Der Goldrubel kommt und Biden verhöhnt die Deutschen
Von Peter Haisenko
Ohne Gas geht nichts mehr in Deutschland. Da hat der US-Präsident den Deutschen versprochen, er wolle zehn Prozent der Menge an Gas liefern, die bislang von Russland geliefert wird. In drei Jahren das Dreifache. Was ist dieses Versprechen wert? Und wie soll das mit den Zahlungen in Rubel für russisches Gas funktionieren?
Abgesehen davon, dass verflüssigtes Fracking-Gas eine ökologische Sünde ist, ist auch kaum etwas davon auf den Weltmärkten aufzutreiben. Die Produzenten sind mit langfristigen Verträgen ausgelastet. Die Transportkapazitäten ebenso. Das musste auch Herr Habeck in Katar lernen. Da half auch sein unwürdiger Bückling gegenüber dem Scheich nichts. Aber wir können uns doch auf die Amerikaner verlassen! Oder vielleicht doch nicht? Das großspurige Versprechen von Biden ist nichts wert. Zehn Prozent sind gar nicht zehn Prozent. Das erkennt man aber erst, wenn man seine Ansage mit dem Dreisatz betrachtet.
Deutschland bezieht etwa 50 bis 60 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland. Davon, und nur davon, will Biden zehn Prozent liefern. Er spricht also tatsächlich nur von fünf bis sechs Prozent dessen, was wir insgesamt brauchen. Da können wir doch wohlgemut weiter gegen Russland sanktionieren, weil die USA uns unabhängig von Russland machen? Wieder einmal wird sichtbar, wie wir mit dümmlicher Symbolpolitik hinters Licht geführt werden sollen. Aber ob das auch dem ÖRR-Konsumenten auffallen wird? So, wie schon lange nur noch Symbolsanktionen verkündet werden können, weil das Sanktionsregime schon lange ausgereizt ist.
Es soll uns beeindrucken, dass die Auslandsvermögen der Moskauer Duma-Abgeordneten eingefroren, also eigentlich geraubt, werden. Weiß denn in Washington niemand, dass es ebendiesen per Gesetz verboten ist, Konten im Ausland zu betreiben? Oder soll es niemand wissen, denn ein solches Gesetz sollte zum Standard für jedes Parlament gehören. Ach ja, Selenskij und Co. haben Milliarden, ja Milliarden, auf Konten in Panama und sonstigen Steueroasen. Russische Politiker nicht. Wie viel Geld von deutschen Politkern in der Schweiz gebunkert ist, wird auch nicht offen gelegt. Kann man einem Politiker, Diktator oder sonst welchen Potentaten trauen, die Geld außerhalb ihres Landes bunkern? Oder muss man nicht eher annehmen, dass sich diese so absichern für eine Flucht ins Ausland, wenn ihre Verbrechen gegen das eigene Volk aufgedeckt werden?
Das gesamte westliche System steht auf tönernen Säulen
Russland hat beschlossen, für seine Energielieferungen nur noch Rubel als Bezahlung zu akzeptieren. Das Geschrei ist groß, aber warum hat sich Putin zu diesem Schritt gezwungen gesehen? Der Westen hat sich daran gewöhnt, dass Russland mit stoischer Ruhe auf seine Sanktionen reagiert. Dass es Gegensanktionen geben könnte, die dann schmerzhafter als die Symbolsanktionen sind, hat man einfach ausgeblendet. Der Westen, eigentlich die USA, haben mit den neuen Sanktionen die Auslandsvermögen des russischen Staats „eingefroren“, also geraubt. Immerhin mehr als 300 Milliarden Dollar. Das ist an sich schon eine Kriegserklärung, aber das kennen wir schon mit Afghanistan. Nach der Niederlage haben die USA das Auslandsvermögen Afghanistans in Höhe von sieben Milliarden ebenfalls einfach geraubt. Siehe hier:
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20221/der-hungerkrieg-gegen-afghanistans-taliban/
Damit haben die USA der Welt gezeigt, dass es unsinnig ist, Bezahlungen in Dollar oder neuerdings auch in Euro als Bezahlung für Exporte oder Leistungen anzunehmen, die dann auf Konten landen, die unter der Kontrolle der USA stehen. Man kann nie sicher sein, ob man über diese Guthaben auch verfügen kann, wenn es den Herren auf ihrer Insel zwischen Pazifik und Nordatlantik nicht gefällt. Warum also sollte Russland noch Zahlungen in Dollar akzeptieren? Würde es das tun, würden alle Zahlungen sofort in die sanktionierten Konten fließen und die sind ja „eingefroren“. Russland könnte nicht darüber verfügen, keine Rechnungen damit bedienen und der Westen könnte dann behaupten, Russland wäre zahlungsunfähig, also pleite. Das ist in etwa so, wenn man seinem Geschäftspartner das Portemonnaie wegnimmt und dann schreit, er kann nicht zahlen.
