA und ihre Verbündeten beabsichtigt hätten, die Brigaden des IS auszuschalten, hätten sie dies durch ‚Flächen’-Bombardierungen der Konvois von Toyota-Kleintransportern erledigen können, als diese im Juni 2014 die Wüstenregion von Syrien bis in den Irak durchquerte.“

Ein terroristisches Watergate

Womit wir wieder beim oben genannten Bericht des US-Militärgeheimdienstes DIA vom August 2012 sind. Demnach wusste die US-Administration schon 2012, dass al-Qaida innerhalb des Aufstands in Syrien die führende Rolle ausübt, und von „westlichen Ländern, den Golfstaaten und der Türkei“ dabei unterstützt wird, in Ost-Syrien ein „salafistisches Fürstentum“ zu etablieren. Denn das sei „genau das“, was die Fördermächte der Terrorgruppe wollten, um „das syrische Regime“ vom Iran und dem Irak „zu isolieren“. Die Entstehung eines sich über Syrien und den Irak erstreckenden „Islamischen Staates“ als Folge der Politik der US-Verbündeten wurde einschließlich solcher Details wie der Einnahme Mossuls und Ramadis durch die Terroristen zutreffend vom US-Geheimdienst prognostiziert.

Buchautor und Nahost-Experte Jürgen Todenhöfer nannte das DIA-Papier ein „terroristisches Watergate“. Obwohl sie frühzeitig wussten, „wer wirklich in Syrien kämpft“, erzählten US-Präsident Obama und der Westen „das übliche Märchen“ von Freiheit und Demokratie, während sie „gezielt terroristische Organisationen“ unterstützten. „Deshalb planen die USA auch nicht, den ‚Islamischen Staat‘ völlig auszuschalten. Selbst wenn sie wüssten wie. Sie brauchen den IS noch. Iran würde ihnen sonst zu stark. So kämpfen sie mit angezogener Handbremse“, schreibt Todenhöfer auf seiner Webseite.

Aber die Verstrickung des Westens in den IS geht noch weiter. Nicht nur dass die IS-Kämpfer von den USA und ihren Verbündeten ausgebildet, bewaffnet und finanziert und vor Bombenangriffen geschont werden, sie werden auch militärisch unterstützt.

Britische SAS-Kämpfer und amerikanische Elitesoldaten halten sich in Saudi-Arabien auf, wo sie Terroristen für den Kampf gegen Assad ausbilden, ebenso in der Türkei, in Jordanien, Katar – vielleicht sogar in Israel. Amerikanische und britische Beteuerungen, man bilde „gemäßigte“ Rebellen aus, wirken wie ein Deckmantel für eine direkte Zusammenarbeit mit IS-Terroristen.

Der von den USA erzeugte Flüchtlingsstrom destabilisiert Europa

Aber es ist nicht nur der Terror, hinter dem die USA stehen. Der US-Historiker Eric Zuesse schreibt auf seinem Blog Strategic Culture, die USA hätten Irak, Libyen, Syrien und schließlich die Ukraine gezielt destabilisiert, um Europa und Russland zu schwächen. In Libyen, Syrien, der Ukraine und anderen Ländern an der Peripherie oder den Rändern Europas hat US-Präsident Barack Obama eine Politik der Destabilisierung und sogar Bombeneinsätze und andere militärische Unterstützung betrieben, die Millionen Flüchtlinge aus diesen Peripherie-Gegenden und nach Europa getrieben hat. Dadurch wurde Benzin in die rechtsextremen Feuer der Einwanderungsgegner gegossen und die politische Landschaft in Europa destabilisiert, nicht nur an seiner Peripherie, sondern sogar bis nach Nordeuropa.“

Die Webseite info-direkt.at geht noch weiter. Sie hat Anfang August 2015 Informationen von einem Insider aus dem österreichischen Abwehramt, erhalten, dass die riesige Flüchtlingsflut eine absichtlich gestartete strategische Operation der USA sei. Gemäß Informationen dieses Mitarbeiters des österreichischen Pendants des bundesdeutschen Militärischen Abschirmdienstes (MAD) bezahlen US-Organisationen die Schlepper, die täglich tausende Flüchtlinge nach Europa bringen.

Der Whistleblower schreibt: „Es gibt Erkenntnisse darüber, dass Organisationen aus den USA ein Co-Finanzierungsmodell geschaffen haben und erhebliche Anteile der Schlepper-Kosten tragen. Nicht jeder Flüchtling aus Nordafrika hat 11.000 Euro in Cash. Fragt sich niemand, woher das Geld kommt?“ Es herrsche eine strikte Nachrichtensperre über entsprechende Zusammenhänge. „Auch das HNAA (Heeres-Nachrichtenamt) hat keine Informationen bekommen oder darf sie nicht weitergeben. Es muss aber an die Öffentlichkeit. Es sind dieselben Brandstifter am Werk, die vor einem Jahr die Ukraine ins Chaos gestürzt haben.“

Laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sind rund 11,6 Millionen Syrer derzeit auf der Flucht. Mindestens vier Millionen von ihnen haben das eigene Land verlassen. Mit der Vertreibung dieser Menschen ist der größte Exodus seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst worden. Alle diese Aktionen – von der Unterstützung des Terrors bis zum Auslösen der Flüchtlingsströme – laufen seit Jahren. Es dürfte schwer werden für den neuen US-Präsidenten, diese Entwicklungen zu stoppen oder gar umzukehren.

Wer sich ausführlicher mit diesen Themen auseinandersetzen will, dem sei mein Buch „Der direkte Weg in den Dritten Weltkrieg“ empfohlen.

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