------------------------------------

---------------------------------------

-------------------------------------

-------------------------------------

Selenskij betreibt die Politik der verbrannten Erde

Von Peter Haisenko 

Man kennt es von bösartigen Kindern: Wenn ich das Spielzeug nicht haben darf, dann mach ich es kaputt, damit niemand anderes Freude daran haben kann. Selenskij lässt Städte, die seinem Einflussbereich entzogen sind, mit Raketen beschießen. So lässt er Innenstadtbereiche zerstören und Zivilisten ermorden.

Die Stadt Cherson ist frei von Asow-Killern und das Leben normalisiert sich. Das will Selenskij nicht zulassen und so wird die Stadt von der ukrainischen Armee zwar sporadisch, aber wahllos mit Raketen beschossen. Nun könnte man anführen, das diente der Vorbereitung zur Rückeroberung. Könnte man, wenn es Dmytro Anatolijowitsch Jarosch nicht gäbe. Der fungiert als Berater des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte und war von Anfang 2014 bis Ende September 2015 ein rechtsextremer ukrainischer Politiker und Funktionär der radikal-nationalistischen Gruppe „Prawyj Sektor“, auf deutsch „Rechte Fraktion“. Zu dem Raketenbeschuss von Cherson sagte er: „Das ist unsere Stadt! Wenn nötig, werden wir sie beschießen, das ist unsere interne ukrainische Angelegenheit!“

Dieser Logik folgend war dann der seit acht Jahren andauernde Beschuss des Gebiets Donezk auch eine interne Angelegenheit. Kiew hatte das Recht, Stadt, Flughafen und Infrastruktur zu zerstören und mehr als 14.000 Einwohner zu ermorden. Aber diese „Logik“ geht weiter. Überall, wo die ukrainische Armee Gebiete und Dörfer aufgeben muss, zerstören sie brandschatzend alles, wozu sie in der Lage sind. Sie hinterlassen verbrannte Erde, ohne Rücksicht auf Leben von Zivilisten. Aber das ist immer noch nicht alles. Wo sich die russische Armee zurückzieht, foltern und erschießen sie alle Zivilisten, von denen sie annehmen, dass sie sich nicht gegen die Russen gestellt haben. Das geht so weit, dass der Besitz von Essenspaketen, die von der russischen Armee an die Bevölkerung verteilt worden sind, ausreicht, Todesurteile zu vollstrecken. So eben auch in Butcha, wo sie diese Gräueltaten Russland in die Schuhe schieben wollen.

In Mariupol gab es bereits 2015 ein Referendum gegen Kiew

Selenskij selbst und seine Militärs wissen, dass sie der russischen Operation nicht standhalten können. Sie wissen, dass sie insbesondere in den Ostgebieten die Kontrolle über das Land für immer verloren haben und dass die Mehrzahl der Bevölkerung dort das gut heißt. So auch in Mariupol. Dort hatte nämlich bereits 2015 ein Referendum stattgefunden mit dem Ergebnis, dass eine breite Mehrheit nichts mehr mit Kiew zu tun haben will. Kiew hat das ignoriert und fortan die Bürger wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Darf man sich da noch wundern, dass die ukrainische Armee und die Asow-Brigaden sich hinter diesen Untermenschen-Zivilisten verschanzt haben, Kindergärten, Kranken- und Wohnhäuser als Verstecke verwendeten, um von dort aus auf den Feind zu schießen. Dass das nach allen Regeln des Kriegsrechts ein unverzeihliches Verbrechen ist, sei hier nur am Rande erwähnt.

Mit dem Rückzug in das Stahlwerk bei Mariupol, dem größten Europas, geht das weiter. Nicht nur, dass sie Zivilisten als Geiseln gezwungen haben, mit ihnen in dieses Werksgelände zu gehen, hat das noch ein anderes Ziel. Auf diese Weise bewirken sie, dass dieses Zentrum der Industrie, des Wohlstands, unwiederbringlichen Schaden erleiden wird. Wenn wir es nicht mehr haben können.... Die Stadt selbst ist durch das feige und todbringende Vorgehen massiv beschädigt worden, ohne einen militärischen Nutzen. Aber es gilt: Wenn wir es nicht mehr haben dürfen... Dieses Verhalten zieht sich durch alle Gegenden, aus denen sich die ukrainische Armee zurückziehen muss. Die Asow-Leute selbst haben auch keine Hemmungen, auf die eigenen Leute in der Armee zu schießen, wenn diese sich ergeben wollen, um ihr Leben zu retten. Naja, auch das ist wohl eine interne Angelegenheit, die niemand von außen zu be- oder verurteilen hat.

