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Ukraine und Afghanistan – Krieg und Getreide

Von Peter Haisenko 

Ob des Konflikts in der Ukraine ist Afghanistan aus dem Blickfeld geraten. Nach dem chaotischen Abzug der NATO/USA aus Afghanistan geht es den Menschen dort nicht gut. Das soll so sein. Den Menschen in der Ukraine geht es auch nicht gut. Inwieweit sind diese beiden Problemzonen miteinander verknüpft?

Menschen wenden sich vor allem dann der Religion zu, wenn es ihnen schlecht geht. Schlechter als vorher. Das ist der Boden, auf dem Fundamentalisten gedeihen. Es wäre also das Einfachste, Fundamentalismus vorzubeugen. Man muss nur dafür sorgen, dass es den Menschen gut geht. So gut, wie eben möglich und da sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Letztlich geht es immer um Geld, den fairen Umgang damit und miteinander. Jeder Krieg, jede kriegerische Handlung, treibt Menschen immer in irgendeine Form der Radikalisierung. Zu kriegerischen Handlungen zähle ich vor allem Sanktionen und Embargos, ebenso wie das „Einfrieren“ fremden Geldbesitzes und damit bin ich bei Afghanistan.

Zunächst widme ich mich der Frage, warum Afghanistan über keine Devisenreserven verfügen kann, mit deren Hilfe Lebensmittelimporte bezahlt werden könnten. Es ist nämlich so, dass Kabul eigentlich Devisenreserven in Höhe von sieben Milliarden Dollar hat. Eigentlich, wenn die USA dieses Geld, das auf einer Bank in New York liegt, nicht „eingefroren“ hätten. Eingefroren ist ein Euphemismus für geraubt. Zumindest zeitweise geraubt. Wie allerdings viele Beispiele zeigen, kann sich dieses „zeitweise“ über Jahrzehnte hinziehen, letztlich bis die Inflation den Geldwert minimiert hat.

Nur 7 Milliarden?

Sieben Milliarden klingen heutzutage eher wie ein Taschengeld, aber wenn man das in Relation zu Getreideimporten setzt, ist das ganz schön viel. Selbst bei den aktuell überhöhten Preisen, die in der Gegend von 300 $/Tonne liegen. Grob geschätzt, würden so etwa 700 Millionen für Getreideimporte ausreichen, wenn in ganz Afghanistan kein Getreide produziert würde. Es muss aber nur zugekauft werden und so geht es um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag, der für Getreideimporte fehlt. Da hätte Afghanistan mit sieben Milliarden auf Jahrzehnte in dieser Hinsicht ausgesorgt, wenn es über sein Geld in New York verfügen könnte.

Das große Problem für Afghanistan ist aber, dass es zwar sein großes Außenhandelsdefizit reduzieren konnte, dieses aber immer noch etwa vier Milliarden/Jahr beträgt. Die sieben Milliarden in New York sind davon nicht betroffen. Sie könnten ausgegeben werden, zum Beispiel für Lebensmittel. So sind es wieder die USA, die mit ihrem völkerrechtswidrigen Verhalten dafür sorgen, dass in Afghanistan Hunger herrscht. So, wie Washington schon vor 40 Jahren Bin Laden geschaffen hat, fördern sie jetzt mit der Armut den religiösen Fanatismus in diesem geschundenen Land.

Lebensmittel oder Krieg?

Die von mir vorgestellten Zahlen haben keinen Anspruch auf Genauigkeit. Sie dienen lediglich dazu, Verhältnismäßigkeiten zu beleuchten. Sie zeigen auf, dass bereits eine Milliarde/Jahr die Verhältnisse in Afghanistan drastisch verbessern könnte. In jeder Hinsicht, denn mit einer Verbesserung der Versorgungslage würde auch die Zustimmung zu den Taliban abnehmen. Und so komme ich zum Krieg in der Ukraine. Hier wurden nur während des letzten Jahres Gelder und Material in dreistelliger Milliardenhöhe hineingepumpt. Weniger als ein Prozent davon würde die Zustände in Afghanistan erträglich machen. Ja und die Ukraine selbst?

Heute spricht man davon, dass es 300 Milliarden bedarf, um die Ukraine wieder aufzubauen. Betrachtet man aber die Lage in der Ukraine der letzten 30 Jahre, hätte es diese Summe schon vor dem Beginn der Kriegshandlungen gebraucht, um dieses Land halbwegs auf europäischen Standard zu bringen. So muss leider festgestellt werden, dass es mit einem Fingerschnippen möglich ist, hunderte Milliarden zur Bankenrettung aus dem Hut zu zaubern, genauso viel, um Kriege zu führen, aber für humanitäre Zwecke werden dann großzügig Millionenbeträge gespendet. Bitte nicht vergessen: Eine Milliarde sind 1.000 Millionen. Wieviele Milliarden wurden für den Krieg in Afghanistan ausgegeben? Letztlich für Nichts? Hätte man mit diesem Geld nicht Afghanistan auf einen Standard bringen können, friedlich, der so hoch wäre, dass religiösen Fundamentalisten der Boden entzogen wäre? Wie gesagt, geht’s den Menschen gut, wird Religion zur Nebensache.

