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Avdejevka fällt und das Morden an Zivilisten in Donezk endet
Von Peter Haisenko
Seit nunmehr zehn Jahren werden die Zivilisten in und um Donezk von Kiews Truppen beschossen. 14.000 Menschen sind dadurch zu Tode gekommen. Das hat keinerlei militärischen Sinn und ist ein (Kriegs-)Verbrechen. Der Beschuss kommt aus dem wenige Kilometer entfernten Avdejevka, dessen Befreiung durch Russland kurz bevor steht.
Kiew klagt über Munitionsmangel, aber für den Beschuss von Zivilisten ist offensichtlich noch genug vorhanden. Dass es sich dabei um keinerlei militärischen Nutzen handelt, ist ebenso offensichtlich. Es ist reiner Terror gegen Zivilisten. Doch betrachten wir zunächst den Status der umkämpften Region. Bis Januar 2022 waren die Kämpfe im Osten der Ukraine ein Bürgerkrieg. Ukrainische Staatsbürger beschossen sich gegenseitig. Im Januar 2022 wurden in den Oblasten Donezk, Luhansk, Saporischija und Cherson Referenden abgehalten und die Bürger stimmten mit überwältigender Mehrheit für eine Sezession von Kiew, wie es das Völkerrecht erlaubt.
Wenige Tage später wurde nach einer folgenden Volksabstimmung der Antrag auf Aufnahme in die Russische Föderation an den Kreml gestellt. Dem hat die RF zugestimmt und so gehören seither diese vier neuen Republiken völkerrechtlich zur Russischen Föderation. Das hat den Status der Kampfhandlungen in dieser Gegend grundlegend verändert. Es ist nicht mehr ein Bürgerkrieg. Seit Februar 2022 wehren sich die vier jungen Republiken gegen Angriffe der Kiew-Armee und Russland steht ihnen hilfreich zur Seite. Auch der Beschuss der Zivilisten in Donezk und an anderen Orten hat dadurch seinen Status verändert. Er ist jetzt ein Kriegsverbrechen gegen Zivilisten in einem eigenständigen Staat. So, wie auch der Beschuss von Belgorod im Mutterland Russland. Es ist reiner Terror gegen Zivilisten, ohne jeglichen militärischen Nutzen.
Die UN fordern die Einstellung des Beschusses von Zivilisten
Dass dem so ist, hat gerade der offizielle Vertreter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Stéphane Dujarric, erklärt. Er stellte fest, dass Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur inakzeptabel sind und sofort eingestellt werden müssen. Wörtlich hieß es: "Wir haben auch Berichte über Raketenangriffe auf die russische Stadt Belgorod gesehen und wiederholen, dass Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur nach dem humanitären Völkerrecht verboten sind, inakzeptabel sind und sofort eingestellt werden müssen." Das muss auch für Donezk und andere Städte gelten. Ach ja, für Gasa in Palästina natürlich auch.
Doch springen wir kurz zurück ins Jahr 2014. Neben dem Beschuss von Zivilisten haben Kiews Asov-Brigaden als erstes den für die Fussballmeisterschaften neu hergerichteten Flughafen von Donezk in einen Trümmerhaufen aus bizarr verbogenen Stahlträgern verwandelt, weil sie diesen nicht erobern konnten. So, wie sie alle anderen Städte zerstört haben, die sich von Kiew losgesagt haben. Man denke an Mariupol, wo die Einwohner zehn Jahre lang unter dem Terror der Asov-Brigaden zu leiden hatten. Mariupol ist befreit und wird mit atemberaubender Geschwindigkeit wieder aufgebaut. Die Menschen kehren zurück in ihre geschundene Heimat.
Kiew hat schon vor zehn Jahren den Osten aufgegeben
An dieser Stelle ist es angebracht, sich Gedanken über die Handlungsweise Kiews zu machen. Schon 2014 hat Kiew die Rentenzahlungen an die Bürger der betroffenen Gebiete eingestellt und auch den Zahlungsverkehr dorthin unterbrochen. Wie ist es da in Einklang zu bringen, wenn Kiew behauptet, diese Gebiete gehörten zur Ukraine? Wenn gleichzeitig alle staatlichen Aufgaben für die Bürger dort eingestellt werden? So darf man annehmen, dass Kiew schon 2014 diese Gebiete faktisch als verloren gegeben hat. In diesem Sinn ergibt sich auch eine gewisse Logik, wenn Kiew dort alles zerstört und Bürger ermordet, die angeblich seine eigenen sein sollen. Nur ein Hirnloser könnte annehmen, dass diese Menschen jemals wieder treue Bürger unter der „Obhut“ Kiews werden wollten. Das Sezessionsverfahren war also folgerichtig und unumgänglich, wegen des Vorgehens Kiews.