Selenskij hätte frühzeitig Waffenruhe für seine Armee anordnen müssen

Seit acht Jahren demonstriert Kiew, was es von den Menschen hält, die man zwar als „interne ukrainische Angelegenheit“ bezeichnet, also beschießen darf, im Donbass, diese aber gleichzeitig behandelt, als wären sie Bürger eines feindlichen Landes. Wie sonst kann es interpretiert werden, wenn für diese die Rentenzahlungen eingestellt wurden und ihnen auch sonst alle Bürgerrechts abgesprochen wurden? Kiew hatte das Donezker Gebiet schon lange als integralen Bestandteil der Ukraine abgeschrieben und auch so behandelt. Man könnte das auch als Strafaktion bezeichnen, für das Verbrechen, weiter in der Muttersprache russisch sprechen zu wollen. Das wäre aber in etwa vergleichbar, wenn Berlin bestimmt, in Ostfriesland darf nur noch Hochdeutsch gesprochen werden. Wenn man sich dagegen wehrt, werden Panzer entsandt, die mal eben Städte und Deichanlagen zerschießen. Eben wie man in zivilisierten Ländern mit seinen Bürgern umgeht.

Warum schweigt der Wertewesten zu all dem, was die ukrainische Armee und vor allem die Asow-Banden anrichten in den Gebieten, die Kiew wohl als verloren eingestuft hat? Selenskij ist der Oberbefehlshaber und so persönlich verantwortlich für das Vorgehen seiner Soldaten, aber er wird hier zum Held hochstilisiert. Er hätte es in der Hand gehabt, frühzeitig Waffenruhe für seine Armee anzuordnen und so Zivilisten und Infrastruktur zu schonen. Auf diese Weise hätte er auch eine bessere Ausgangsposition für Verhandlungen gehabt. Jetzt hat er die nicht mehr. In Kürze wird er sich dem Diktat des Kreml beugen müssen. Warum also hat der Wertewesten nicht mahnende Worte an Selenskij gerichtet?

Zum einen geht es darum, dass nichts von Wert in den Einflussbereich Russlands kommt. Da sind alle Zerstörungen willkommen, die in den verlorenen Gebieten angerichtet werden. Zum anderen aber hat diese Taktik Tradition für England und die USA. Es begann mit der Zerstörung deutscher Städte im WK II. Besonders perfide war die Zerstörung Dresdens. Nachdem festgelegt war, dass dieses Juwel an der Elbe, das „Elbflorenz“, in den Bereich der Sowjets kommen wird, haben sie die Stadt nahezu vollkommen zerstört. Dass das keine Aktion war, die das Ende des Kriegs hätte beschleunigen können, sollte jedem klar sein. Aber auch für die Herren in London und Washington galt damals schon, wenn wir es nicht haben können....

Von den USA wurden noch nie Reparationszahlungen gefordert

Richtig lustig wird es aber, wenn man die jüngsten Sprüche aus USA zur Ukraine hören muss. Nein, lustig ist es nicht, aber wenn es nicht derart irrsinnig wäre, müsste man lachen. Der Oberkommandierende Militär der USA hat doch tatsächlich die Forderung aufgestellt, Russland müsste die Ukraine mit Reparationszahlungen entschädigen für alle Schäden, die durch die russische Operation entstanden sind. Das sagt also jemand aus dem Land, das nicht einmal ansatzweise daran denkt, die Schäden im Irak zu ersetzen, die sie mit ihrem nachweislich unbegründeten Angriff dort angerichtet haben. Oder in Jugoslawien und, und, und. Die Bombardements auf Nordkorea und Vietnam sollten auch nicht unerwähnt bleiben. Da sind wir an derselben Stelle, wenn aus ebendieser Richtung ein Tribunal gegen Putin gefordert wird. Hat irgendjemand im Wertewesten etwas Ähnliches gegen dutzende US-Präsidenten gefordert, die mit ihren Angriffskriegen andauernd fremde Länder zerstört haben?