Die Bezahlung in Rubel ändert für Deutschland nichts
So aber, wenn die Rechnung in Rubel beglichen werden muss, müssen die Dollar und Euros direkt nach Russland überwiesen werden, weil man nur so die Rubel bei einer russischen Bank kaufen kann, die man zur Bezahlung braucht. Es ändert sich dabei nichts am Preis und auch nichts daran, dass die Kunden weiterhin in Dollar oder Euro bezahlen. Die russische Bank nimmt die Dollar in Empfang, rechnet dann die Dollar in Rubel um, gibt diese an den Gaslieferant und quittiert dem Kunden die Bezahlung in Rubel. So einfach ist die Sache. Der Punkt ist aber, dass die Bezahlung nicht mehr auf sanktionierten Auslandskonten landet, sondern direkt auf russischen Kontos. So ist es nur juristische Quacksalberei, wenn Russland deswegen Vertragsbruch vorgeworfen wird. Tatsächlich wird weiterhin in Euro oder Dollar bezahlt, nur findet die Transaktion nach Russland nicht mehr über den Umweg über eine US-kontrollierte Institution statt und kann nicht sanktioniert werden. Zudem entfallen die Gebühren, die auf dem herkömmlichen Weg in den Taschen der Banken kleben bleiben.
Der Westen hat Russland wieder zu Aktionen gezwungen, die es nicht gemacht hätte, wenn der Westen sich anständig verhalten hätte. Wie bei der Operation gegen die Ukraine. Allerdings hat man wohl nicht bedacht, dass auch Russlands, Putins, Geduld und Nachsicht irgendwann am Ende sind. Und man hat nicht bedacht, dass das gesamte westliche System nur noch auf tönernen Säulen steht. Die kleinste Störung verursacht Folgeschäden, deren Ausmaß überhaupt nicht mehr überblickt werden können. Zu verwoben sind die Wahnsinnskonstrukte der Finanzwelt und zu sehr darauf angewiesen, immer weiter aufgebläht zu werden. Das Bild von einem Luftballon über einer Stecknadel dürfte den Zustand treffen.
Der Rubel wird die einzige Währung sein, die mit Gold garantiert ist
Was den Zauberern der westlichen Philosophien noch nie klar war, ist, dass es Punkte gibt, an denen die Situation kippt. Dass man zum Beispiel Arbeitnehmer so lange triezt und belastet, bis diese in die „innere Kündigung“ gehen, also nur noch „Dienst nach Vorschrift“ machen. Diesen Zustand wieder umzukehren, ist nahezu unmöglich oder zumindest mit so hohen Kosten verbunden, so dass man den Betrieb besser gleich schließt.
Zu einem solchen Zustand hat der Westen in jahrelanger Anstrengung jetzt Russland getrieben. Die Stimmung in Moskau ist gekippt. Der Westen wird nicht mehr als „Partner“ gesehen, sondern als derjenige, der Krieg gegen Russland führt. Letztlich um es zu unterjochen oder auch in den „Jelzin-Zustand“ zurückzuversetzen, als Russland dafür bezahlen musste, dass westliche Konzerne seine Bodenschätze ausbeuten und den Gewinn für sich allein einkassieren konnten. Ach ja, wie war das mit Persien 1952 und der Regierung Mossadeq? Oder dem Irak nach dem Ersten Weltkrieg, als Bagdad nur fünf Prozent aus den Ölverkäufen zugestanden worden sind?
Es ist einfach gefährlich, ein Hasardeur-Spiel, einen an sich friedlichen Bären zu reizen. Einen Bär, der nicht gewillt ist, sich seinen Honigvorrat ohne Gegenleistung rauben zu lassen. Jetzt ist der Bär erwacht und sein Zorn wird nur schwer zu besänftigen sein. Aber er ist nicht tollwütig. Er handelt zwar konsequent, aber nicht bösartig. Er nutzt seine Möglichkeiten, mit legalen Mitteln seinen Piesacker in die Schranken zu weisen. Dazu gehört eben, dass er sich nicht mehr über den Tisch ziehen lässt. Er will seinen Honig nur noch demjenigen abgeben, der ihn dafür angemessen bezahlt. Eben direkt in seine Höhle, umgerechnet in Rubel, weil das seine Währung ist. Das Krönchen oben drauf ist aber, dass der Rubel jetzt als einzige Währung auf Goldbasis gestellt werden soll. Was aber bedeutet das?
Zur Zeit sind alle Währungen, insbesondere der US-Dollar, Luftnummern, die keinerlei Bezug mehr zu irgendeiner Realität haben. Der Rubel wird also die einzige Währung sein, die mit Gold garantiert ist. So, wie es der US-Dollar bis 1971 war. Das war die Grundlage, die den Dollar zur Leitwährung machen konnte. Alles musste sich an ihm messen lassen. Wie wird das nun mit dem Gold-Rubel sein? Russland hat den Wert des Rubel fixiert auf 5.000 Rubel für ein Gramm Gold. Das entspricht in etwa 1.400 US-Dollar pro Unze. Das ist realistisch, denn da ist der Kursgewinn des Rubels bereits eingerechnet, um auf den aktuellen Goldpreis zu kommen. Der aber wird fortan fix bleiben, so wie er auch von 1944 bis 1971 durch den Dollar auf 35 Dollar pro Unze fixiert war. Nebenbei bemerkt empfinde ich es als angenehm, dass Russland endlich die bescheuerte Maßeinheit Unze nicht mehr verwendet, die sowieso nur noch im angelsächsischen Raum zuhause ist.
