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Integration als Einbahnstraße kann niemals funktionieren

Von Peter Haisenko

Immer wieder hört man von sogenannten „Ehrenmorden“, die junge Frauen mit türkischen oder arabischen Wurzeln das Leben kosten. Ihr einziges „Verbrechen“ ist, dass sie sich in einen deutschen Mann verliebt haben. Zu allem Überfluss geben deutsche Gerichte diesen Mördern zu oft einen „Kulturbonus“, der zu einem milden Urteil führt. Auch deutsche Männer riskieren ihre Unversehrtheit, wenn sie sich in ein Mädchen aus dem türkisch-arabischen Kulturkreis verlieben.

Natürlich darf man es nicht verallgemeinern, wenn solche „Ehrenmorde“ stattfinden. Tatsache ist aber, dass es seit Jahrzehnten türkisch-arabische Gesellschaftsexklaven in Deutschland gibt, die man als deutscher Mann besser meidet. So konnte ich bereits in den 1990-er Jahren auf der Amüsiermeile Leopoldstraße in München-Schwabing beobachten, dass die Mehrzahl der Discotheken türkisch dominiert war und dort deutsche Männer unerwünscht, um es freundlich neutral zu formulieren. Die türkischen Amüsierstätten waren geschlossene Gesellschaften. Einem deutschen Mann wurde unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er besser das Lokal verlässt, wenn er nur zu lange eine orientalische Schönheit beäugte. Die türkischen Männer wachten eifersüchtig über ihren „Besitz“, die Frauen aus ihrem Kulturkreis.

Orientalische Frauen sind vielfach Repressalien innerhalb der Familie ausgesetzt

Wir müssen in Deutschland zur Kenntnis nehmen, dass Männer aus türkisch-arabischen Familien deutsche Frauen selbstverständlich für sich „beanspruchen“, es aber nicht dulden, wenn sich ihre Schwestern und Töchter mit deutschen Männern einlassen. Die Ehrenmorde sind hierbei nur die sichtbare Spitze des Eisbergs und geben kaum Einblick, in welchem Ausmaß orientalische Frauen massiven Repressionen ausgesetzt sind, sollten sie auch nur Interesse an einem deutschen Mann zeigen. Wiederum ist das nicht zu verallgemeinern, aber nach meiner nicht repräsentativen Erfahrung ist es eher die Ausnahme, wenn es anders ist. Dabei habe ich auch beobachtet, dass dieses Verhalten unabhängig von Geschlecht und Bildungsgrad ist. So gibt es innerhalb mancher Familien, deren beide Elternteile Akademiker aus der Türkei sind, die schon Jahrzehnte „gut integriert“ in Deutschland leben und arbeiten, Dissens darüber, ob die erwachsene Tochter einen deutschen Mann ehelichen dürfe. Ja, ich habe auch erlebt, dass der Vater keine Einwände hatte, die Mutter das aber strikt ablehnte.

Wohlgemerkt, beziehen sich diese Beobachtungen nicht nur auf diejenigen, die „noch nicht so lange hier sind“, sondern auch auf Zugewanderte, die schon länger hier sind und die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Integration, oder besser Assimilierung, beschränkt sich nicht auf Teilnahme am Arbeitsmarkt oder Sprachkenntnisse, sondern auf umfassende Akzeptanz der einheimischen Kultur. Das vermeintlich positive Beispiel USA, wo man vom „Meltingpot of Nations“ spricht, zeigt, dass Zuwanderer selbst nach Generationen noch ihre eigene Kultur pflegen. Nicht umsonst gibt es in amerikanischen Städten Viertel, die „Chinatown“ genannt werden, oder „Italian Qarter“. Einzig die „German Towns“ sind verschwunden, nachdem alles Deutsche während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA ausgemerzt worden ist. In manchen Gegenden war in den 1930-er Jahren der Gebrauch der deutschen Sprache unter Strafandrohung verboten.