Kein Geld für Humanismus

Der Westen hat Geld in unbegrenzter Menge, er stellt es nach Belieben her und gibt es für Banken und Kriege aus. Für das Militär werden jedes Jahr etwa 1.265 Milliarden Dollar aufgewendet, wovon die USA allein flotte 800 Milliarden tragen. Russland hingegen gibt nur 65,9 Mrd. aus. Das ist weniger als Großbritannien oder nicht einmal ein Zehntel der US-Ausgaben. Deutschland, Frankreich, Japan und Südkorea sind fast gleichauf mit Russland. Der gesamte Wertewesten gibt zwanzigmal mehr für Militär aus als Russland und fühlt sich bedroht von Russland. China liegt mir knapp 300 Mrd. auf Rang zwei hinter den USA, aber das muss mit der Einwohnerzahl relativiert werden. China hat etwa die fünffache Einwohnerzahl gegenüber den USA. So geben die USA gegenüber China pro Einwohner etwa fünfzehnmal mehr aus. So viel sei gesagt zu den haltlosen Vorwürfen an Moskau, man würde dort eine imperiale Politik betreiben. Die Zahlen sagen etwas anderes.

1.265 Mrd. Dollar für Tod und Zerstörung und dann rauben die USA Afghanistan lächerliche sieben Milliarden, was nicht einmal ein Prozent ihrer eigenen Militärausgaben ausmacht. Geht das noch perverser? Noch gieriger? Noch menschenverachtender? In Deutschland muss jeder Arbeitnehmer mit seinen Steuern jeden Monat etwa 130 € in die Kriegskasse abführen. Mit den 100 Mrd. „Sondervermögen“ wird diese Summe in den nächsten Jahren wohl auf über 200 € ansteigen. Jeden einzelnen Monat. Würde dieses Geld der Rentenkasse zugeführt, müsste niemand über ein höheres Renteneintrittsalter reden. So aber gibt die BRD pro Einwohner fast doppelt so viel aus wie Russland. Ach ja, in Russland beträgt der Höchststeuersatz 13 Prozent. Davon können wir in Deutschland, im gesamten friedlichen Wertewesten, nicht einmal träumen. Ach ja, dafür haben wir ja Steueroasen wie Monaco, damit wenigstens die Superreichen von ihrem Obolus für das Militär befreit sind.

Lächerliche Spendensummen

Ein anderes Feigenblatt sind die breit angelegten Spendenaktionen. Da wird dann nach einer Fernsehkampagne stolz verkündet, man habe ein paar Millionen für humanitäre Zwecke einsammeln können. Nochmals: Eine Milliarde sind 1.000 Millionen. Müsste man da nicht vor Scham im Boden versinken, wenn nur in Deutschland 56 Mrd. fürs Militär ausgegeben werden und wenn es ums Humanitäre geht, beschränkt man sich auf Spenden in Millionenhöhe. Ach ja, im Ahrtal warten die Menschen immer noch darauf, ein wenig Geld zu erhalten, wenige Millionen, während gleichzeitig Milliarden in die kaputte und korrupte Ukraine fließen. Da wird mehr in privaten Taschen versickern, als für den gesamten Wiederaufbau des Ahrtals benötigt würde. Ist das nicht der totale Wahnsinn? Aber es dient ja einem guten Zweck. Das aggressive Russland muss zerstört werden und damit bin ich beim nächsten Punkt.

Die USA mit der NATO wollen, dass die ganze Welt nach ihrem Regeln und nach ihrer Pfeife tanzt. Dass der Rest der Welt ihrer Ausbeutung nichts entgegen setzt, setzen kann, dafür betreiben die USA ihr Militär, das nur für Angriffe in Übersee ausgelegt ist und für die eigentliche Landesverteidigung nicht geeignet oder notwendig ist. Wo die USA ihr Militär eingesetzt haben, haben sie immer Tod, Verderben und Chaos hinterlassen. Das sind die Folgekosten für die gigantischen Militäretats, die die USA aber nicht mehr tragen müssen. Dazu kommen die Umweltschäden, die durch das Militär verursacht werden und damit meine ich auch die radioaktive Munition, die besonders oder sogar exklusiv vom US-Militär eingesetzt worden ist.

