Raketen auf Polen – Selenskij fordert NATO-Krieg gegen Russland
Von Peter Haisenko
US-Präsident Biden ist sich „ziemlich sicher“, nicht Russlands, sondern Selenskijs Raketen schlugen in Polen ein. „Ziemlich sicher“ ist in diesem Fall nicht angebracht. Mit absoluter Sicherheit steht fest: Es waren Kiews Raketen, denn es waren S 300 und deren Reichweite beträgt maximal 150 Kilometer.
Wieder einmal geht es um die Frage, ob Selenskij & Co so dumm sind oder darauf vertrauen, dass das westliche Medienmonopol ihre Lügen eins zu eins ungeprüft wiedergibt. Bei Selenskij muss man beides annehmen. Wie sonst ist seine Verlautbarung zu den Raketeneinschlägen in Polen zu interpretieren? Er sagt: “Dies ist ein russischer Raketenangriff auf die kollektive Sicherheit!” Und: “Dies ist eine sehr bedeutende Eskalation. Wir müssen handeln.” Kiew dringt nach dem Einschlag der Rakete auf polnischem Gebiet auf die Einrichtung einer Flugverbotszone. “Wir bitten darum, den Himmel zu schließen, weil der Himmel keine Grenzen hat”, schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow bei Twitter. Würde die NATO eine Flugverbotszone über der Ukraine einrichten, befände sich die NATO im Krieg mit Russland. Wir wissen auch, was mit Libyen geschah, nachdem die NATO dort eine „Flugverbotszone“ eingerichtet hatte.
Die Reflexe des kollektiven Westens funktionieren noch bestens. Russland ist schuld! Das jedenfalls ist die Aussage von Kanzler Scholz. Unabhängig davon, vom wem die Rakete abgefeuert worden sei, bleibe es wahr, dass die Ursache des Ganzen der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei, sagte Scholz. Ach ja, keinesfalls kann die Ursache die NATO-Osterweiterung sein und selbstverständlich auch nicht das Verhalten des Westens oder der andauernde Beschuss von Zivilisten in den Ostprovinzen durch die ukrainische Armee. Auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat besorgt auf Berichte über angebliche Raketeneinschläge in Polen reagiert. „Ich bin alarmiert über Berichte über eine Explosion in Polen, nach einem massiven russischen Raketenangriff auf ukrainische Städte“, schrieb von der Leyen auf Twitter. „Wir beobachten die Situation genau und stehen in Kontakt mit den polnischen Behörden, Partnern und Verbündeten.“ Auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola äußerte sich bestürzt. Warum also sind die „bestürzt“?
Die S 300 haben eine maximale Reichweite von 150 Kilometern
Sehr schnell war klar, dass es sich um Raketen eines S 300-Komplexes handelt, die nahe der ukrainischen Westgrenze in Polen eingeschlagen sind. Das macht die Analyse einfach. Zunächst kann anhand der Seriennummern auf den Raketentrümmern zweifelsfrei festgestellt werden, in wessen Besitz sich diese Raketen befanden. Tatsächlich ist das aber nebensächlich, denn die Reichweite der S 300 in seiner modernsten Version beträgt maximal 150 Kilometer. Die russischen Truppen stehen aber mit ihren Geräten etwa 1.000 Kilometer entfernt von der polnischen Grenze. Damit ist ausgeschlossen, dass diese Raketen vom russischen Militär abgefeuert worden sind. Jeder, der bis drei zählen kann, weiß das. Inklusive des US-Militärs und deswegen ist Biden angewiesen worden, sein „ziemlich sicher“ zu verkünden. Zudem hatten die USA ein Beobachtungsflugzeug in der Gegend, das die Flugbahn der Raketen aufgezeichnet hat.
Die Angelegenheit ist heikel. Schließlich handelt es sich um einen Angriff auf ein NATO-Land, der mindestens zwei Tote gefordert hat. Auch das wurde thematisiert und schnell wurde verkündet, selbst wenn es sich um einen russischen Raketenangriff handelte (sic!), würde das nicht den NATO-Paragraph 5 auslösen, wenn es versehentlich geschehen ist. Diese Ansage ist nicht gemacht worden, um Russland zu entlasten. Man weiß ja, dass es Russland nicht war. Es geht darum, Kiew schon im Vorfeld davor zu bewahren, von der NATO für diesen Angriff auf NATO-Territorium zur Rechenschaft gezogen zu werden. Dazu muss aber die Frage betrachtet werden, ob es sich tatsächlich um ein Versehen handeln kann. Allein die Ansage Selenskijs spricht dagegen. Schließlich fordert er deswegen die NATO zu Konsequenzen auf.
Vorsatz oder Unfähigkeit?
Betrachten wir nochmals den Vorgang. Wenn russische Raketen auf die Westukraine abgefeuert werden, kommen die aus östlicher Richtung. Das heißt, dass die Zielvorgaben, die Schussrichtung der ukrainischen Luftabwehr, immer gen Osten gerichtet sind. Wie können da gleich zwei Raketen „versehentlich“ Richtung Westen, nach Polen, fliegen und auch noch dasselbe Ziel treffen? Und ja, die S 300 kann auch auf Bodenziele gerichtet werden. Ich sehe die einzig mögliche Erklärung für ein „Versehen“ Kiews darin, dass die Mannschaften zur Bedienung der S 300 derart unqualifiziert sind, dass sie Ost und West nicht unterscheiden können. Aber an den östlichen Fronten geschieht das nicht.