Kinder von Einwanderern wollen nicht Teil des deutschen „Schuldkults“ sein

Die Frage sollte betrachtet werden, warum wir in der letzten Zeit eine ansteigende Tendenz zur Desintegration beobachten müssen. Hier dürften zwei Faktoren maßgeblich sein. Zum einen die ansteigende Zahl an Zuwanderern, mit der eine ansteigende Gettobildung einhergeht, in denen andere Regeln gelten, als in Deutschland üblich sind. Auch die deutsche Sprache verliert dort ihre zwingende Bedeutung. Der zweite Faktor ist komplexer. Wer nach Deutschland eingewandert ist, hat das meist aus zwei Gründen getan: Er wollte sich in wirtschaftlicher Hinsicht verbessern und/oder war mit den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen in der Heimat nicht zufrieden. Das bedeutet, dass der ursprüngliche Zuwanderer noch genau wusste, warum er seine Heimat verlassen hat und welches Glück ihm zuteil wurde, weil er freundliche Aufnahme in Deutschland gefunden hat. Das gilt für die Folgegenerationen nicht mehr.

Kinder von Zuwanderern, ehemals „Gastarbeiter“ genannt, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, kennen die Gründe für die Migration der Eltern nur noch aus Erzählungen, wenn überhaupt. Sie sind vollständig konfrontiert mit der deutschen Lebenswirklichkeit und die ist bezüglich des „Deutschseins“ verbreitet negativ. Zu viele Deutsche pflegen ihre „Erbschuld“ und sind keinesfalls stolz auf ihre Herkunft – öffentlich unterstützt von Politikern aus dem links-grünen Spektrum. Wie kann da erwartet werden, dass diese Zuwandererkinder freudig Deutsche sein wollen und somit Teil des deutschen Schuldkults? Ist es da nicht nachvollziehbar, wenn sie lieber dem türkischen Präsident Erdogan huldigen, der den Stolz auf ihre Herkunft predigt? Der davor warnt, sich in die rezessive deutsche „Kultur“ zu integrieren, gar zu assimilieren? Noch dazu nicht aus eigener Erfahrung wissend, wie sich das Leben im Land ihrer Eltern anfühlt? Aber es geht weiter.

Ein ausgeprägtes Selbstverständnis der Deutschen würde die Integration erleichtern

Manche Kinder von Zuwanderern haben Karriere in Deutschland gemacht. Das ist gut und manchmal sogar bewundernswert. Verwundert haben mich aber die Einlassungen mancher von ihnen darüber, wie sie „leiden“ mussten, weil ihr Aufenthaltsstatus mit Erreichen des sechszehnten Lebensjahres nicht geklärt war. So haben sich zum Beispiel der Rechtsanwalt Daimagüler oder die Regierungssprecherin Chebli darüber beschwert, dass ihnen mit sechzehn die Ausweisung drohte, weil sie die deutsche Staatsangehörigkeit nicht hatten, obwohl sie in Deutschland geboren waren. Die Schuld daran gaben sie dem deutschen Rechtssystem, also dem deutschen Staat. Tatsächlich aber liegt das Versäumnis bei ihren Eltern. Diese haben es versäumt, innerhalb von mindestens sechzehn Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben und so für sich und ihre Kinder einen einwandfreien Status in Deutschland zu schaffen.

