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Karikatur von Peter Bachmeier

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Der Staat „entdeckt“ das Gold der Bürger

Novelle/Glosse von Hans-Jörg Müllenmeister 

Seit dem Höhepunkt des letzten Zinszyklus 1981 befinden sich die Zinssätze anscheinend wieder in einer Art Abwärtstrend: von 19 gegen Null Prozent. Die Schulden explodieren schamlos. Zentral- und Geschäftsbanken schöpfen weiterhin Kredit-Meere aus dem puren Nichts. 

Die unbegrenzte Geldschöpfung begleitet den Baumwoll-Dollar-Grünling stramm zu seinem inneren Wert Null. Die größten Betrugsmanöver aller Zeiten passieren im Derivaten-Handel. Wir stehen vor einem säkularen Abschwung, der in eine hyperinflationäre Depression führt — das unausweichliche Ende dieses Zyklus. In der Schulden-geschwängerten Luft liegen Massenarbeitslosigkeit, Insolvenzen und Volksaufstand. Später, wenn die Schulden implodieren und die bis dahin überzogenen Preise sinken, entsteht womöglich ein neues Finanzsystem wie Phönix aus der Asche, hinterlegt mit soliden Gold-Werten. Erst dann kann es heißen: Schöne neue Welt — du hast es besser! 

Bewahrheitet sich meine Novelle „Goldexpress nach Nirgendwo“ vom 19.10.2005 ? 

Darin heißt es u.a. „Oft ist es einleuchtend und angenehmer, Zukunftsvisionen durch eine Metapher näher zu bringen, etwa die Goldentwicklung als Fahrplan im Dezennium. Ob dann tatsächlich alles so eintrifft, bleibt abzuwarten. Gerade die zukünftige Kursentwicklung der Aktien- und Edelmetalle reizt viele Auguren und Propheten zu skurrilen Spekulationen. Keiner aber von diesen weiss, was uns in einigen Jahren wirklich erwartet, auch der Autor nicht.“

Und weiter: „Man schreibt das Jahr 2023. Nach einem gewaltigen Schulden-Beben, bringen die einst Pandemie-gezeichneten Menschen ihre Habseligkeiten in Sicherheit. Goldschakale und Silberfüchse reisen auf der finalen Strecke weiter in eine bewegte, trügerische Zukunft: Im sogenannten Explorer-Express-Fernando, in Gedenken an die 2005 verblichene Goldautorität Ferdinand Lips“. Und weiter heißt es: 

“Nur einmal noch auf holpriger Piste müssen die Reisenden bange Minuten überstehen. Der Zug fährt am Meilenstein 2.200 US-D in einen Tunnel. Pechschwarze Dunkelheit umhüllt die Reisenden. Plötzlich tastet grelles Scheinwerferlicht forschend die einzelnen Abteile ab. Mit einer Vollbremsung kommt der Explorer zum Stehen. Beamte der Goldzollfahndung durchforsten jeden Winkel nach Gold. Eigens ausgebildete Golden-Retriever schnüffeln nach versteckten Goldatomen. Gewiefte Gold-Oldies werfen vorsorglich ihre Goldsäcke an Reißleinen aus dem Fenster. Jetzt bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen. Viele der ersparten Krüger Rands und Goldbarren werden erbarmungslos konfisziert. Als Luftnummer erhalten die gefilzten Goldbugs windige Quittungen für ihre eingezogenen Goldschätze. Merkwürdig, korpulente Silber-Knubbel bleiben von diesem Raubzug verschont.

Der harte Kern der betagten Gold-Oldies hat sich im Seniorensalon in Plüsch und Plum eingefunden. Amüsiert verfolgen Altgold-Bo und Crash-Dirk M das lebhafte Gespräch, das sich zwischen Goldszenen-Bruno B, Zyklen-Johann S und Silber-Dietmar entsponnen hat. Der schlitzäugig gewordene Asien-Marc F fingert behänd an seinem Laptop. In einer gemütlichen Ecke kredenzt  Antik-Goldi Roland-L ein Gläschen Danziger Goldwasser, derweil bastelt Chart-Artist Dimitri S an einem möglichen Crash-Szenario. Klunker-Jörg bringt genau diese fiktiven Reiseeindrücke zu Papier, während Michael M ostentativ ein erfrischendes Video der Gold-Veteranen ins Netz stellt“.

Ehe der fiktive Goldexpress den Schuldengipfel erstürmt, zerfällt zuvor der einst blühende Wirtschaftszyklus. Das lebensfeindliche Gebräu aus Schuldengebirge, Währungsentwertung und Dekadenz ist ja seit Jahren angerichtet. Die zweite angstgesteuerte Tsunamiwelle im Gezeitenwechsel rollt bereits: Produzierte Armut, Überwachung, Enteignung und der digitale Euro mit Ablaufdatum. Die Phalanx edler Wertspeicher gegen die Unbilden der menschlich entarteten Natur ist der stabilisierende Faktor in der kommenden Unzeit. 

Das kryptische Staatsgold

Statt dem Bürger seine sauer ersparten Goldkrümel zum Schuldenabbau schamlos aus der Tasche zu ziehen, sollten unsere Staatsdiener (Minister) soviel Schneid haben, um erst einmal unser Auslandsgold zurückzuholen. Bisher scheiterten alle Versuche der angeblich souveränen BRD recht kläglich. Nur ein kleiner Teil unseres Staatsgoldes, 31%, befindet sich in Frankfurt. Der Großteil des deutschen Gold-Schatzes, 45% , lagert bei der US-Zentralbank Federal Reserve, nämlich 1536 Tonnen der insgesamt 3396 Tonnen. Ob der „wohlgehütete“ Schatz inzwischen gefälscht wurde oder überhaupt noch vorhanden ist, kann bisher niemand sagen. 