Selenskij weiß, dass sein Militär kurz vor dem Zusammenbruch steht. Mit der Deelektrifizierung weiter Teile des Landes ist der Nachschub über Schienenwege sehr schwierig geworden und auch die Kommunikation ist gestört. Er weiß, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis seine eigenen Leute gegen seine Kriegspolitik aufstehen werden, weil sie nicht hungern und frieren wollen, für einen sinnlosen Krieg der USA. So bleibt Selenskij nur die letzte Hoffnung, doch noch die NATO offiziell in diesen Krieg zu ziehen. Da hat er nur eine Möglichkeit: Den NATO-Paragraph 5 zu provozieren, der aber mit der Ukraine selbst nicht herstellbar ist, weil sie kein NATO-Mitglied ist. Also schießt man Raketen sowjetischer Bauart auf Polen und behauptet frech, Russland war´s. Nein, ich glaube nicht an ein Versehen.
Kiews Lüge ist zu durchsichtig
Der Vorgang zeigt noch etwas anderes. Die NATO will einen direkten Waffengang mit Russland vermeiden. Insbesondere jetzt, wo sich die NATO teilweise entwaffnet hat, indem sie ihre Materialreserven in die Ukraine verbracht hat und die dort von Russland entsorgt werden. Selenskij selbst leidet unter Größenwahn und das ist verständlich, weil er derart vom Westen hofiert wird. Er hat wohl geglaubt, es könne wieder so ablaufen, wie beim Abschuss der MH 17 durch ein ukrainisches Kampfflugzeug, als der Westen gegen jede Logik Russland die Verantwortung in die Schuhe geschoben hat. Diesmal sind die Lügen Kiews aber derart durchsichtig, dass nicht einmal die ärgsten Russlandhasser da aufspringen wollen. Und die, die es sofort, reflexartig getan haben wie die „Bild“, müssen jetzt zurückrudern.
Hier können Sie lesen, wie mit dem "Bericht" des holländischen JIT selbst nachgewiesen wird, dass es keine BUK-Rakete gewesen sein kann, die die MH 17 abgeschossen hat:
https://www.anderweltonline.com/wissenschaft-und-technik/luftfahrt-2019/mh-17-auf-der-suche-nach-der-wahrheit-in-kuala-lumpur/
So stehen wir jetzt vor einer geradezu paradoxen Situation. Ein NATO-Land wurde von der Ukraine beschossen und Menschen kamen dabei zu Tode. Nach den NATO-Statuten müsste jetzt mit der Ukraine hart ins Gericht gegangen werden. Schuldbekenntnis, Entschuldigung und Reparationen. Kommt das nicht, müsste die NATO Sanktionen gegen Kiew verhängen und selbstverständlich jegliche Hilfe für den Aggressor einstellen. Geschieht das nicht, ist auch das gesamte NATO-Statut nur noch ein Fetzen Papier, der der Beliebigkeit unterworfen ist. So, wie die gesamte „regelbasierte Ordnung“ der USA. Polen selbst hat zurückhaltend reagiert und sich mit Anschuldigungen gegenüber Russland nicht exponiert. Ob das auch daran liegt, dass die Polen nicht vergessen haben, wie die ukrainischen Nationalisten zu Kriegsende 1945 noch schnell 60.000 Polen ermordet haben? Das einzige, was Polen und ukrainische Nationalisten eint, ist ihr Hass auf Russland. Das ist aber keine tragfähige Basis.
Ganz gleich was, Russland ist schuld
Selenskij hat sich mit dem Raketenangriff auf Polen keinen Gefallen getan. Ich ordne das als Verzweiflungsakt ein, denn auch aus USA kommen immer mehr Stimmen, die ein Ende der Unterstützung der Ukraine einfordern. Allerdings ist dieser Akt von ungeheuerlicher Dummheit gekennzeichnet. Niemand kann darauf beharren, Russland war´s. Niemand, außer Selenskij. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Häuptlinge des kollektiven Westens da aus der Affäre ziehen wollen. Diesmal ist die Lüge Kiews nicht wegzuleugnen und deswegen musste auch der US-Präsident sein „ziemlich sicher“ verlauten lassen. Hätte er das nicht getan, stünde er über kurz oder lang als Volltrottel da, was allerdings nur ein weiteres Versatzstück zu seinem tatsächlichen Zustand wäre.
In Artikel 5 des NATO-Statuts ist geregelt, dass die NATO-Staaten einen bewaffneten Angriff gegen einen oder mehrere Partner als Angriff gegen alle ansehen. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, Beistand zu leisten. Beistand gegen den Angreifer? Das ist die Ukraine. Aber nein, dieser „Beistand“ sieht anders aus, wie die Erklärung von Biden auf dem G-20-Gipfel in Bali zeigt: "Wir bieten Polen unsere volle Unterstützung und Hilfe bei den laufenden Ermittlungen an." Hilfe für „Ermittlungen“ in einem Fall, der keiner Ermittlungen bedarf, weil es offensichtlich ist? Bestenfalls könnte aufgeklärt werden, wer den Befehl für diesen Raketenangriff gegeben hat. Aber was will man erwarten, wenn mit dem Angebot der Ermittlungshilfe gleichzeitig Russland für "barbarische Angriffe" verantwortlich gemacht wird. Ach ja, Kanzler Scholz hat es schon gesagt. Ganz gleich, wer Raketen auf Polen schießt, Russland ist schuld.
Hier kann man schon den NATO-Sekretär Stoltenberg lesen, wie er die Ukraine exkulpiert, ohne irgendwelche Ermittlungsergebnisse abzuwarten: Russland ist schuld!
https://www.n-tv.de/politik/NATO-sieht-keine-Merkmale-eines-Angriffs-auf-Polen-article23722094.html