„Untersuchungsbericht“ zu MH 17 – und andere Lügen der Kriegstreiber
Von Peter Haisenko
Man stelle sich einen Strafprozess vor, bei dem einem Tatverdächtigen das Recht zugesichert wird, darüber zu bestimmen, was gegen ihn verwendet oder davon veröffentlicht werden darf. Das würde jedem Rechtsverständnis und Rechtsstaat Hohn sprechen. Genau das ist aber geschehen im Fall des Abschusses der MH 17. Kiew, das zweifellos in den Vorgang verwickelt ist, ist das Recht zugesichert worden, darüber zu entscheiden, was an Untersuchungsergebnissen veröffentlicht werden darf. Wer kann sich da noch wundern über die „Qualität“ des Berichts der holländischen Kommission?
Alle Berichte der Kommission strotzen folglich mit Auslassungen von harten Fakten und erfundenen „Beweisen“. Es geht los mit der „BUK-Saga“. Unabhängige Fachleute sind sich einig, dass MH 17 nicht von einer BUK abgeschossen worden sein kann. Dennoch dreht sich die öffentliche Diskussion nur darum, wer die nicht-existente Rakete abgefeuert hat. Das folgt der Logik der Kriegstreiber, denn nur mithilfe dieses Märchens ist es möglich, Russland die Schuld für diese Gräueltat in die Schuhe zu schieben, Sanktionen zu verhängen und deren Verlängerung auf ewig zu begründen. Ja, letztlich wohl einen Grund für einen „gerechten Krieg“ gegen das böse und aggressive Russland anzuzetteln. Wir sind die Guten und die sitzen selbstverständlich auch in Kiew.
Warum wird die BUK-Saga um MH 17 gerade jetzt ausgepackt?
In keiner Version der „Kommissionsberichte“ wird auch nur am Rande auf die kreisrunden Löcher eingegangen, die im Cockpitbereich unübersehbar sind. Sie werden schlicht ignoriert. Kein Wunder, denn sie sind mit einem BUK-Treffer nicht zu erklären. Sie können nur durch direkten Beschuss von einem Kampfflugzeug entstanden sein. Der kanadische OSZE-Beobachter Michael Bociurkiw war als einer der ersten vor Ort und hat seine Beobachtungen an den Trümmern der vorderen Sektion nur mit „very, very heavy mashine gun fire“ (Schwerstem Beschuss mit Maschinengewehren) erklären können, wie er in einem Interview mitgeteilt hat. Dieser Teil des Interviews ist mittlerweile aus dem Netz entfernt worden. Es darf nicht sein, dass unabhängige und unangreifbar glaubwürdige Zeugenaussagen bestätigen, dass es nur ein ukrainisches Kampfflugzeug gewesen sein kann, dass die MH 17 abgeschossen hat.
Man muss sich fragen, warum gerade jetzt wieder dieser anti-russische Lügenkanon ausgepackt wird. Dazu sollte man auch einen Blick auf Syrien richten. In Aleppo spitzt sich die Lage zu und zwar zu Ungunsten der vom Westen unterstütztenTerroristen. Nachdem die Versorgungsrouten der islamistischen Schlächter dorthin abgeschnitten sind, also kein Nachschub an Waffen und Munition geliefert werden kann, hat die Bodenoffensive der syrischen Armee gute Chancen, auch diesen Teil der Stadt vom Terror zu befreien. Dann wird es dasselbe sein wie mit dem befreiten Homs, nämlich dass keine Propagandabilder mehr aus Aleppo geliefert werden können, die die angeblichen Gräueltaten der syrischen Armee und der russischen Luftwaffe in unsere Köpfe hämmern sollen.
Ein Ende der Kampfhandlungen in Aleppo steht bevor
Die geschickt zurückhaltende Politik Moskaus hat bis jetzt einen direkten Waffengang mit der NATO/USA verhindern können, obwohl gerade der Militärisch-Industrielle-Komplex in den USA nichts unversucht gelassen hat, einen Kriegsgrund herzustellen. Eben mit dem Abschuss der MH 17 und dem Abschuss der russischen SU 24 durch die türkische F 16. Seit einem Jahr mindestens sind aus den USA die Stimmen zu hören mit den Forderungen, den Islamisten in Syrien Waffen in die Hand zu geben, mit denen sie russische Flugzeuge abschießen können und sollen. „Es muss russisches Blut fließen“, sagen die Kriegstreiber. Nichts davon konnte Putin zu unbedachten Handlungen verleiten und jetzt entwickelt sich die Situation in Syrien dahingehend, dass ein Ende der Kampfhandlungen in greifbare Nähe gerückt ist. Nicht umsonst haben die US-Militärs „aus Versehen“ ausgerechnet die Stellung der syrischen Armee bombardiert, die eine Schlüsselstelle ist, um den Nachschub an Kriegsmaterial nach Aleppo zu unterbinden. Spätestens hieran sollte man sehen, wer ein Ende der Kämpfe und des Mordens in Aleppo unbedingt verhindern will.
