Greta: Ein behindertes Mädchen wird zum gefeierten Popstar der Umweltbewegung
Von Hubert von Brunn
„We Live in a Strange World“, hat Greta Thunberg in ihrer Dankesrede anlässlich der Verleihung der „Goldenen Kamera“ am vergangenen Sonnabend in Berlin konstatiert. Mehrfach hat sie diesen gleichsam kontrapunktisch gesetzten Slogan in ihrer sorgsam elaborierten, durchaus klugen Rede vorgetragen. Das brachte der schwedischen Vorkämpferin der „Fridays-for-Future“-Bewegung standing ovations und tosenden Beifall voll begeisterter Ergriffenheit in den Reihen des Promi-Publikums ein. Eine Sechzehnjährige verkündet mit verkniffenem Gesichtsausdruck irgendwelche Parolen zum Klimaschutz und wird gefeiert wie ein Popstar. – Wahrlich eine seltsame Welt.
Mit ihren langen geflochtenen Zöpfen, der biederen Kleidung und einer gefrorenen Physiognomie, in der Lachen nicht vorgesehen ist, verbreitet Greta die Aura einer chronisch übellaunigen Pippi Langstrumpf, mit der man sich besser nicht anlegt. Diese ganz und gar nicht sympathische Ausstrahlung hat vermutlich mit ihrer Krankheit zu tun: Asperger-Autismus. Menschen mit dieser Symptomatik können sich extrem auf ein bestimmtes Thema konzentrieren und dafür sehr viel Energie aufwenden. Mit anderen Worten: Sie wägen nicht ab, Grauzonen in ihrer Denkweise gibt es ebenso wenig wie das Wort „Kompromiss“. Greta selbst empfindet das als ihren herausragenden Vorteil gegenüber der Mehrheit der Menschen, die keine Asperger-Autisten sind. „Das Schwarz-Weiß-Denken ist definitiv meine Stärke“, konstatierte sie in einem Interview in der „Berliner Morgenpost“. Und weiter: „Hätte ich nicht Asperger gehabt, hätte ich mich anfangs nicht für die Klimakrise interessiert. (…) Aber ich bin nicht wie alle, ich denke auf eine andere Art und Weise.“
Die komplexe Problematik können die jugendlichen Demonstranten nicht durchschauen
In der Tat kann man nur mit extremem Schwarz-Weiß-Denken bei einem so komplexen Thema wie Umwelt- und Klimaschutz mit derart verkürzten und platten Phrasen daher kommen. Für Schüler, überwiegend im Pubertätsalter, die inzwischen weltweit zu Hunderttausenden freitags die Schule schwänzen und stattdessen im Namen ihrer CO2-Jeanne-d’Arc auf die Straße gehen, mag das genügen. Nein, für sie ist es gerade richtig: Einfache Parolen, die man (gruppendynamisch wertvoll) skandieren kann, während die fröhliche Schar ökobewegter Mädels und Jungs durch die Straßen zieht. Das macht Spaß, das macht Laune, das schafft ein Wir-Gefühl, das es in den Klassenzimmern und auf den Pausenhöfen kaum noch gibt. Bei den Klima-Demos kommen sich unvermutet Leute näher, die sich in ihrem normalen Schulumfeld eher aus dem Weg gehen oder sich womöglich kloppen. So gesehen hat der Greta-Hype sogar doch noch einen positiven Nebeneffekt.
Die tatsächliche Problematik aber, mit der sich hoch qualifizierte und angesehene Wissenschaftler seit Jahren beschäftigen, können Schüler mit der Lern- und Lebenserfahrung, die ihnen zur Verfügung steht, beim besten Willen nicht durchschauen. Ich bin weit davon entfernt zu behaupten, dass die, die da auf die Straße gehen, alle nichts in der Birne haben und nur der Gaudi wegen am Freitag Schule Schule sein lassen. Nein, da gibt es ganz bestimmt jede Menge junge Leute, die sich wirklich ernsthaft Gedanken um ihre Zukunft machen, die sich, ihren Möglichkeiten gemäß, mit der Materie beschäftigt haben, und wirklich einen Beitrag leisten wollen, um unsere Gesellschaft zum Guten hin zu verändern. Wenn sie aber nur ein wenig weiter denken könnten (kein Vorwurf), dann müssten sie demonstrieren gegen die Turbokapitalisten, die die Ressourcen der Erde rücksichtslos ausbeuten und – nicht selten mit Unterstützung der jeweiligen korrupten Regierungen – nicht das Geringste tun, um wenigstens teilweise Ausgleich für ihren Raubbau zu schaffen. Die grenzenlose Gier nach Mammon ist auch hier die Ursache allen Übels – mit ein paar für Dieselfahrzeuge gesperrten Straßenabschnitten in einigen deutschen Großstädten wird das Problem nicht zu lösen sein.