Wahrscheinlich hätte Russland diese Operation schon erfolgreich beenden können, wenn es sich nicht die Vorgabe verordnet hätte, so schonend wie möglich mit Zivilisten und Infrastruktur umzugehen. Unter Inkaufnahme höherer eigener Verluste. Dabei hat Russland wohl nicht damit gerechnet, wie skrupellos Kiew mit seinem Land und seinen Bürgern umgeht. Nicht einmal im eingeschlossenen Stahlwerk bei Mariupol erlaubt Selenskij den dort Dahinvegetierenden zu kapitulieren, obwohl ihre Lage objektiv aussichtslos ist. Die Schäden am Stahlwerk sind noch nicht groß genug. Dazu sollte man sich daran erinnern, dass für die „Verteidigung“ der BRD in den 1960-er Jahren und später, mehr als 2.000 Ziele innerhalb der BRD für atomaren Beschuss vorgesehen waren. Bevor das Gebiet unversehrt in die Hände der Sowjets fallen könnte, verwandeln wir es in eine atomare Wüste.

So handelt Selenskij in seinem Land nach Muster und Tradition der Westalliierten. Was wir nicht beherrschen können, wird zerstört. Wer sich uns nicht beugen will, wird wirtschaftlich oder militärisch zerstört. Siehe Kuba, Libyen und so weiter. Russland hingegen hat nicht das Ziel, die Ukraine nach Muster des Irak zu zerstören. Selbst die Sowjetunion hat keine Flächenbombardements auf deutsche Städte niederregnen lassen und die einzigen, die Atombomben auf Städte abgeworfen haben, sind die friedliebenden USA, die selbstverständlich nur „gerechte“ Kriege anzetteln.

Russland wird seine Operation erfolgreich zu Ende führen

Die USA gestalten den Ukraine-Konflikt nach Muster des Iran-Irakkriegs. Man rüstet den einen auf, damit er sich mit dem anderen zerfleischt. Da sollte sich Selenskij besser an das Schicksal von Saddam Hussein erinnern, nachdem dieser erkannt hatte, wohin er sich von den USA hat treiben lassen. Wäre Selenskij wirklich daran interessiert, Schaden an seinem Land und seinen Bürgern abzuwenden, müsste er seinen Truppen befehlen, so wie Russland, Rücksicht auf zivile Einrichtungen und Zivilisten zu nehmen. Das Gegenteil ist der Fall, wie man an dem Beschuss auf Innenstädte zum Beispiel in Cherson erkennen kann. Auch er hat wohl verinnerlicht, dass alles gut ist, solange man Russland Schaden zufügen kann.

So wie auch die BRD handelt, ohne Rücksicht auf das eigene Wohlergehen. Und so, wie der Westen sich verhält, zieht man offensichtlich nicht einmal in Betracht, dass Russland seine Operation erfolgreich zu Ende führen wird. Ich jedenfalls habe noch nichts gehört, dass es einen „Plan B“ für diesen Fall gibt. Allerdings erwachen immer mehr Führungskräfte in Deutschland, die erkennen, dass Russland in der Lage ist, Europas Wirtschaft stillzulegen. Die USA selbst werden davon wieder einmal kaum berührt sein.

Ob sie wieder derselben Logik folgen? Nämlich der, wenn sie schon ihre totale Kontrolle über Deutschland und Europa verlieren, dann wollen sie ein Europa hinterlassen, das auf lange Zeit keine Rolle mehr spielen wird, sowohl im wirtschaftlichen Bereich, als auch im politischen. Lässt man also den „Held“ Selenskij so weiter machen, wird sich schon mal die Ukraine in diesem Zustand wiederfinden. Ach ja, es gilt für die USA: Was wir nicht beherrschen und ausbeuten können, das muss zerstört werden. Und Polen lauert schon darauf, sich den eher unzerstörten Teil der Westukraine anzueignen. Das ist dann wohl in Ordnung. Hauptsache es kommt nicht unter Kontrolle des Kreml und wo absehbar ist, dass es so kommt, wird maximale Zerstörung willkommen geheißen. Handelt also Selenskij mit seiner Politik der verbrannten Erde im Auftrag der friedliebenden USA?

Nach oben