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Geschichte wird schon in der Gegenwart gefälscht

Von Peter Haisenko 

Wer geschichtliche Abläufe studieren will, ist auf Dokumente und Niederschriften angewiesen. Diese werden in der jeweiligen Gegenwart erstellt. Wird in diesen Dokumenten schon ein verfälschtes Bild dargestellt, ist es kaum noch möglich, ein unverfälschtes Geschichtsbild zu erhalten. Der aktuelle Umgang mit Russland zeigt die Aktualität dieser Betrachtung.

Liest man heute die Zeitungen und lauscht den Worten unserer Politiker, könnte man meinen, es hätte nie Sanktionen gegen Russland gegeben. Unisono wird behauptet, Russland hätte der EU, Deutschland und der Welt den Energiekrieg erklärt. Das Problem für zukünftige Geschichtsforscher wird sein, zwischen Masse und Klasse zu unterscheiden. Es gilt immer noch: Wird eine Lüge oft genug wiederholt, wird sie zur Wahrheit gemacht. Es gilt leider auch: Es kommt darauf an, wer Lügen verbreitet. Ich gebe ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung.

Erinnern Sie sich noch an den Rummel, der wegen des gemeinsamen Besuchs von Kanzler Kohl und Präsident Reagan am 5. Mai 1985 auf dem Soldatenfriedhof in Bitburg gemacht worden ist? Ja, das ist lange her. Zu dieser Zeit hatte ich eine Übernachtung in New York. Es war Sonntag. Als ich am Montagmorgen nach meinem Rückflug meine Tageszeitung in München las, sah ich einen „Bericht“ aus New York, der von der Presseagentur Reuters kam: „In New York haben am Sonntag 50.000 Menschen gegen diesen Besuch auf dem Madisonsquare protestiert.“ Nun, ich bin exakt zu dieser Zeit dort gewesen und diese Demonstration hat es einfach nicht gegeben. Alles war normal wie immer.

Reuters lügt nicht?

Reuters hat eine glatte Falschmeldung verbreitet, aber weil es eben Reuters ist, der erklärte Hort der Wahrheit, hat es niemand hinterfragt. Wer, außer mir, konnte auch wissen, dass es eine Falschmeldung ist? Der Punkt ist aber, wenn heute jemand diese Vorgänge recherchiert, dann wird er auf diese Reuters-Meldung stoßen und im besten Gewissen annehmen müssen, dieser Vorgang wäre für die New Yorker so wichtig gewesen, dass sie massenweise auf die Straße gegangen sind. Die Wahrheit ist aber, dass sich in den USA niemand dafür interessiert hat. So geht Geschichtsfälschung in der (damaligen) Gegenwart.

Kommen wir zu den aktuellen Fälschungen. Es wurde behauptet, Kiews Soldaten hätten Massengräber entdeckt, in denen von Russen gefolterte und ermordete Zivilisten liegen sollen. Das ist schon ein wenig revidiert worden auf massenhafte Gräber und die sind im Wald verstreut. Dazu werden Bilder geliefert von Holzkreuzen, eben anscheinend planlos im Wald verstreut und es wird behauptet, dass es sich um Zivilisten handelt. Dazu schreibt die BBC: „Unter Izjum wurden Hunderte namenlose Gräber gefunden" und postet ein Foto der Gräber im Wald mit Kreuzen und Aufzeichnungen darauf. Betrachtet man aber diese Bilder genau, fällt auf, dass es sehr wohl Inschriften auf einigen Kreuzen gibt. Im Übrigen wurde hier niemand „verscharrt“. Friedhöfe unter Bäumen oder direkt im Wald haben Tradition in der russischen Kultur. 

