Der Wahnsinn mit dem Flaschenwasser – Und was das mit der Riester-Rente zu tun hat
Von Wilfried Schuler
Das Leitungswasser in Deutschland ist, zusammen mit dem aus der Schweiz, Österreich, Frankreich, den Benelux Ländern und Skandinavien, das Beste der Welt. Es sei hier daran erinnert, dass in den Großstädten der USA Bleileitungen noch durchaus üblich sind und es vor etwa 3-4 Jahren sogar Bleivergiftungen in der Großstadt Flint gegeben hat.
Dieser ungeheuerliche Tatbestand ist in Deutschland vollkommen unbekannt, weil Associated Press aus guten Gründen solche Nachrichten nicht an ihre Dependance, die dpa, weiter gibt. Da deutsche Journalisten andererseits nicht mehr investigativ arbeiten, werden wir zwar mit den banalsten Details über den Hollywood-Schrott überschwemmt, wichtige, für die Führungsnation der freien Welt peinliche Fakten werden aber in Deutschland total und gezielt vernachlässigt. So etwas heißt dann: neutrale und umfassende Berichterstattung.
Es spricht absolut nichts dagegen das hochwertige deutsche Leitungswasser zu trinken. Damit würde der Verbraucher der Umwelt einen großen Dienst erweisen. Die innerhalb einer Generation geradezu märchenhaften Zuwachsraten der in Plastikflaschen abgefüllten diversen Wässerchen, stellen nämlich eine gewaltige Belastung für die viel bedauerte Umwelt dar. Nur schert sich niemand darum. Wenn aber heute irgendwelche schwachsinnigen Bürokraten durch das Verbot von Trinkhalmen und Wattestäbchen die Umwelt retten wollen, kann man über diese Irrlichter nur den Kopf schütteln.
Ein Freund hat mir das beigefügte schreckliche Video aus Indien geschickt. Ja, es ist furchtbar. 90 % des Plastiks im Ozean kommt aus 10 Flüssen. 8 davon fließen in Asien. 2 in Afrika. Mir ist aber später eingefallen, dass in meinen ersten Tagen als Zeitungsleser noch Fässer mit Atomabfall in der Nordsee landeten. Und dass die Fischer Giftgasgranaten aus der Ostsee zogen, die auch nicht lange dort waren. Es ist also ratsam mit allzu ätzender Kritik vorsichtig zu sein. Deutschland hat viel erreicht. Ein Ärgernis ist es aber, wenn die Regierung auf lächerlichen Details herumreitet, jedoch die wirklich relevanten Punkte noch nicht einmal erwähnt. So sind die bedauernswerten Trinkhalme und die Wattestäbchen unter die Räder gekommen. Aber die Karawanen der Laster mit Flaschenwasser rollen.
Hier die Links zu kurzen Videos, die zeigen, wie andernorts mit Abfall umgegangen wird:
https://youtu.be/XeDY3I841q0 , https://youtu.be/RxRTvJba4AY , https://youtu.be/RxRTvJba4AY
Die Crux des Flaschenwassers liegt bei Transport und Verpackung
Statistisch betrachtet, verbraucht ein Bundesbürger weniger als 100 g Wattestäbchen und Strohhalme im Jahr. Da er aber andererseits 150 l Flaschenwasser pro Jahr konsumiert und ca. 90% davon in Einweg Plastikflaschen abgefüllt sind, fallen von dieser Seite etwa 7 kg Plastikmüll an. Es wäre kindisch anzunehmen, dass das Leergut zu neuen Flaschen regeneriert wird. Auch nicht zu Parkbänken, wie blonde Damen einst mit seriöser Miene in den Fernsehnachrichten verkündeten. Diese imaginären Parkbänke könnten mittlerweile eine durchgängige Doppelreihe von Basel bis Flensburg bilden. Man sieht an solchen blödsinnigen Meldungen, wie das gutgläubige Publikum verhöhnt wird.
Das Plastik der leeren Flaschen wird unter erheblichem Wasserverbrauch aufwendig gereinigt, sortiert und dann um die halbe Welt transportiert. In Billiglohnländern, z.B. Bangladesh wird es zu Textilien verarbeitet und zurücktransportiert. Ob die Umweltbilanz dieser Aktion positiv ist, lassen wie hier einmal offen. Generell wird sowieso der größte Teil allen Plastikmülls verbrannt. Das ist nach Ansicht vieler Experten auch die beste Lösung. Damit wird wenigstens die in ihm enthaltene Energie genutzt, während man bei allen anderen Aktionen dieser Energie noch weitere in Form von Transport- und Prozeßenergie quasi hinterherwirft.
Vergleicht man die 100 g Wattestäbchen und Trinkhalme mit den 7 kg/ Kopf Flaschenplastik, die mit ungeheurem Aufwand zu Fleece Jacken werden, so sollte man schon einmal über den Wahnsinn des Flaschenwassers nachdenken. Des weiteren kann man daraus erkennen, dass der Aktionismus der Obrigkeit am Kern der Sache vorbeigeht. Ob aus Unfähigkeit oder bewußt, nämlich um die Bevölkerung einzulullen – es wäre jedenfalls interessant zu wissen.