Der Westen kann jetzt nur noch versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben
Die Bezahlung der Energielieferungen aus Russland in Rubel wirft Probleme auf, die nicht sofort gelöst werden können. Und wieder zeigt Russland seinen Sinn für die Realität. Es gilt zwar ab dem ersten April, aber Russland hat schon gesagt, dass es den Kunden noch Zeit geben wird, sich darauf einzustellen. Gas wird also erst einmal auf Pump weiter geliefert. Es ist eben nicht so, wie die Bild sagt, Russland wäre eingeknickt. Sogar jetzt noch ist Russland darauf bedacht, dem Westen eine Chance zu geben, bevor er sein System restlos ruinieren will. Der Westen pocht jetzt auf die Einhaltung von Verträgen, die in Euro oder Dollar lauten. Das bleibt auch so, nur der Weg des Geldes soll sich ändern. Es ist der Westen, der schon Verträge gebrochen hat, indem er Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft und Bankwesen verhängt hat, die den alten Weg der Bezahlung für Russland inakzeptabel machen.
Wenn ein Verkäufer etwas liefert, dann ist es seine Sache, in welcher Art und auf welchem Weg er die Gegenleistung haben will. Insbesondere dann, wenn sich der Geschäftspartner gegenüber ihm feindselig verhält, aber unbedingt auf die Lieferungen angewiesen ist. Wie blöd kann man eigentlich sein, dem erklärten Feind die Mittel in die Hand zu reichen, die einen selbst ruinieren werden? Aber Russland handelt gar nicht so. Russland will nur erreichen, dass es überhaupt in einer Weise bezahlt wird, die nicht mehr der Kontrolle durch den Feind unterliegt. Dass ihm der Feind nicht mehr seinen gerechtfertigten Erlös rauben kann. Alle anderen Folgen sind „Kollateralschäden“, die allerdings das Potential haben, die Macht des US-Dollar zu brechen und damit die des US-Imperiums, unter der die Welt seit Jahrzehnten leiden muss.
Ganz nebenbei wird so auch die Frage wieder auf den Tisch kommen, warum die deutschen Goldreserven immer noch in Geiselhaft in USA festgehalten werden. Oder die venezolanischen, die London kurzerhand beschlagnahmt hat, gegen jedes international gültige Recht, also wieder ein Akt der Piraterie des hinterhältigen Piratenvolks ist.
Was wir gerade erleben, ist eine Zeitenwende
Putin hat eine Zeitenwende eingeläutet und die Pläne der Psychopathen um Herrn Schwab zum Einstürzen gebracht. Der Westen kann jetzt nur noch versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben. Er muss irgendwie abwenden, dass der US-Dollar vollständig entwertet wird. Realen Wert hat er seit 1971 sowieso nicht mehr. Bricht der Dollar zusammen, ist auch die Macht der USA und seiner Oligarchen beendet und die Welt kann aufatmen. Die USA werden betteln gehen müssen, um ihre Grundbedürfnisse halbwegs decken zu können.
Bei diesen Überlegungen bin ich noch nicht darauf eingegangen, das Russland schon in den Raum gestellt hat, auch Weizen, Düngemittel und andere Güter nur noch gegen Rubel verkaufen zu wollen. Was, wenn China da mitzieht, und seine Exporte in Yuan bezahlt haben will? Mit den Saudis ist das schon im Gange. Die USA sind auch für uns nicht mehr der wichtigste Handelspartner. Es ist China. Werden dann unsere Politiker auch sagen, wir zahlen nicht in Yuan?
Was wir gerade erleben, ist eine Zeitenwende und wir werden noch in diesem Jahr in einer komplett neuen Welt erwachen. Einer Welt, in der es keine „Farbenrevolutionen“ mehr geben wird, die von Dollar-Oligarchen angezettelt werden. Einfach deswegen, weil sie kein Geld mehr haben, mit dem sie ihre destruktiven Scheußlichkeiten bezahlen können. So sehe ich mit Optimismus in die Zukunft, eine bessere Zukunft, ohne den US-Tyrann. Ich sage ganz persönlich: Danke dafür Russland, danke Präsident Putin!
In unserem Werk „Die Humane Markwirtschaft“ stelle ich in den Raum, dass ein Übergang zu unserem humanen System am besten dann durchgeführt werden kann, wenn das alte System zusammengebrochen ist. Das steht an. Es ist also an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie ein neues System aussehen soll, das die Fehler des alten nicht wiederholt. Das haben wir getan. Entscheiden Sie selbst, ob unsere Vorschläge auch dem entsprechen, was Sie sich für eine gute Zukunft wünschen. Lesen Sie unser Werk und ich bin überzeugt, dass es auch Sie überzeugen wird. Bestellen Sie Ihr persönliches Exemplar direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrem Buchhandel.