Das Grundproblem mit der Integration oder besser Assimilierung von Zuwanderern in die deutsche Gesellschaft sehe ich in der deutschen Gesellschaft selbst. Warum gibt es in München, in Bayern, kaum Probleme mit Zuwanderern? Weil in Bayern ein anderes Selbstverständnis herrscht als im Rest der Republik. „Mit san mir“, sagen die Bayern, mit dem Unterton: „Wenn Du hier leben willst, dann pass Dich gefälligst unseren Bräuchen an!“ Wir in Bayern sind stolz darauf, Bayern zu sein und haben auch allen Grund dazu. Allerdings hätten die Deutschen in den anderen Bundesländern auch genügend Grund für ein ähnliches Selbstverständnis. Bei ihnen ist aber die „Umerziehung“ so gründlich gelungen, dass sie sich eher schämen, Deutsche zu sein. Interessanterweise sind es oftmals Deutsche mit Migrationshintergrund, wie ich zum Beispiel, deren Eltern nach dem Krieg in Deutschland Aufnahme gefunden haben, die sich diesem deutschen Schuldkult verweigern. Natürlich aus gutem Grund, denn, wie auch meine Vorfahren, haben sie nichts gemein mit den Gräueln der NS-Zeit. Diejenigen, die den Schuldkult am verbissensten pflegen, die der „Antifa“ huldigen, haben zumeist stramme Nationalsozialisten unter ihren Vorfahren, was sie nun überkompensieren wollen.

In Deutschland zu leben, sollte als Privileg verstanden werden

Um Zuwanderern auch in den Folgegenerationen Integration oder besser Assimilierung schmackhaft zu machen, brauchen wir ein anderes Selbstverständnis derjenigen, die schon länger hier sind. Es muss als Privileg verstanden werden, wenn man hier leben und Deutscher werden darf. Und nein, es ist nicht nur das Privileg, am deutschen Sozialstaat teilhaben zu dürfen, es ist das Privileg, am deutschen Bildungssystem teilzuhaben, die exakteste Sprache, die deutsche, vollständig zu beherrschen und so von den großen Leistungen deutscher Philosophen und Wissenschaftler profitieren zu dürfen. Das Privileg, in einer freien und gerechten Gesellschaft zu leben, die es jedem gestattet, nach seiner Fasson glücklich zu werden. Das hat über Jahrhunderte gut funktioniert, solange das Deutschsein nicht als Makel empfunden werden musste. Das funktioniert genauso in den USA, wo jeder Einwanderer stolz ist, endlich die Staatsbürgerschaft erwerben zu dürfen.

Wenn wir also wirklich wollen, dass sich Zuwanderer und deren Nachkommen freudig in unsere Gesellschaft, deren Regeln und großartige Errungenschaften nicht nur integrieren, sondern assimilieren und darauf stolz sind, müssen wir zu allererst selbst stolz auf unsere Herkunft sein. Es muss auch für stolze Türken und Araber erstrebenswert sein, wenn sich ihre Töchter und Geschwister einen deutschen Lebenspartner/in erwählen. Es muss sich lohnen, eine Identität aufzugeben, für etwas Besseres. Das war es jedenfalls, was mir mein russischer Vater immer vermittelt hat und ich bin froh, meinen Geburtsort in München zu haben und ich bin stolz, dass mein Vater und ich selbst zur Prosperität Deutschlands beitragen durften. Zu dem Deutschland, das so viele Dichter und Denker, Wissenschaftler und Nobelpreisträger hervorgebracht hat. Ja, es muss eine Ehre sein, Deutscher zu sein, dann wird es auch keine „Ehrenmorde“ mehr geben.

 

Die Grundlage für den deutschen Schuldkult ist die im Versailler Vertrag befohlene „Alleinschuld“ des Deutschen Reichs am Ersten Weltkrieg, die immer noch Staatsräson ist. Wer sich von dieser Lüge befreien will, wer als Deutscher mit erhobenem Haupt leben will, dem seien die Werke von Peter Haisenko und Reinhard Leube empfohlen: „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ und „Londoner Außenpolitik und Adolf Hitler“. In diesen Werken, die sich durch ihre unterschiedliche Herangehensweise an dasselbe Thema aufs Trefflichste ergänzen, wird unzweifelhaft nachgewiesen, dass es keinesfalls das Deutsche Reich war, das irgendeine Schuld am Ersten Weltkrieg zu tragen hat. Beide Werke sind erhältlich im Buchhandel oder direkt zu bestellen beim Verlag hier.

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