Die Crux des Flaschenwassers liegt bei Transport und Verpackung. Der Jahresverbrauch dieses Wassers und seiner Verpackung – Flaschen, Folien, Kartons und Paletten – wiegt 14 Millionen Tonnen. Und es wird nicht nur quer durch Deutschland, sondern durch ganz Europa gefahren. Die Entfernung von Evian nach Berlin beträgt immerhin 1100 km. Man könnte diese 14 Mio. Tonnen gedanklich auf 700.000 Lastzüge à 20 Tonnen verladen und jeden eine Strecke von 300 km fahren lassen. Das wären 210 Millionen km. Diese Lasterkarawanen würden dafür etwa 63 Millionen Liter entsprechend 63.000 Kubikmeter Diesel verbrauchen. Nur zur Betankung dieser Lastzüge würden wiederum 2100 Tankzüge à 30.000 l brauchen, die ihrerseits 70 Tankzüge voll mit Diesel benötigen würden. Man sieht an dieser Kaskade, welche ungeheure Umweltrelevanz alleine der Transport des Flaschenwassers hat. Die mit dem Bannfluch belegten Wattestäbchen und Trinkhalme würden 415 Lastzüge benötigen. Man könnte sie allerdings auch als Zuladung im Leerraum der Wasserlaster mitnehmen.
Private Anbieter ziehen Nutzen aus der Inaktivität des Staates
Wir wollen hier niemandem sein Sprudelwasser wegnehmen. Es geht nur darum zu zeigen, wie man durch gezielte Marketingaktionen einen früher nicht gekannten, exzessiven Verbrauch an Flaschenwasser erzeugt hat. Hier werden durch Profitstreben ungeheure und unnötige negative Umwelteinflüsse hervorgerufen, über die niemand spricht. Aber Feigenblatt-Aktionen wie die gegen die eigentlich unschuldigen Wattestäbchen rufen ein vollkommen unverdientes und unangemessenes Echo hervor. Eine Attacke gegen die Horden von Wasser-Transportern auf der Autobahn wagt niemand. Man schaue sich nur die bis zum Horizont reichenden Lasterkarawanen auf der Autobahn an. Hier könnte sich jemand bleibende Verdienste erwerben.
Nun ist es bei uns selbstverständlich, dass trinkbares Wasser aus der Leitung fließt. Wie bereits oben erwähnt, ist das in den USA nicht mehr unbedingt so selbstverständlich. Es sind also Situationen denkbar, in denen eine Administration die Pflicht, den Bürger mit sauberem Wasser zu versorgen, nicht mehr ernst nimmt und dadurch Geld spart. In diese Lücke stoßen dann private Anbieter. Sie ziehen Nutzen aus der Inaktivität des Staates. Die Zeche zahlt der Verbraucher. In dieser mißlichen Lage sind die Verbraucher in vielen Ländern. Und es gibt viele Parallelen zu dieser Vorgehensweise. Was das Trinkwasser anlangt, sind wir in Deutschland glücklicherweise noch nicht so weit, bei anderen Dingen ist aber diese Entwicklung bereits im Gange. Es ist nicht zu übersehen, dass unser Staat jederzeit bereit ist, seine Bürger in die Pfanne zu hauen. Und er hat es in gravierenden Fällen längst und für die Betroffenen sehr schmerzlich getan.
Der Steuerzahler aber füttert die Versicherungsbranche mit Milliarden
Wie wir alle wissen, hat unser Staat seine Leistungen in der Altersversorgung und der Gesundheitsfürsorge beschnitten. Nicht zuletzt wurde das für „alternativlos“ erklärt, weil die Sozialkassen durch dubiose Machenschaften geplündert wurden und große Summen an nicht Berechtige ausgezahlt wurden. Die Namen Schröder, Fischer, Hartz, Ulla Schmidt, Riester, Rürup stehen für einige Verursacher dieser Kürzungen. In die Lücke sprangen dann private „Samariter“ wie z.B. der bekannte Carsten Maschmeyer. Bedenklich wird es dann, wenn langjährige Freundschaften wie Maschmeyer/Schröder an das Ohr der Öffentlichkeit gelangen.
Für die Rentner ist die Riesterrente im besten Fall ein Nullsummenspiel. Der Steuerzahler aber füttert die Versicherungsbranche mit Milliarden an vollkommen unverdienten Provisionen. Vollends unerträglich wird die Sache, wenn Verursacher wie Rürup und Riester später im Lager der Nutzer, bei den Versicherungen, auftauchen. Es ist äußerst befremdlich, wenn der Staat Leistungen für seine Bürger beschneidet, und anschließend private Anbieter in die Lücke springen und daran Geld verdienen. Und der finale Schlag ins Gesicht der abgezockten Rentner sind Leute wie Riester und Rürup. Diese Figuren löffeln buchstäblich die Suppe aus, allerdings Lady Curzon mit Trüffeln und Sahne, standesgemäß, mit einem silbernen Löffel. Dazu einen kühlen Chardonnay. Diese Figuren haben die Bürger über den Löffel barbiert und verdienen später noch daran.