Inzuchtgefahr für Deutschland? – In welchem Paralleluniversum lebt Herr Schäuble?
Von Peter Haisenko
Ist es schon Alterssenilität oder ein weiteres Zeichen, wie weit sich Schäuble von der Realität verabschiedet hat? Auch wenn er in der Wochenzeitung “Die Zeit” eine derart absurde Behauptung aufstellt wie diese: “Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe”, muss davon ausgegangen werden, dass er nicht restlos anenzephal ist. Was treibt ihn also an, solchen Schwachsinn abzusondern?
Zunächst die Realitätsprüfung. Ja, es gab Inzucht in Deutschland. Zum Beispiel auf der Insel Fehmarn, bevor die Brücke zum Festland gebaut worden ist (1963), oder ganz tief in den Bergen, im Kleinen Walsertal, aber das gehört zu Österreich. Die Statistik spricht von einem Anteil von etwa 30 Prozent Deutschen, die einen Migrationshintergrund haben. Inzuchtgefahr? Nicht erst die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg haben Deutschland einen steten Zufluss frischen Bluts gebracht, vielmehr zogen seit Jahrtausenden Fremde durch das Zentrum Europas und haben nicht nur ihren Samen hier gelassen. Allerdings muss man feststellen, dass wenig Vermischung mit gänzlich Fremden üblich war, zum Beispiel eben aus dem arabischen Raum oder Afrika und Asien. Es wäre jedoch eine vollkommen neue Erkenntnis, dass Inzucht nur vermieden werden kann, wenn man sich auch mit Letztgenannten vermischt.
Die geistige Inzucht greift um sich
Ein Blick ins Telefonbuch zeigt die Vielfalt an Namen, die sicherlich nicht rein deutschen Ursprungs sind. Die Völkerwanderungen der letzten Jahrhunderte haben Bergleute aus Polen ins Ruhrgebiet geführt und Hugenotten haben ganze Städte gegründet. Wenn es also ein Land gibt, das sich nicht vor Inzucht fürchten muss, dann ist es Deutschland. Fürchten sollten wir uns aber vor einer gänzlich anderen Art der Inzucht: Die der Politikerkaste und der “Führungseliten”. Gerade Herr Schäuble sollte das wissen.
Seit vierzig Jahren sitzt er im Bundestag und in diversen politischen Ämtern der unterschiedlichsten Art. Hier herrscht geistige Inzucht. Es ist doch viel bequemer, nur mit Leuten zu reden, die derselben Meinung wie man selbst sind. Derselbe Effekt kommt zum Tragen bei Universitäten und Bildungsanstalten. Wer stramm links denkt, wird sich eher in Bremen immatrikulieren als an der Uni-München. Diese Form der geistigen Inzucht wird auch zelebriert in Regierungskreisen. Man bestärkt sich gegenseitig in der vorgefassten Meinung, anstatt sich mit Argumenten der Opposition ernsthaft auseinanderzusetzen. So könnte erklärbar sein, warum Herr Schäuble die absurdesten Gedanken ventiliert, um die realitätsfremde Migrationspolitik des Kanzleramts zu unterstützen. Allerdings muss man schon sehr tief in Merkels Paralleluniversum versunken sein zu glauben, dass gerade diese und einzige Inzuchtgefahr, die geistige, durch Zuwanderer aus Weitfortistan gebannt werden könnte, die nicht einmal die deutsche Sprache beherrschen.
Den interdisziplinären Dialog zu fördern, könnte helfen
Diese geistige Inzucht ist es auch, die die Spaltung der Gesellschaft auf ein gefährliches Maß getrieben hat, und zwar weltweit in der westlichen Hemisphäre. Gerade die Groko hat bewirkt, dass es nicht einmal mehr eine zwingende Diskussion mit einer nennenswerten Opposition gibt. Die gleichgeschalteten Medien, in denen die Tochter unseres Inzucht-Schäuble eine große Rolle spielt, tragen dazu bei, dass auch hier geistige Inzucht betrieben wird. Wer es wagt, seine abweichende Meinung zu publizieren – auch in Talkshows – wird aussortiert und auf Hartz IV gesetzt.
Weil aber gerade die Deutschen nicht durch Inzucht verblödet sind, merken immer mehr, wie stark die geistige Inzucht in Regierungskreisen fortgeschritten ist und wehren sich. Diese geistige Inzucht ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man annehmen muss, dass im Kanzleramt der realitätsfremde Unsinn tatsächlich geglaubt wird, den zum Beispiel Herr Altmaier absondert, oder eben Herr Schäuble. Wenn man sich folglich gegen Inzucht wehren wollte, dann sollte man den interdisziplinären Dialog fördern, anstatt die alternativen Medien mit einer Gesinnungspolizei zu knebeln. Man müsste sich mit der einzigen echten Oppositionspartei fair auseinandersetzen, anstatt im Einheitsbrei in der Art von Blockparteien zu versumpfen und das speziell bei den Themenkomplexen, die den Bürgern Bauchschmerzen verursachen.
Ich weiß nicht, inwieweit Schäubles Familie unter Inzuchtsymptomen leidet. Er selbst könnte aber von geistiger Inzucht stark betroffen sein, wenn man seine Einlassungen zu dem Thema betrachtet. Vielleicht sollte er persönlich Linderung suchen, indem er sich getreu seines Rezepts für einige Tage in einer Migrantenunterkunft aufhält. Allerdings bezweifle ich stark, ob er dort die erhoffte Erleuchtung finden wird, unter Menschen, mit denen er nicht auf intellektueller Ebene kommunizieren kann, weil man nicht einmal dieselbe Sprache spricht. Aber vielleicht ist es genau dieses Erlebnis, das ihm zu neuen Erkenntnissen jenseits der geistigen Inzucht verhelfen könnte; ihm den Weg aus seinem Paralleluniversum zeigt, zurück in die Realität.