Polens falsches Spiel mit dem Gas
Von Peter Haisenko
Zum ersten Mai erhält Polen kein Gas mehr direkt aus Russland, weil es nicht in Rubel zahlen will. Warum gerade jetzt und wie soll das weiter gehen? Welche Rolle spielt Polen überhaupt und gibt es da eine schreckliche Tradition?
In den Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts war es üblich, Heizung und Warmwasser vom 1. Mai bis Ende September abzustellen. Nur in Privathaushalten sorgten dann noch die Standard-Durchlauferhitzer für warmes Wasser in Küche und Bad. Diese wurden mit Gas betrieben und das konnte nicht abgestellt werden, denn es wurde zum Kochen gebraucht. Dennoch waren die Menschen daran gewöhnt, während der Sommermonate auf Zentralheizung zu verzichten, ganz gleich, wie das Wetter war. Mit seinem Verzicht auf russisches Gas will Polen jetzt wohl zu diesem Verfahren zurückkehren, um seine Haltung gegenüber Russland zu demonstrieren. Aber das ist nicht alles.
Über die letzten Monate hat Polen russisches Gas aus Deutschland bezogen, zumindest formal. Polen hatte mit Russland einen Streit über den Preis für russisches Gas. Letztes Jahr, als das Öl billig war, hat Polen seinen Liefervertrag mit Russland gekündigt, weil es seinen Preis für Gas an den Ölpreis gekoppelt haben wollte. Das hat Polen dann sogar vor dem EuGH erstritten. Dann aber schnellten die Ölpreise in die Höhe und mit ihnen der Preis, den Polen jetzt für sein Gas zu zahlen hatte. So stellte Polen die Gasbestellungen an Russland ein, denn Deutschland hatte sich bereiterklärt, Gas zurück nach Polen zu liefern zu dem Preis, der in den alten Verträgen vereinbart war.
Das war natürlich ein faules Spiel, denn wenn immer noch russisches Gas durch Polen geleitet wurde, zapfte Polen einfach einen Teil seines Bedarfs aus dem Transit ab und verrechnete das mit Deutschland. Das reichte aber oft nicht und so floss tatsächlich Gas aus deutschen Speichern nach Polen und die deutschen Reserven sanken so auf gefährliche Niedrigstände. Die Versorgung Deutschlands lief praktisch nur noch durch Nord-Stream 1. Polen hat eine Politik betrieben, ohne Rücksicht auf die Situation des deutschen Partners. Jetzt, mit Beginn der warmen Jahreszeit, glaubt Polen wohl, über den Sommer mit US-Fracking-Gas zu kommen. Wie es im Herbst weiter gehen soll, bleibt offen. Hauptsache man kann jetzt demonstrieren, wie sehr man Russland hasst.
Traditionell waren sich Polen und Ukrainer spinnefeind
Nahezu alle Waffenlieferungen in die Ukraine laufen über Polen. Damit sorgt Polen dafür, dass der Krieg in der Ukraine kein schnelles Ende finden soll. So, wie es die Herren in Washington wünschen. Da sollte man einen Blick darauf werfen, welche Rolle Polen vor den beiden großen Kriegen gespielt hat. Von 1906 an war der Pole Iswolski Außenminister des Zaren in Russland. Er gehörte zu den maßgeblichen Treibern des Krieges gegen das Deutsche Reich – in Zusammenarbeit mit London und Paris. Auch damals verdingten sich viele Polen als Söldner in Frankreich, um gegen das Deutsche Reich zu kämpfen. So auch der Großvater von Angela Merkel, ein polnischer Jude Namens Ludwig Kaźmierczak. Allerdings waren auch ihm die Zustände im von England neu geschaffenen Polen zu „polnisch“ und er emigrierte nach Kriegsende nach Berlin, wo er seinen Namen in Kasner eindeutschte.
Zwischen den Kriegen hat das neue Polen eine radikale „Polonisierung“ durchgeführt. Entgegen aller Verträge hat Warschau seine Minderheiten übel behandelt, teilweise umgebracht und zum Beispiel ukrainische Universitäten geschlossen. Ohne Rücksicht auf eigene Sicherheit hat Polen vor 1939 die Politik betrieben, die in London gewünscht war. Man arbeitete auf einen Krieg mit Deutschland hin und das gipfelte im Frühjahr 1939 darin, dass Warschau eine Generalmobilmachung durchführte, was damals mit einer Kriegserklärung gleichzusetzen war. So hat Polen dafür gesorgt, dass Hitler gar nicht anders konnte, als Polen anzugreifen, um das Morden der Polen an Deutschen zu beenden. Die Kriegstreiber in London hatten ihr Ziel erreicht und Polen hat dafür einen bitteren Preis bezahlen müssen. Churchill hat Polen einfach an die Sowjetunion verschachert, obwohl die polnische Exilregierung in London saß und nicht ins Sowjetreich wollte. In Warschau hat man offensichtlich nichts daraus gelernt. Ist es ganz falsch, da eine Parallele zu den Abläufen der Ukraine-Krise zu sehen?