Die Waffen, mit denen die Ukraine geflutet wird, sind auch verantwortlich für die massiven Zerstörungen. Selenskij selbst wusste, dass er den Krieg gegen Russland nicht gewinnen kann und wollte am Tag zwei der Operation in Friedensverhandlungen eintreten. Das hat ihm der schnell angereiste Boris Johnson verboten. Wer ist also wirklich schuld daran, was sich jetzt in der Ukraine abspielt? An dieser Stelle sollte auch darüber nachgedacht werden, ob der überhastete Abzug der USA/NATO aus Afghanistan nicht dem Umstand geschuldet ist, dass die USA den Rücken frei haben wollten, um sich genügend auf den Krieg in der Ukraine, gegen Russland, konzentrieren zu können.

Das Militär muss auf ein Minimum reduziert werden

Krieg bringt Hunger und Verderben. Auch viele Jahre nach Kriegsende. Das geschundene Afghanistan kann ein Lied davon singen. Was wurde nicht für ein Zirkus veranstaltet, um die Getreideexporte aus der Ukraine? Wegen Russland müssten die Ärmsten hungern, hieß es. Aber sind nach der Vereinbarung über Lieferfreiheit Ladungen von Getreide aus der Ukraine an arme Länder gegangen? Zum Beispiel nach Afghanistan, wo man es dringend brauchte? Nichts davon ist in diese Länder gebracht worden. Kaum ein Korn ist aus dem Mittelmeerraum geschafft worden. Auch daran kann man sehen, wie recht Putin hatte, als er den kollektiven Westen das Imperium der Lügen genannt hat.

Mit all den Geldern, die für Militär und Kriege ausgegeben werden, könnte man eine wirklich schöne Welt gestalten. Eben in friedlicher, gleichberechtigter Zusammenarbeit, ohne dass einer alle dominieren und ausbeuten will. Schafft das verdammte Militär ab! Der Westen, die NATO, hat sich noch nie verteidigen müssen. Russland hat kein Interesse an Territorialgewinnen, aber es will sein Land auch nicht verkleinern lassen. Wieviele Länder hat sich die NATO während der letzten dreißig Jahre einverleibt? Und wieviele Russland? Wieviele Staatsstreiche hat die CIA angezettelt? Wieviele Russland oder China? Wieviele Kriege haben die USA geführt? Evo Morales hat es einst auf den Punkt gebracht, als er auf die Frage antwortete, warum es in USA noch nie einen Umsturz gegeben hat: Weil es dort keine US-Botschaft gibt!

Es ist der Weltbeherrschungsanspruch der USA als Erbe Englands, der ein Land nach dem anderen ins Unglück stürzt und der alle anderen zwingt, für Ihre Eigenständigkeit und Verteidigung irrsinnige Geldsummen auszugeben, anstatt sich einer humanistischen Weltordnung zu verpflichten. Mit den Mitteln, die der Westen für Militär ausgibt, könnte jeder Hunger für immer beendet werden. Länder wie Afghanistan, Libyen, Irak oder Syrien könnten noch immer in Frieden und Wohlstand leben, ohne den imperialen Anspruch der USA. Wie psychopathisch, wie irrsinnig, muss man sein, die ganze Welt beherrschen zu wollen und auch schon Besitzansprüche auf den Mond zu formulieren? Isoliert die Staaten auf ihrer kleinen und großen Insel und lasst sie im eigenen Saft schmoren. Da können sie dann zeigen, wie sie das Leben auf ihren Inseln gestalten wollen, ohne andere auszurauben. Das große Böse hat seine Heimat in London und Washington und nirgendwo anders. Wer da als Vasall mitmacht, der macht sich selbst zum Teil des Bösen. 

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Wie war das mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg? Wer war es wirklich, der diese Kriege angezettelt hat? Und mit welchem Ziel? Geschichte lässt sich mit der Macht des Siegers leicht fälschen. Mit der Wirtschaftshistorie geht das nicht. Deswegen habe ich mich auf die Wirtschaftshistorie konzentriert und konnte so Licht in die wahren Umstände bringen, warum das British Empire diese Kriege so dringend brauchte. Lesen Sie für den großen Überblick das Werk „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ und wenn Sie dann Zweifel an einigen Aussagen haben, nehmen Sie die Werke von Reinhard Leube zur Hand. Er belegt mit Tausenden Quellen, wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts wirklich abgelaufen ist. Jenseits dessen, was uns von den Siegermächten befohlen worden ist. Sehen Sie einfach hinein bei https://anderweltverlag.com/ und entscheiden Sie, mit welchem Werk Sie Ihre Aufklärung über die Geschichte beginnen wollen.

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