Auf dem zweiten Foto (auf dem 3. Bild markiert) vom Izjumer Friedhof erkennt man die Inschrift am Kreuz: "AFU, 17 Menschen, Stadt Izjum, seit März". Ich erinnere daran, dass die russische Armee erst am 1. April in die Stadt kam. So liegt die Vermutung nahe, dass die russischen Soldaten die Leichen der ukrainischen Soldaten begraben haben, die vom ukrainischen Kommando liegen gelassen wurden. Offenbar haben die heimtückischen "Besatzer" Kreuze an den Gräbern ihrer "Opfer" gesetzt und alles drauf geschrieben, was über sie bekannt ist. Diese Option, dass hier Soldaten der ukrainischen Streitkräfte begraben sein können, deren Körper das Regime von Zelensky aus den Wäldern von Charkov nicht abholen wollte, wird natürlich nicht in Betracht gezogen. Diese Option widerspricht wohl den Werten der Demokratie.

Die BBC gilt als zuverlässige Quelle

Der Punkt ist auch hierbei, dass zukünftige Geschichtsforscher sich auf die erklärtermaßen wahrheitsgemäße Berichterstattung der BBC verlassen werden und so die aktuelle Fälschung der Ereignisse in die Geschichtsbücher Eingang finden wird. Die Frage ist nun, wer hinter diesen Geschichtsfälschungen steht. Auch dazu kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Es war etwa 1964, ich war zwölf Jahre alt, als am Oberlandesgericht in München ein Prozess stattgefunden hat. Eine Witwe eines SS-Offiziers hatte gegen den „Spiegel“ geklagt auf Unterlassung zu behaupten, die 20.000 polnischen Offiziere wären in Katyn von der SS ermordet worden. Mein Vater war der Übersetzer für alle Dokumente, die in russischer und ukrainischer Sprache vorgelegt worden sind. Deswegen hatte ich Zugang zu dem Fortgang dieses Prozesses, der ansonsten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

Die tapfere Witwe hat diesen Prozess mit wehenden Fahnen gewonnen. Das heißt, dass bereits damals gerichtlich festgestellt worden ist, dass es nicht die Deutschen waren, die diese Morde begangen haben, sondern vielmehr der sowjetische GRU. Es ist mir nicht gut bekommen, als ich im Gymnasium mein Wissen zu diesem Thema vorbrachte. Nicht nur das. Es dauerte bis 1994, bis die offizielle Geschichtsschreibung der Wahrheit angepasst worden ist. Nicht etwa aus Einsicht, sondern weil Russland verkündet hat, dass es die Sowjetunion war, die dafür verantwortlich ist. Man hat also in der deutschen Regierung wider besseres Wissen 30 Jahre lang an dieser Geschichtslüge festgehalten. Darf man da annehmen, dass es sich mit anderen Geschichtslügen genauso verhält? Eben auch mit den aktuellen Lügen über die Vorgänge um Russland, die Ukraine und wer wem den Wirtschaftskrieg erklärt hat. Oder um die Totenzahlen der Nacht des 13. Februar 1945 in Dresden.
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-2015/die-dresden-luege-225000-tote-klagen-an/

Wir werden institutionell belogen

Es ist unser Staat und seine höchsten Repräsentanten, die uns fortlaufend belügen. Natürlich auch unser Hegemon, die USA und natürlich England. Ich erinnere nur an die Lügen zu beiden Irakkriegen. Die regierungstreuen Medien nehmen ihre Aufgabe nicht wahr, hier ein Korrektiv zu sein. Im Gegenteil wiederholen sie die Lügen, Russland hätte dem Westen den Energie- und Wirtschaftskrieg erklärt, obwohl sie wissen, dass es Baerbock & Co waren, die lauthals verkündet haben, mann wolle Russlands Wirtschaft so lange zerstören, bis es Volksaufstände gibt. Alles das folgt dem Muster, Russland und allen anderen das vorzuwerfen, was der Westen selbst fortlaufend tut, Russland aber nicht. Der Wahnsinn in den Führungsebenen der EU geht so weit, Kriegsverbrechertribunale nur gegen Russland zu fordern, obwohl sogar Amnesty festgestellt hat, dass es Kiew ist, das Kriegsverbrechen begeht. Über russische Kriegsverbrechen wusste Amnesty nichts zu berichten. Was wird da wohl in die Geschichtsbücher Eingang finden? Der Bericht von Amnesty oder der Schwall an Lügen des Mainstreams? In die Geschichtsschreibung, die von den westlichen Staaten vorgeschrieben wird.