Der Verdacht liegt nah, dass Greta instrumentalisiert wird
Betrachten wir in dem Zusammenhang doch einmal die von unserer begnadeten Kanzlerin handstreichartig herbeigeführte Energiewende. Nach dem Gau von Fukushima hat sie kurzerhand den kompletten Ausstieg aus der Atomenergie entschieden. Den Strom, den wir jetzt selbst nicht mehr in ausreichendem Maße erzeugen können, kaufen wir teuer aus dem Ausland ein, generiert von maroden Atomkraftwerken oder die Umwelt verpestenden Kohlekraftwerken. Bezahlen darf das der private Verbraucher mit utopischen Strompreisen. Der in unserem Land durch erneuerbare Energien erzeugte Strom reicht hinten und vorne nicht aus, um die Industrie am Laufen zu halten und alle Haushalte zuverlässig mit Elektrizität zu versorgen. Genau das aber erachten die ach so umweltbewussten Greta-Jünger doch als selbstverständlich: Jederzeit verfügbares schnelles Internet, die Playstation im Griff, das Smartphone am Ladegerät… Und dass Mutti Sohnemann mit dem spritfressenden SUV Tag für Tag zur Schule bringt und wieder abholt, wird ebenso wenig hinterfragt wie die jährliche Urlaubsreise auf die Malediven, nach Südafrika oder Hawaii. Dass der Flieger jede Mange Co2 produziert, interessiert in dem Fall wenig, Hauptsache der Bordservice funktioniert und liefert hinreichend Getränke nach Bedarf.
Kommen wir noch einmal zurück auf Greta. Der Verdacht liegt nahe, dass nicht alles, was dieses behinderte Mädchen sagt und tut, ausschließlich auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist. Vater Drehbuchautor, Mutter Opernsängerin – da liegt ein gewisser Hang zur Dramatik schon in der Luft. Ein Buch haben die Eltern zusammen mit ihrer Tochter ja auch schon geschrieben. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ehrgeizige Eltern eine besondere Begabung ihres Nachwuchses – in gewisser Weise kann man das Asperger-Syndrom als solche bezeichnen – gezielt einsetzen, um das Kind zu etwas zu bringen, was man selbst nie geschafft hat: Berühmtheit. Das ist, wie gesagt nur ein Verdacht, aber sollte er sich bewahrheiten, dann muss man Greta bemitleiden. Denn dann hat man sie, ohne dass sie durchschauen konnte, was mit ihr geschieht, zur Identifikationsfigur einer Bewegung hochstilisiert, die in absehbarer Zeit im Nichts verschwinden wird. Die Schüler, die sich jetzt über den unterrichtsfreien Freitag freuen, werden den auch weiter haben wollen und sich einem neuen Thema zuwenden, für das sie meinen, auf die Straße gehen zu müssen. Über Greta wird dann keiner mehr reden, selbst wenn man ihr den Friedensnobelpreis überreicht. What a Strange World We Live in?“
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Wer wirklich etwas für Klima und Umwelt tun will, sollte sich engagieren gegen Obsoleszenz, die willkürlich reduzierte Lebensdauer von Produkten, die zur Verschwendung von Rohstoffen und Energie führt. Für nachhaltiges Wirtschaften und eine Finanz- und Wirtschaftsordnung, die an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist und nicht am maximalen Gewinn für Wenige. Für Abrüstung und Frieden, für fairen Wettbewerb und gegen Währungsmanipulationen, die armen Ländern keine Chance auf Gesundung lassen. Nein, Sozialismus ist nicht der Weg, wie die Geschichte gezeigt hat. Wer also wirklich etwas Positives erreichen will, der sollte sich für unser Modell einsetzen, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Eben für die Humane Marktwirtschaft nach Haisenko/ von Brunn. Lesen Sie „Die Humane Marktwirtschaft“ und Sie werden sehen, wie einfach und gerecht ein nachhaltiges Wirtschaftssystem sein kann. Erhältlich im Buchhandel oder direkt zu bestellen beim Verlag hier.