Der nächste Blick richtet sich auf den Wahlkampf in USA. Die Prognosen der Wahlforscher zeigen auf, dass meine Vorhersage für den Wahlsieg Trumps eine geradezu zwingende Wahrscheinlichkeit erreicht. Das wäre für den Militärisch-Industriellen-Komplex mit seiner Gallionsfigur Clinton die Katastrophe schlechthin, denn Trump will im Gegensatz zu Clinton ein ordentliches und entspanntes Verhältnis zu Russland und die weltweiten militärischen Interventionen der USA einstellen. Das letzte Mittel, um einen Präsident Trump zu verhindern, dürfte wohl der heiße Krieg, der direkte Waffengang gegen Moskau sein. Dann könnte Obama das Kriegsrecht in den USA verhängen und so die Wahl einfach absagen, respektive verschieben auf unbestimmte Zeit. Hier sind wir zurück bei MH 17, mithilfe derer eben ein weiteres Argument für einen „gerechten Krieg“ gegen Russland geschaffen werden soll.
Die absurde Logik der BUK-Saga
Bei allem, was in der Politik geschieht, muss immer die Frage gestellt werden, wem es nutzt. Das gilt für den Angriff auf das „World Trade Center“ (9/11), der die Stellung der USA in der Welt von „zweifelhaft“ verändert hat zu „uneingeschränkter Solidarität“ (Kanzler Schröder). MH 17 war die offizielle Begründung für die Sanktionen gegen Russland (Der Spiegel: „Stoppt Putin jetzt!). So sollte man sich überlegen, welch hanebüchener Mist die Geschichte mit der BUK ist. Kann wirklich jemand ernsthaft glauben, dass die Russen ein BUK-System in die Ostukraine verbringen, nur um ein malaysisches Zivilflugzeug abzuschießen, dann das BUK-System wieder einpacken und nach Russland zurück bringen? Welchen Nutzen könnte Russland daraus ziehen? Welch eine absurde Logik verbirgt sich hinter diesem Konstrukt? Das theoretisch mögliche Argument, dass mit dieser (nicht-existenten) BUK ein ukrainisches Flugzeug hätte abgeschossen werden sollen, ist auch nicht schlüssig. Da gibt es kleinere, handlichere, unauffälligere und billigere Waffensysteme, mit denen Kampfflugzeuge vom Himmel geholt werden können und worden sind.
Deswegen, weil diese Systeme in der Ostukraine zur Verfügung stehen, hat die Kiewer Luftwaffe ihre Angriffe auf die Städte im Donbass eingestellt. Diese Systeme haben aber nur eine höhenmäßig geringfügige Reichweite. Sie sind untauglich für den Abschuss eines Verkehrsflugzeugs. Die ganze BUK-Saga wird begründet mit Bezug auf Elliot Higgins und „Bellingcat“. Diese Einmannshow eines CIA-Agenten, der bereits bekannt war als „Moses Brown“, als er Falschmeldungen aus Syrien lanciert hat, bezieht seine „Recherchen“ auf angebliches Internet-Material, das keiner ernsthaften Überprüfung standhält. Aber so kann unsere Transatlantiker-Presse die Diskussion in die falsche Richtung lenken. Die Diskussion, wer nun verantwortlich wäre für den Einsatz eines BUK-Systems, den es nie gegeben hat. So wird verhindert, darüber zu befinden, wer in Kiew zur Verantwortung zu ziehen ist für den Einsatz der SU 25, die die MH 17 abgeschossen hat.
Wenn Verdächtige selbst das Verfahren kontrollieren…!
In Syrien steht ein Ende der Kämpfe um den kleinen Teil von Aleppo bevor, der noch von den Terroristen gehalten wird. Wenn das vorbei ist, gibt es nur noch die Stadt Rakka und die wird vom IS gehalten. Hier gibt es aber keinerlei Dissens, dass der IS terroristisch ist, und mit allen Mitteln von allen Parteien bekämpft werden muss. Dann ist es vorbei mit ungerechtfertigten Anschuldigungen an Russland und es wird auch keine propagandistischen Bilder mehr geben. Es besteht dann sogar die Gefahr, dass sich die westliche Presse an den Jemen erinnert, wo die Saudis und die USA Kriegsverbrechen en Masse begehen. Wie soll dann noch ein „gerechter Krieg“ gegen Russland begründet werden?
Die perfiden Pläne des Militärisch-Industriellen-Komplex’ der USA zerbröseln mehr und mehr an der rational vernünftigen Haltung Russlands. Es ist wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg: Die Kriegstreiber haben ein Zeitproblem. Wohl deswegen haben sie jetzt die MH 17 aus der Mottenkiste geholt, weil ihnen ansonsten die Argumente gegen Russland ausgegangen und neue kaum zu konstruieren sind. Die „Berichte“ zu MH 17 aus Holland sind solange als hässliche Propaganda einzustufen, wie sie keine Erklärung für die etwa 30 Millimeter großen runden Einschusslöcher anbieten können. Da hilft auch wenig, dass die Berichte seitenlang auf die erstaunliche Erkenntnis eingehen, dass MH 17 von keinem Meteor getroffen worden ist. Wie gesagt: Was kann von einem Bericht erwartet werden, über den Verdächtige selbst die Kontrolle haben?
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Die Kriegstreiber des Militärisch-Industriellen-Komplexes der USA steuern auf einen direkten Waffengang gegen Russland in Syrien zu:
Hier die Analyse, was wirklich mit MH 17 geschehen ist:
Schockierende Analyse zum Abschuss der Malaysian MH 017
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"Es ist wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg: Die Kriegstreiber haben ein Zeitproblem."
Warum das so war und wo die Paralellen zur aktuellen Situation liegen, können Sie in meinem Buch über die Geschichte des 20. Jahrhunderts lesen: