------------------------------------

---------------------------------------

-------------------------------------

-------------------------------------

CDU: Die Versager fordern Solidarität

Von Peter Haisenko 

Nach dem Wahldebakel fordert die Führungsspitze der CDU ihre Mitglieder zur Geschlossenheit auf. Dass es da weder um die Partei noch das Land geht, ist offensichtlich. Die Versager wollen nur ihre Posten retten.

Im Verlauf ihrer Amtszeit hat Merkel nicht nur Kabinette mit ansteigender Unfähigkeit unter ihrer Führung versammelt, auch die Führungspersonen in der CDU sind für ihre Aufgaben ungeeignet. Wollte sich die CDU aus ihrem Tief befreien, müsste die komplette Führungsriege ausgetauscht werden, bis tief in die folgenden Ränge. Seit vielen Jahren müssen die Wähler dieselben Namen und Köpfe ertragen. Die sind es, die ihre Partei an den Abgrund „geführt“ haben. Ausgerechnet die fordern jetzt Geschlossenheit von den frustrierten Parteimitgliedern. Natürlich Geschlossenheit unter ihrer Führung. Ist diesen macht- und postengeilen Nichtskönnern nicht zu vermitteln, dass es mit einem „weiter so“ mit ihnen an der Spitze nur weiter abwärts gehen kann?

Alle, wirklich alle Umfragen wollen Herrn Laschet weder als Kanzler noch als Parteichef sehen. Hätte dieser nur einen Funken Verstand im Sinn des Parteiwohls – von Anstand nicht zu reden – hätte er noch am Wahlabend von allen Ämtern zurücktreten müssen. Für die Erkenntnis, dass er niemals für das eine oder das andere Amt geeignet war, ist es jetzt zu spät. Das gilt für die gesamte Gurkentruppe, die Merkel unter sich versammelt hat. Wenn jetzt Leute wie der unsägliche Röttgen Geschlossenheit einfordern, ist das nur ein weiterer Beweis für ihre Lernunfähigkeit oder sogar Lernunwilligkeit. Reicht es nicht aus, dass nicht einmal zwanzig Prozent der Wähler Laschet für das Kanzleramt als geeignet erklärt haben?

Wenn die Finanzhaie auspacken, ist Scholz geliefert

Achtzig Prozent wollen keinen Merkelklon als Kanzler sehen. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass eine Scheinmehrheit Scholz das Amt zutraut, denn auch dieses „Ergebnis“ ist nur der Ermangelung einer besseren Alternative zu verdanken. Die Umfragen zeigen nur das Ergebnis, welche der angebotenen Nieten das geringere Übel wäre. Aber geht man bei allen „Altparteien“ weiter, zeigt sich, dass auch aus der zweiten Ebene niemand bereitsteht, der oder die als Kandidat für Führungsaufgaben überzeugen könnte. Mit vielleicht einer Ausnahme: Friedrich Merz. Aber den hat Merkel ja erst weggebissen und dann mehrfach verhindert, dass er die CDU aus dem Tief hätte führen können. Mit wem also soll sich die CDU geschlossen zeigen?

Never change a winning team, sagt eine angelsächsische Weisheit. Wird das auf die CDU angewendet, wird der Umkehrschluss zwingend. Das gesamte Team muss ausgetauscht werden. Nicht einer ihrer CDU-Minister wäre als Kanzler vermittelbar. Keiner von denen hat sich durch Leistungen hervorgetan, die ihn für höhere Weihen qualifizieren könnten. Genau betrachtet, waren alle für ihr Fach unqualifiziert und hätten eigentlich nicht einmal Minister werden dürfen. Der Zustand des Landes beweist meine Kritik und das gilt auch für die SPD-Minister. Und nochmals Nein!, auch ein Herr Scholz wird nicht wirklich als Kanzler gewünscht. Der Scholz, der wohlmöglich wegen seiner Verstrickungen mit der Bankenwelt noch vor Gericht wird stehen müssen. Die einzigen, die ihn wirklich im Kanzleramt sehen wollen, sind die Finanzhaie. Die haben ihn unter Kontrolle, denn wenn die auspacken, ist er geliefert.

Die Grünen haben ihre Märchenfee Baerbock schon ins Abseits verbannt

Bei CDU und SPD geht es nicht darum, die Führung zu „verjüngen“. Auch der geförderte und kindergesichtige Nachwuchs ist untauglich und bereits von Korruptionsaffären belastet. Der parteiinterne Klüngel muss gebrochen werden, der nur Merkeljüngern einen Aufstieg ermöglicht hat. Wer aber ist dafür verantwortlich? Zu allererst natürlich die Chefin Merkel, aber ebenso diejenigen, die stromlinienförmig in ihrem Kielwasser schwimmen. Eben genau diejenigen, die jetzt Geschlossenheit einfordern. Die, die behaupten, man müsse Laschet noch solange stützen, verschonen, bis endgültig klar ist, dass es keine Regierung unter ihm geben wird. Wenn es dann soweit ist, können sie unauffällig weiter an ihren Posten kleben, denn wer wird sich dann noch für die Interna einer CDU in der Opposition interessieren?