Lassen Sie uns ein wenig phantasieren. Gefühlt könnte der nächste Präsident wieder Donald Trump heißen. Es wäre doch denkbar, dass der alte Knabe einen Gegenzug ausheckt. Einen „Rache-Deal“ für die gestohlenen „Top Secret“-Dokumente, die das FBI ihm aus seiner Villa Mar-a-Lago in Palm Beach entzog. In der zweiten Präsidentschaft könnte sich der Gold-affine Donald den angeblichen 8133-Tonnen-Goldschatz aus Fort Knox als Brosamen für seine geniale Präsidentschaft in sein bescheidenes Heim holen. Ein bisschen Glanz in der Hütte schadet ja nichts. Aber kommt es dazu? Statt Gold könnte ein anderes Schwermetall die Luft um seine Präsidentschaft zum Pfeifen bringen. Für Trump untypisch, aber da plauderte er neulich die streng gehütete Penthagon-Wahrheit zu 9/11 aus. Hört, hört! Verschwörungstheoretiker kennen diese schon lange.  

Edelmetall-Rüstung zu Unzeiten

Was sind eigentlich ideale „geeignete“ Wertspeicher? Das entscheiden die Mentalität der Anleger, sein Alter und sein Sicherheitsbedürfnis. Das verfügbare Vermögen bestimmt wesentlich die Art, Menge und Auswahl der Sachwerte. Pauschal kann man keinen Prozentsatz des freien Vermögens für ein Investment nennen, das den Investor optimal vor den Unbilden kommender Zeiten schützt. Eine goldene oder silberne Ritterrüstung, womöglich diamantenbesetzt, sollte aber maßgeschneidert sein. Lassen Sie sich dabei nicht von Finanzgauklern beschwatzen. 

Welche Vorsorge wäre zu treffen? Das „große“ Geld investieren wir in Goldmünzen, das „Kleingeld“ in Silbermünzen und gar kein Geld in sogenannte kommerzielle Diamanten. 

Die Gold-Sehnsucht seit mehr als 5000 Jahren kann selbst der US-Grünling, der aufgeblasene Dollar, nicht wegdrücken. So ist das archaische Zahlungsmittel Gold weder durch Geldentwertung noch durch Bankrotte gefährdet. Verwahren Sie Ihren Goldschatz aber nicht im Banksafe auf. Staatliche „Ausscheidungsorgane“ könnten Sie dazu bringen, dass Sie sich wie ein Goldesel um die Golddukaten erleichtern müssen. Aber wie verhalten sich edle Sachwerte bei staatlich verordneten „Zwangsausflügen“? Goldene Bremsklötze am Bein vermindern ungemein die Fluchtgeschwindigkeit. Silber „trägt“ volumenmäßig doppelt so dick auf wie Gold. Da erstarrt leicht ein mobiler Sachwert zu einer Immobilie. Schubkarren voller Silber bremsen ungemein. Diamanten dagegen wären als Superleicht-Gewicht die Turbos des Fortkommens.

Über Gold redet man nicht, man hat es einfach in Form von Barren und Kurantmünzen, wie die weltbekannte Krügerrand-Münze, vielleicht gestückelt von 0,1 bis 1 Unze, gut unterfüttert mit Silbermünzen. Das metallische Indium, übrigens ein Tausendsassa der Digitaltechnik, kann sich gerne noch im Überlebenskorb dazugesellen. Nur Gutbetuchte dürfen über farbige Diamanten-Exoten nachdenken.

Gold und Diamanten sind nicht miteinander vergleichbar. Zum inhomogenen Diamantenpreis kann es keinen Chart geben. Jeder Diamant ist für sich ein Individuum. Gold dagegen hat keine individuelle Vielseitigkeit. Es ist wie mit der unterschiedlichen Partnertreue in der Ehe:

Mister Diamant ist polygam veranlagt – bevorzugt unterschiedliche Größen, Farbsättigung, Reinheit und Schliff, Gold dagegen ist  „monogam“, um nicht zu sagen monoton, indes bekannt und beliebt wie ein bunter Hund. Die Crux: Heutzutage gibt es in rauen Mengen synthetische Diamanten. Die Scheunen für Betrug stehen dafür weit offen. Bei Silber bedarf es keiner großen Worte: Silbermünzen sind ein Muss in Ihrem Wertspeicher — in erster Linie die kanadische Silbermünze Maple Leaf, denn sie ist weitverbreitet, also fungibel; Ag ist das „Kleingeld“ Ihres Überlebenspakets!

Bedenken Sie: Nicht nur die anerkannte Seltenheit eines Wertspeichers, sondern vor allem der geschichtlich gewachsene Bekanntheitsgrad machen das erprobte Wertobjekt im worst case selbst über Generationen begehrenswert. 

Realistische Schlussbetrachtung

Flankiert von der Inflation als letztem Treibsatz, mutiert der fiktive Goldexpress irgendwann um 2027 zur Goldrakete. Das gemahnt an die Hyperinflation von 1923. Heute sind die Aktienmärkte überbewertet. Liquidität fliesst in unbegrenzter Menge direkt in die Realwirtschaft – eben bis zum Platzen der größten aller Kapitalmarkt-Blasen aller Zeiten. Wer jetzt kommod im Goldzug sitzt, fährt in seine goldunterlegte, aber vage Zukunft. 

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