Wenn Donald Trump Präsident wird, haben die Transatlantiker Probleme
Von Peter Haisenko
Donald Trump ist nominiert als Kandidat für das Amt des US-Präsidenten. Ich wage die Prognose, dass er die Wahl gewinnen wird und zwar nicht mit einem 50,1 Prozent Ergebnis, sondern mit satter Mehrheit. Man bedenke, dass Frau Clinton ohne die Superdelegierten keine Mehrheit gegen Sanders erreicht hätte. Das bedeutet, dass sich auch eine große Anzahl von Demokraten Trump zuwenden könnten, weil sie sich bereits im Vorwahlkampf gegen Clinton entschieden hatten. Nun ist es aber unter den transatlantischen Journalisten “politisch korrekt”, auf Donald Trump einzuprügeln. Wie wollen sie aber dann auftragsgemäß “das transatlantische Verhältnis weiter fördern”, wenn Trump zum Präsident gewählt ist?
Zunächst will ich darauf eingehen, warum Trump mein Favorit ist und warum ich Frau Clinton als den GAU sehe, sollte sie die Wahl gewinnen. Zugunsten Clintons wird ihre große Erfahrung angeführt. Als Präsidentengattin, als Senatorin und Außenministerin. In zumindest zwei dieser Kategorien ist sie jämmerlich gescheitert. Erinnern wir uns an die Demütigung in der Affäre “Monika Lewinsky” und weiterer Fehltritte ihres Gatten. Als Außenministerin war sie offensichtlich derart unfähig, dass sie sogar von Obama aus dem Amt entfernt und durch Kerry ersetzt werden musste. Sie glänzt mit kriegerischen Aussagen, dass sie Iran plattmachen will und eine Anhängerin der nuklearen Erstschlagphilosophie ist. Gegen Libyen und Gaddafi war sie federführend und hat letztlich auch hierbei versagt, den Tod amerikanischer Diplomaten und das Chaos dort zu verantworten. Die zerstörerischen und völkerrechtswidrigen Aktionen gegen Syrien und Assad fallen unter ihre Verantwortung. Gnade uns Gott, wenn diese durch und durch korrupte Person die “mächtigste Frau auf Erden” werden sollte.
Vom Vorteil, nicht der etablierten “Politelite” anzugehören
Donald Trump wird zu wenig politische Erfahrung vorgeworfen. Ich sehe das eher positiv. Wohin haben denn die Politprofis die Welt geführt? Politprofis, die am Tropf der Lobbyisten und Banker hängen? Politprofis, die wie Frau Clinton in ihrem Leben nie anständig gearbeitet haben? Was im Übrigen auch für unsere “Politelite” gilt. Das sind Leute, die noch niemals wirklich Verantwortung getragen haben, niemals echte Führungsqualitäten als echte “Nummer 1” beweisen mussten. Anders Donald Trump. Er hat sein Imperium in Alleinverantwortung geführt, aus Niederlagen lernen müssen aber offensichtlich mehr richtig als falsch gemacht. Er ist der erste Kandidat, der seinen Wahlkampf nicht mit Spenden aus der Hochfinanz finanziert. Er ist folglich unabhängig von diesen zerstörerischen Kreisen. Kein Wunder, dass er genau aus dieser mächtigen Richtung so massiv bekämpft wird.
Sätze aus Trump´s Wahlkampfauftritten werden herausgerissen zitiert. Natürlich negativ. Die wirklich wichtigen, wegweisenden werden verschwiegen. Er will Arbeitsplätze zurückholen ins Land, auch mit Importzöllen, wenn es sein muss. Das ist essentiell für die Gesundung einer USA, die unter Arbeitslosigkeit und Massenarmut leiden. Er will die Macht der Banker brechen. Verklausuliert kündigt er die Auflösung der NATO an, wünscht ein entspanntes Verhältnis zu Russland. NATO-Auflösung? Die Europäer sollen für ihre eigene Sicherheit sorgen und bezahlen, so Trump. Er will nicht mehr den “Weltpolizisten” spielen, sich auf das Wohlergehen des eigenen Landes konzentrieren. Ist es nicht genau das, was sich die Welt wünscht, aber vom militärisch-industriellen Komplex besonders gefürchtet ist? Er will Amerika wieder groß machen. Nicht mit Militär, sondern mit Aufbauprogrammen im eigenen Land. Eben wie der Chef eines großen Unternehmens, der sein runtergekommenes Imperium sanieren will – und dass er das kann, hat er bewiesen.
Die Perspektive eines erfolgreichen Geschäftsmanns
Noch niemals hatte ein Präsident der USA besseres und direkteres Wissen und damit ein besseres Verhältnis zu Europa und seinen Befindlichkeiten als der deutschstämmige Trump. Schließlich hat er den größten Teil seines Lebens an der Seite zweier europäischer Frauen verbracht. Gerade die zweite aus Slowenien wird ihm einiges über Jugoslawien vor und nach dem Krieg erzählt haben und was der Westen mit seinen Bankstern und Bomben dort angerichtet hat. Als erfahrener Alleininhaber seines Imperiums weiß er, dass ein Unternehmen auf Dauer scheitern wird, wenn es nur noch auf der Ausbeutung anderer existieren kann. Er will das ändern und genau davor fürchten sich die Finanzgewaltigen, die die Medien beherrschen. Ich sage voraus, dass eine “Ära Trump” der Welt Frieden und Wohlstand bringen wird. Warum also schlagen die “Qualitätsmedien” derart auf ihn ein?
Mit dem Kandidaten Trump wird erkennbar, dass unsere Transatlantiker gar keine sind. Sie sind Vasallen des Kapitals und des militärisch-industriellen Komplex. Was sie propagieren, ist weder im Interesse Amerikas, noch in unserem. Dazu müssen wir nur betrachten, welchen Schaden die von diesen vehement propagierten Sanktionen nicht nur gegen Russland unserer Wirtschaft zugefügt haben. Aber der Militäretat soll aufgestockt werden. Wem soll das nutzen? Ein erfahrener Geschäftsmann wie Trump weiß, dass das ein Irrweg ist. Ein gutes Geschäft ist immer eines, bei dem am Ende beide Seiten zufrieden sind. Diese einfache Erkenntnis fehlt aber offensichtlich sowohl Frau Clinton als auch unseren Transatlantikern. Warum sonst könnten sie das propagieren, was sie propagieren?
Wenn also Donald Trump Präsident werden sollte, dann haben unsere Transatlantiker ein Riesenproblem. Werden sie die Rolle rückwärts schaffen? Laut ihrem Auftrag haben sie ja die Pflicht, für die “Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika” einzutreten. So jedenfalls steht es in der Unternehmensverfassung des Springer Konzerns. Gilt das dann auch noch, wenn der Präsident Donald Trump heißt? Wäre es nicht klüger gewesen, wenn man sich von Anfang an an gute journalistische Standards der Neutralität gehalten hätte, anstatt als Vasallen des Kapitals einseitig zu berichten? Dann würde auch die peinliche Kehrtwende entfallen, wenn Trump Präsident wird und vielleicht sogar ein anderes, vernünftigeres Verhältnis zu Russland proklamiert.
Die Unternehmensverfassung des Springer-Konzerns. Müsste sie nicht eigentlich als massive Zensur bezeichnet werden? Durch Anklicken vergrößern.