Nach 1990, nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ und dem Ende des Warschauer Pakts, hat sich Polen wieder hervorgetan eine Politik zu betreiben, ganz nach den Wünschen aus London und Washington. Mit dem Maidan-Putsch hat dann Polen die Ukrainer zu Freunden erklärt, obwohl das nur als schlechter Witz bezeichnet werden kann. Polen und Ukrainer waren sich spinnefeind. Während des Zweiten Weltkriegs haben sich polnische und ukrainische Partisanen gegenseitig umgebracht und das gipfelte darin, dass Ukrainer zum Kriegsende noch schnell 60.000 Polen ermordeten. Erst vor wenigen Wochen hat man in Polen Anspruch auf die Westukraine erhoben, auf das Gebiet um Lemberg, das seit Jahrhunderten ein Zankapfel zwischen Polen, Österreich-Ungarn und eben Kiew war. Mehr darüber hier:
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20221/polen-will-die-ukraine-aufteilen/
Es geht einzig darum, das Feindbild Russland zu pflegen
So geht es weder Polen noch Deutschland um den Erhalt der Ukraine in ihrem jetzigen Zustand. Es geht einzig darum, das Feindbild Russland zu pflegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Polen ähnlich viele Ukraine-Fahnen zu sehen sind wie in Deutschland. Und hier ist es nur noch irre. Sehe ich von meinem Balkon, sehe ich eine Fahne der BRD und eine Bayerns. Beide über dem Landtag. Gleichzeitig muss ich aber drei Ukraine-Fahnen ansehen, groß wie die deutsche und eine weht sogar über dem Nationaltheater. Wir leben also in dem perversen Zustand, dass zur Zeit in Deutschland mehr Fahnen der Ukraine zu sehen sind als deutsche. Hat da schon jemand gefragt, wie die deutsche Liebe zur Ukraine zu erklären ist? Sieht man da hinein, bleibt nur die alte und falsche Regel: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Doch zurück zur polnischen Strategie der Gasimporte. Es ist schwierig, offizielle Angaben über die Rücktransfers russischen Gases nach Polen zu finden. Jetzt aber hat sich ein deutscher Gashändler konkret geäußert, allerdings ohne das gesamte Volumen zu nennen: Die Nachfrage nach Rückgas aus Deutschland über die Jamal-Europa-Pipeline nach Polen hat sich nach Angaben des deutschen Betreibers Gascade heute verfünffacht. Daran wird das falsche Spiel Polens sichtbar. Polen verweigert die Bezahlung von Gas an Russland in Rubel, setzt aber darauf, dass Deutschland das irgendwie hinkriegt um dann russisches Gas aus Deutschland für Euro zu erhalten. So kann man in Polen schwadronieren, wie hart man mit Russland umgeht und gleichzeitig Deutschland beschuldigen, zu freundlich mit Russland umzugehen. Dabei setzt Polen natürlich auf die klaren Ansagen aus dem deutschen Wirtschaftsministerium, dass Deutschland ohne russisches Gas nicht auskommen kann.
Perfide Rollen Polens in der Weltpolitik
So bestätigt sich einmal mehr, welch perfide Rollen Polen in der Weltpolitik spielt. Der Pole Iswolski war maßgeblich am Beginn des Ersten Weltkriegs beteiligt und die Regierung in Warschau am Ausbruch des Zweiten. Jetzt tut Polen wieder alles, den Ukraine-Krieg in die Länge zu ziehen. Dabei nimmt es billigend in Kauf, auch für den Ausbruch eines „Dritten Weltkriegs“ eine entscheidende Rolle zu spielen. Wohl in der Annahme, auch diesmal einigermaßen ungeschoren davon zu kommen. Schließlich stehen sie auch wieder auf der „richtigen“ Seite. Allerdings haben sie vergessen, dass sie schon mindestens zweimal von ihren Freunden in London und Washington betrogen worden sind. Das wird auch ein drittes Mal geschehen, wie man jetzt auch am Umgang der USA mit der Ukraine sehen kann.
So reiht sich Polen ein in das Lügenimperium der Angelsachsen. Wieder in der Annahme, auf der Seite der Sieger zu stehen. Ob sich das aber bestätigen wird, ist zumindest diesmal zweifelhaft. Zu groß sind die Hebel gegenüber der westlichen Wirtschaft, an denen Russland drehen kann. Lehnt sich Deutschland für die Ukraine und gegen Russland zu weit aus dem Fenster und Russland dreht auch Deutschland das Gas ab, dann erhält Polen auch kein Gas mehr. Dann kann Deutschland und die gesamte EU Polen nicht mehr großzügig unterstützen und die Ukraine auch nicht mehr. Ja, Russland zeigt gerade der Welt, wo man hinkommt, wenn man mit gezinkten Karten spielt und der Partner deswegen aus dem Spiel aussteigt. Dann kann man sich nur noch gegenseitig belügen und betrügen und alles bricht zusammen. Bis dahin aber kann Polen wie die USA für sich in Anspruch nehmen, bis zum letzten Ukrainer gegen Russland gekämpft zu haben. So sehen Helden aus – zumindest bis zum nächsten Winter.
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Während der Jahre 1945 bis 1949 sind in Polen mehr als drei Millionen Deutsche grausam ermordet worden. Es handelte sich um Deutsche, die aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Auch Tschechen und Jugoslawen haben sich nach Kriegsende hervorgetan, bei der Ermordung von Deutschen. Insgesamt sind mindestens 13,4 Millionen Deutsche nach dem 8. Mai 1945 umgekommen durch die Handlungen der Westalliierten. Teils durch aktive Handlungen oder einfach, weil man sie verhungern, verderben ließ. Diesen Verbrechen habe ich einen großen Teil in meinem Werk „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ gewidmet. Vor allem Polen hat da schwere Schuld auf sich geladen und das ist bis heute nicht aufgearbeitet. Bestellen Sie Ihr Exemplar direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrem Buchhandel.