Wer nicht gehorcht, ist eine Autokratie oder undemokratisch

Jetzt hat die EU auch noch Ungarn den Status einer Demokratie aberkannt, um begründen zu können, Ungarn durch den Entzug von EU-Geldern zu „bestrafen“, weil es nicht nur zu Russland einen eigenen Standpunkt vertritt. Ja, die EU, mit einer Präsidentin an der Spitze, die niemals demokratisch gewählt worden ist. Ebenso wie alle „Kommissare“ und andere Apparatschiks. Auch das ist Geschichtsfälschung in der Gegenwart, denn man wird dafür sorgen, dass nur in den Geschichtsbüchern steht, dass Ungarn der Demokratiestatus aberkannt worden ist und nicht, dass die EU-Spitze ohne demokratische Legitimierung in die Posten gehievt worden ist. Wer das dann einmal recherchiert, wird sich an den Berichten des Mainstreams längs hangeln und die Lüge nicht erkennen. Man wird sich wieder einmal an der Masse orientieren und deren „Berichte“ sind in überwältigender Überzahl.

Russland hat seine Archive geöffnet, der Westen nicht. Geheimhaltung darf es in Demokratien nicht geben. Wie soll der Wähler entscheiden können, wenn ihm alles mögliche verheimlicht wird? Was darf man davon halten, dass die NSU-Akten für mehr als 100 Jahre für die Öffentlichkeit gesperrt sind? Auch das ist Geschichtsfälschung in der Gegenwart, denn die Wahrheit wird für die nächsten Generationen unzugänglich bleiben. Siehe hier:
https://www.anderweltonline.com/kultur/kultur-2021/operation-grusa-oder-verleugnung/

Wer Geschichte vorschreibt, hat etwas zu verbergen

Putin hat den Westen als das Imperium der Lügen bezeichnet und ich kann dem nur zustimmen. Allein die in Deutschland vorgeschriebene Geschichtsschreibung ist eine Jahrhundertlüge. Die nächste wird schon länger vorbereitet, indem gelogen wird über die NATO-Osterweiterung und die wahren Vorgänge auf dem Maidan, die letztlich zum jetzigen Krieg geführt haben, der von den USA schon lange geplant war. Auch hier wird darauf hingearbeitet, die wahren Abläufe aus den Geschichtsbüchern herauszuhalten. So, wie es gelungen ist, die Völkermorde Belgiens, Englands und der USA aus dem öffentlichen Bewusstsein herauszuhalten.

Und nein, auch die verstorbene Königin der Steueroasen und Schwarzgeldkonten hat sich niemals für die Verbrechen des British Empire entschuldigt. Eine Königin entschuldigt sich nicht. Das tut nur Deutschland, auch für Dinge, die nicht stattgefunden haben. Auch Kiew muss sich nicht entschuldigen, für die 14.000 ermordeten Zivilisten in der Ostukraine. Auch das wird aus dem Bewusstsein und damit aus der zukünftigen Geschichtsschreibung des Imperiums der Lügen herausgehalten. So wird schon jetzt darauf hingearbeitet, die zukünftige Geschichtsschreibung zu fälschen und das ist eben Gesichtsfälschung in der Gegenwart.

Nachtrag:
Auch die Coronalüge wird mit dem Oktoberfest, Fussballspielen und Konzerten immer deutlicher sichtbar, wie diese Bildmontage zeigt. Ja, die Parteigrößen feiern ohne Maulkörbe und die Passagiere der Bahn müssen weiterhin Gehorsamsübungen vollziehen.

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