Hört auf zu leben, dann werdet ihr nicht an Corona sterben!
Von Hubert von Brunn
Welches Ausmaß die durch Covid 19 verursachte Katastrophe am Ende haben wird, vermag zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand vorherzusagen. Fest steht, dass der Umgang mit dem Virus schon jetzt nur als reines Desaster zu bezeichnen ist. Während uns Politiker, Epidemiologen, RKI, Johns-Hopkins Universität etc. täglich mit unterschiedlichen und weitgehend nicht belegten Zahlen zu Corona quälen, werden die gesellschaftlichen, kulturellen, psychologischen, existenziellen Auswirkungen dieses Wahnsinns eher nebensächlich, quasi als Kollateralschäden erwähnt.
Erinnern wir uns an 2015, als endlose Flüchtlingstrecks durch hab Europa marschiert sind mit dem einen Ziel: Deutschland. Hunderttausende Migranten haben illegal und unkontrolliert die Grenzen überschritten und das Land geflutet – und wurden vielerorts von einem Großteil der Bevölkerung willkommen geheißen. Ich habe das am Münchener Hauptbahnhof selbst miterlebt. Als dann der Strom der Zuwanderer nicht enden wollte, es letztlich weit über eine Million waren und es zu den ersten Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Asylsuchenden gekommen ist, wurde aus der „Willkommenskultur“ sehr schnell Ablehnung.
Wenn Maß und Ziel überschritten werden, läuft die Chose aus dem Ruder
Der durchschnittliche Deutsche ist per se bereit, sich einzubringen und besondere Belastungen auf sich zu nehmen, wenn es darum geht, eine außergewöhnliche Situation zu bewältigen. Die Regierenden müssen nur aufpassen, dass sie mit dem, was sie dem Bürger an Engagement, Einsicht und Geduld abverlangen, nicht übertreiben. Genau das aber haben Merkel und Co. damals getan – und das tun sie jetzt wieder. Damals hieß es: „Wir schaffen das“ – ohne zu präzisieren, wer mit „Wir“ gemeint war. Heute heißt es – ohne dass es so direkt ausgesprochen wird: ‚Bleibt zu Hause, befolgt unsere Anweisungen, wir wissen, was gut für euch ist. Hört auf zu leben, dann werdet ihr nicht an Corona sterben!’
Immer wenn ein Zuviel entsteht, wenn die Ver- und Gebote überbordend werden, wenn Maß und Ziel überschritten werden und der Normalbürger Sinn und Nutzen der von oben verordneten Verhaltensregeln nicht mehr nachvollziehen kann – dann läuft die Chose aus dem Ruder. Der mündige Bürger ist eben doch mehr als gehorsames Stimmvieh, hat sein eigenes Verständnis von Vernunft und Irrsinn und erinnert sich daran, das wir in einer Demokratie leben, deren fundamentale Regeln im Grundgesetz verankert sind. Genau das passiert jetzt wieder im Zeichen von Corona – und hier ist die Parallele zu 2015/16. Mag die Mehrheit der Menschen erste Maßnahmen des Staates zur Bewältigung einer Krise noch einsehen und mittragen – unendlich ist die Akzeptanz nicht.
Und wenn die Regierung es nicht vermag, einen klar erkennbaren und nachvollziehbaren Kurs zu vermitteln wie die Krise vernünftig und im Interesse der Mehrheit bewältig werden soll, dann kippt die Stimmung. Unverständnis erzeugt Widerstand und Widerstand ist das Gegenteil von bravem Gehorsam, den die Regierenden im Verbund mit mehr oder weniger kompetenten Wissenschaftlern gebetsmühlenartig Tag für Tag einfordern. Wer dieser Tage mit offenen Augen und Ohren durch die (reduzierte) Welt geht, stellt fest, dass das Murren lauter wird und viele Menschen im wahrsten Sinne des Wortes die Schnauze voll haben von der Fülle an Restriktionen, mit denen ihr Leben seit Wochen belastet wird.
Stupide Politik nach dem Rasenmäher-Prinzip bringt keine Lösung
Weshalb ausgerechnet Covid 19 – eines von vielen Corona-Vieren – es geschafft hat, die ganze Welt außer Betrieb zu setzen, will ich hier nicht thematisieren. Unterstellen wir einfach: Es ist da und man muss und kann sich dagegen schützen. Dass das mit vergleichsweise einfachen Mitteln möglich ist, haben wir inzwischen alle gelernt und die Bereitschaft, diese Maßnahmen zu beherzigen, ist allenthalben vorhanden. Was viele Menschen – ich gehöre dazu – unendlich nervt, ist die stupide Politik nach dem Rasenmäher-Prinzip, die keine Lösung bringt. Auch wenn einige Bundesländer jetzt an der einen oder anderen Stelle einen eigenen Weg gehen, so überwiegt doch ein länderübergreifendes „Geht nicht!“.
Betrachten wir z.B. die Gastronomie. Unzählige Wirte, vor allem die kleinen, stehen mit dem Rücken an der Wand und sind durch das weiter andauernde Arbeitsverbot existenziell bedroht – ihre Familien mit. Schon längst hätte man – an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst und natürlich mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen – zumindest die Außengastronomie wenigstens ein Stück weit wieder in Gang setzen können. Aber nein! Stattdessen muss ein Pärchen in Würselen (!), das sich an einem legal geöffneten Eisstand zwei Tüten Eis besorgt und sich anschließend auf einer Bank niedergelassen hat, 400 Euro Strafe bezahlen, weil die Bank nach Meinung der Ordnungshüter weniger als 50 Meter von dem Eisstand entfernt war. Das ist reine Willkür und einen derartigen Schwachsinn sieht niemand mehr ein. Das macht nur noch wütend.