Die Grünen sind da konsequenter. Sie haben ihre Märchenfee Baerbock sofort nach der Wahl ins Abseits verbannt. Habeck reflektiert auf den Vizekanzlerposten und der ehemaligen Hoffnungsträgerin wird bescheinigt, dass sie eventuell noch für einen Ministerposten brauchbar sein könnte. Immerhin darf sie noch auf Fotos erscheinen, die zeigen sollen, wie sehr sich Grüne und FDP plötzlich schätzen. Aber hätte ihnen das nicht früher aufgehen können?

In diesem Sinn muss die Frage gestellt werden, was hätte sein können, wenn CDU und Grüne noch wenige Tage vor dem Wahltermin ihre untauglichen Kandidaten ausgetauscht hätten. Das wäre zulässig gewesen. Jetzt, nach der Wahl, könnte Wählertäuschung reklamiert werden. Aber ist es nicht so, dass der Bundestag den Kanzler wählt? Rein rechtlich wäre es also immer noch möglich, die Versager auszutauschen. So, wie es die Grünen faktisch getan haben. Aber nochmals die Frage: Warum hat die CDU nicht Laschet gegen Merz ausgetauscht? Oder Söder? Eine Woche vor der Wahl, als feststand, dass mit Laschet wirklich kein Blumenstrauß zu gewinnen ist. Das wäre natürlich einer Revolution gleichgekommen. Die steht jetzt sowieso im Raum und genau deswegen fordert jetzt Merkels Versagertruppe Geschlossenheit ein. Es geht um ihre Köpfe und nichts anderes.

Die Wahl ist gelaufen und wir haben den Schlamassel

Wie weit sich der Merkelwahlverein namens CDU sogar von ihrer eigenen Basis entfernt hat, mag man daran ermessen, dass Herr Merz seine Bereitschaft verkündet hat, nochmals als Kandidat für den Chefposten der CDU anzutreten. Allerdings nur unter der Bedingung, dass die Basis selbst ihren Chef küren darf. Nicht mehr Merkels Apparatschiks. Der Friedrich Merz, der zweimal mit einem Vorsprung von über 70 Prozent angetreten ist, bis ihn Merkels Stiefellecker zweimal ganz knapp verhindern konnten.

Was die CDU jetzt braucht, ja ganz Deutschland, ist eine gnadenlose Abrechnung mit Merkel und ihren Paladinen. Die CDU braucht eine interne Revolution und keinesfalls Geschlossenheit hinter den Zerstörern der Partei und des Landes. Geradezu tragisch daran ist, dass es nicht schon früher passiert ist. Nur wenige vermittelbare Köpfe hätten das Debakel abwenden können mit dem Versprechen, keinen einzigen Minister auf seinem Posten zu belassen und mit einem echten „Kompetenzteam“ neu zu starten. Mit Ministern, die von ihrem Fach etwas verstehen und dem heiligen Versprechen, niemals wieder einen Bankkaufmann zum Gesundheitsminister zu machen. Auch wenn er noch so LGBT ist. Das aalglatte Chamäleon Söder hat das schon mal verstanden, als er eine Abkehr vom Genderwahnsinn gefordert hat, wozu Laschet der Mut und das Gespür gefehlt haben.

Die Wahl ist gelaufen und wir haben den Schlamassel. So sehe ich nur einen Ausweg: Neuwahlen nach endlosen Koalitionsverhandlungen. Bevor das aber zielführend sein kann, muss in den Altparteien ein gnadenloses Hauen und Stechen stattfinden. Da müssen Köpfe rollen und Blut fließen – im übertragenen Sinne. Diejenigen, die mindestens sechzehn Jahre demonstriert haben, dass sie zu nichts anderem fähig sind, als ihre Posten zu verteidigen, die müssen alle rausgeworfen werden und so gezwungen, sich bis zum Renteneintritt einmal in ihrem Leben dem Arbeitsmarkt in der freien Wirtschaft zu stellen.

Wer jetzt in der CDU Geschlossenheit fordert, will ein „weiter so“!

Ach ja, Herr Merz ist der einzige, der das schon erfolgreich hinter sich hat. So halte ich ihn für das einzige bekannte Gesicht, das nicht aussortiert werden muss. Auch, weil ihn Merkel so hasst. Hinter ihm könnten sich die Aufständischen versammeln und Geschlossenheit demonstrieren, gegen all die Versager in Merkels Schlepptau. Wer jetzt aus der alten Führungsriege Geschlossenheit der Basis einfordert, der fordert ein „weiter so“, das zwar den Obersten ihre Pfründe sichert, aber die Partei sicher weiter in den Abgrund führt. Ja, unser Land braucht dringend Geschlossenheit. Aber eine Geschlossenheit gegen alle diejenigen, die unser Land mit ihrem Parteienklüngel an die Wand gefahren haben.

Zum Abschluss noch zwei Impulse zum Nachdenken:
1. Warum bildet der „Wahlsieger“ Scholz nicht eine Minderheitsregierung, die dann ihre Entscheidungen vom gesamten Parlament ohne Fraktionszwang bestätigen lassen muss? DAS wäre mal ein echter Neuanfang und wenigstens halbwegs demokratisch.
2. Warum gibt es keinen Aufstand der männlichen Fachkräfte im Sinn der Genderei? Schließlich heißt es „DIE Fachkraft“. Aber in den Ministerämtern finden sich bislang sowieso keine Fachkräfte.

Nach oben