Der Krieg in der Ostukraine hat sich also von einem Bürgerkrieg in einen „richtigen“ Krieg gewandelt, einen Verteidigungskrieg gegen Kiews Mörderbanden. Damit bin ich beim bevorstehenden und jetzt eingetretenen Fall von Avdejevka. Avdejevka ist weniger als zwanzig Kilometer von Donezk entfernt, die Vororte liegen näher zusammen. Dazwischen befindet sich die tief eingegrabene Frontlinie der Kiew-Armee und von dort aus wird die Stadt Donezk täglich mit Granaten und auch der geächteten Streumunition beschossen. Es gibt immer noch täglich zivile Opfer. Die Frage steht im Raum, ob es deswegen ist, dass Kiew so verbissen darum kämpft, Avdejevka zu halten. Aber die Frontlage hat sich jetzt dramatisch verändert. Russland Armee ist vorgestoßen und hat die Wege für Nachschub für Kiews Soldaten abgeschnitten. Avdejevka ist beinahe ganz eingekesselt. Kiews Truppen leiden unter akutem Munitionsmangel und dennoch haben sie immer noch Granaten übrig, um sie auf Zivilisten zu schießen, anstatt die feindlichen Soldaten damit zu töten. Gibt es einen besseren Beweis dafür, was Kiew wirklich betreibt?
Keine Straßenkämpfe in Avdejevka
Die Stadt Avdejevka selbst ist nicht in dem Ausmaß zerstört wie Mariupol. Warum ist das so? Die strategische Lage um Avdejevka ist anders als sie um Mariupol war. Es bestand für Russlands Truppen nicht die Notwendigkeit, sich in Straßenkämpfen aufzureiben und so Kiews Soldaten die Möglichkeit zu geben, sich in Wohnhäusern zu verschanzen und deren Zerstörung zu provozieren. Wie sich jetzt zeigt, war diese schonende Taktik richtig. Nämlich die Nachschubwege rundherum zu blockieren, bis sich Kiews Soldaten nur noch zurückziehen können, um einem geschlossenen Kessel zu entgehen. Allerdings ist auch festzustellen, dass mit Kiews Aufgabe der Stadt Avdejevka nach zwei Jahren das dringlichste Ziel der russischen Sonderoperation endlich erreicht ist. Der direkte Beschuss von Donezk mit Granaten ist beendet. Und ganz wichtig: Die tief eingegrabene Linie der Kiew-Soldaten wenige Kilometer westlich von Donezk fällt gleichzeitig, ohne dass von russischer Seite dafür ein extrem hoher Blutzoll hingenommen werden musste.
Selenskji spricht von einem taktischen Rückzug aus Avdejevka. Das ist wieder einmal eine zumindest beschönigende Darstellung der Realität. Tatsächlich ist es eine hektische, ungeordnete Flucht, bei der Verwundete und Waffen einfach zurückgelassen werden. Selbst in der zur Festung ausgebauten Kokerei im Westen der Stadt konnten russische Soldaten einfach einrücken. Dieser Ablauf war zu erwarten, denn die einzige befestigte Straße Richtung Westen steht unter russischer Kontrolle. Die Flucht muss also über offenes und verschlammtes Gelände erfolgen. Da kann kein schweres Gerät mitgeführt werden. Selbst Truppentransporter oder sogar PKW können kaum benutzt werden. Und wenn doch der Versuch gemacht werden sollte, dann sind das leichte Ziele für die russischen Kanoniere, in deren Reichweite das abläuft.
Die Zivilisten in Donezk können aufatmen
Noch vor wenigen Tagen hatte Selenskji angeordnet, Avdejevka müsse gehalten werden, weil das strategisch wichtig ist. Da hatte er zweifellos recht. Zum einen konnte nur so der Beschuss von Zivilisten in Donezk aufrecht erhalten werden. Zum anderen aber sieht man bei Betrachtung der Frontlinie, wie sehr sich diese für Russlands Truppen verbessern, verkürzen wird, wenn dieser Sack geschlossen wird. Westlich Avdejevkas gibt es kaum vorbereitete Verteidigungslinien und wenn, dann konnten diese nicht so sorgfältig ausgebaut werden, wie das vor Donezk der Fall war. Es wird interessant werden zu beobachten, ob und wie schnell jetzt russische Einheiten Richtung Westen vorstoßen werden. In diesem Sinn von einem taktischen Rückzug zu sprechen zeigt wieder einmal auf, wie sich Kiews Leute die Realität zurecht lügen.
Auf der SIKO in München haben sich alle, der kollektive Westen, gegenseitig versichert, dass sie ganz viele Waffen und Munition an Kiew liefern wollen und natürlich Unmengen weiteren Geldes. Klingt ja toll, aber wann soll das sein? Da wird schon das Jahr 2025 genannt. Warum ist das so? Weil sie nichts mehr haben und jetzt erst mit dem Bau einer neuen Munitionsfabrik in Deutschland begonnen werden soll. Aber wird es zum Ende diesen Jahres überhaupt noch eine Ukraine in der jetzigen Form geben? Das ist nach der aktuellen Lage zumindest zweifelhaft. Das hat auch der Fuchs Orban erkannt und sich so seine Zustimmung teuer abkaufen lassen mit genau dieser Aussicht. So kann man die großartigen Töne auf der SIKO eher als das Pfeifen im Wald bezeichnen in dem Wissen, dass der Krieg in der Ukraine schon verloren ist, für die NATO. Das kann aber das Imperium der Lügen nicht davon abhalten, weiterhin den Tod von Soldaten auf beiden Seiten zu fördern und sich in einem Crescendo der Propaganda zu verlieren. Gratulieren wir inzwischen den Zivilisten in Donezk, dass wenigstens für sie das tägliche Sterben durch Kiews Beschuss ein Ende gefunden hat.
Diese Karikatur beschreibt trefflich, wie skrupellos die USA gegenüber Europa und der Ukraine vorgehen.