Ganz furchtbar ist die Situation der Alten in den Pflegeheimen. Keine gemeinsamen Mahlzeiten, keine Besuche, kein Ausgang, keinen Körperkontakt, nicht einmal mehr ein Lächeln, weil das Gesicht der Pflegerin hinter einer Maske verborgen ist. Diese Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, jetzt ihr Leben aber nicht mehr alleine organisieren können, weil sie krank, vielleicht dement sind, diese Menschen werden jetzt in Isolationshaft gehalten wie Schwerverbrecher. Und wenn die letzte Stunde gekommen ist – womit im Alter jenseits der 80 durchaus zu rechnen ist – ist niemand da, der die Hand hält und ein paar tröstende Worte mit auf den letzten Weg geben kann. Das ist unmenschlich und ein eklatanter Verstoß gegen das Grundgesetz, Art. 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Es soll mir keiner sagen, dass es mit etwas gutem Willen, sensibler Vorgehensweise und auf den jeweiligen Einzelfall zugeschnittenen Maßnahmen nicht möglich wäre, die Isolationshaft zu lockern und wieder etwas mehr Teilnahme am Leben zu ermöglichen. Das wäre Balsam auf die Seele dieser Menschen und so mancher, der durch die Kasernierung inzwischen lieber tot als lebendig sein wollte, würde wieder neuen Lebensmut schöpfen. Einsamkeit kann tödlich sein – aber die seelischen Aspekte spielen bei den Jongleuren mit unlauteren Zahlen keine Rolle.
Verlangen nach einer erkennbaren Exit-Strategie aus dem Corona-Desaster
Das gilt in gleichem Maße für berufstätige Eltern, die im Home Office ihrer Arbeit nachgehen sollen, sich um das Wohlergehen ihrer frustrierten und quengelnden Kinder kümmern, Nachhilfe-Unterricht geben und dann noch ganz nebenbei ihr Eheleben am Laufen halten müssen. Schließlich will man auch nach Corona noch eine glückliche Familie sein. Kein Entkommen voneinander, „Multitasking“ von morgens bis abends, Stress pur – jetzt schon sieben Wochen lang. Der Aggressionsstau kann zu häuslicher Gewalt führen, oder aber zu psychosomatischen und psychischen Erkrankungen – bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken. Auch hier hätte man längst – wiederum unter Berücksichtigung der jeweils spezifischen Situation an Kita/Schule – Konzepte erarbeiten können, die einen regelmäßigen Unterricht wenigstens teilweise ermöglicht. Für Kinder und Eltern würde das eine enorme Entlastung bedeuten und für so manche gestresste Familie die Rettung vor der endgültigen Zerrüttung.
Das Leben ist mehr als Arbeiten, Geldverdienen, Kindererziehen, Essen, Trinken, Schlafen… Wenn jeglicher Spaß, jegliche Ablenkung von den täglichen Sorgen, jegliche sozialen Kontakte (außer virtuell) – wenn alles, was mit Lebensfreude zu tun hat, verboten und kein Lachen mehr möglich ist, dann sinkt bei vielen Menschen der Lebensmut. Resignation macht sich breit – und Wut. Sie fühlen sich wie Gefangene, obwohl sie nichts verbrochen haben. An dem Punkt sind wir jetzt angelangt. Die Menschen verlangen nach einer erkennbaren Exit-Strategie aus dem Corona-Desaster, nach einer klar definierten Perspektive, wann, an welcher Stelle und in welchen Schritten eine allmähliche Rückkehr in ein lebenswertes Leben geschehen soll. Nichts macht mehr Angst als Orientierungslosigkeit und das Gefühl, alleingelassen zu sein. Genau diese Unsicherheit bringt Menschen zum Glauben an einen Gott. Allmählich wird der Zugang zu den Gotteshäusern unter erschwerten Bedingungen wieder gestattet. Vielen Gläubigen mag das ein wahrer Trost sein und vielleicht beten sie dort um die Erleuchtung der Regierenden zur Bewältigung der Corona-Krise. Mein Glaube daran ist indes sehr schwach.
„Strategie der Sieger oder Wer wenn nicht ICH“
Als praktische Hilfe biete ich aber jetzt schon mein Buch „Strategie der Sieger oder Wer wenn nicht ICH“ an. Geschrieben zu einer Zeit, als weder ich noch irgendjemand sonst auch nur die geringste Idee von Covid 19 haben konnten. Gleichwohl waren die Menschen auch damals nicht frei von Problemen: im Beruf, in der Partnerschaft, im Umgang mit Freunden, mit sich selbst… Als Dokumentation meiner Erfahrungen als Mental Fitness Coach habe ich dieses Werk verfasst. Es hat damals schon vielen Menschen geholfen, wieder „auf die Spur“ zu kommen, nachdem sie sich irgendwo im Gestrüpp von Herausforderungen, Pflichten, Unzulänglichkeiten und Selbstzweifeln verloren hatten. Diese Belastungen haben sich durch Corona für viele Menschen potenziert. Deshalb ist mein Buch „Strategie der Sieger oder Wer wenn nicht ICH“ heute wertvoller denn je. Es wird gewiss nicht alle Probleme lösen, mit denen Sie es gerade zu tun haben – aber es wird dazu beitragen, der Lösung der Probleme ein gutes Stück näher zu kommen. Zu erhalten im Buchhandel oder noch besser, direkt zu bestellen beim Verlag hier.