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Die Planetarische Müllabfuhr - Die Sprechblasen des Herrn Edenhofer
Von Wilfiried Schuler
Nein, lieber Leser, das Märchen von der Müllabfuhr ist nicht der Titel eines neuen Kinderbuches von der Flensburger Förde. Professor Ottmar Edenhofer, einer der profiliertesten deutschen Klimaexperten und einige seiner Mitarbeiter und Kollegen, haben in verschiedenen Medien zu diesem Thema ausführlich Stellung genommen.
Da Herr Edenhofer „der“ Experte für CO2 Bepreisung ist, geht es hierbei ausschließlich um Geld und um die näheren Umstände, wie man dieses den Bürgern abnehmen kann - Ablasshandel und gläubige, pseudoreligiöse Verhaltens- und Vorgehensweisen, die zu Axiomen erklärt werden. Man erinnere sich an den „Wissenschaftler“ Lothar Wieler, der sagte: „Das darf nie hinterfragt werden“ An dieser Stelle habe ich damals laut gelacht. Die feige, treulose Bande der Tintenkleckser aber blieb totenstill. Mangels Protests wurden so unwissenschaftliche Methoden zur Norm erhoben und haben bei der Corona-Plandemie zur Katastrophe geführt. Wie sich die Bilder gleichen.
Wie man derzeit in China sieht, hat der zwangsweise Ablasshandel mit Klima-Dokumenten mittlerweile gigantische Dimensionen des Betrugs erreicht.
Man erkennt als aufmerksamer Beobachter, dass große Teile der Experten-Vorträge oder -Publikationen zum Thema Klima und Umwelt die immer wiederkehrenden längst bekannten Bausteine enthalten. Als da wären: die dramatische Zunahme der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre, die diskussionswürdige Graphik des Amerikaners Michael Mann, in der die alte historische Bewertung ausgeblendet ist (die berüchtigte Hockeyschläger Kurve), ein Bild der Wetterstation am Mauna Loa, das Gerippe einer Kuh, der rissige Boden eines ehemaligen Sees und das rührende Bild eines unterernährten Mädchens. Alles ohne Relevanz. Nur grob behauene Bausteine einer gnadenlosen, links-grünen Propaganda. Es fehlt nur noch der große Sprung zum millionsten Windrad im einst geschützten Märchenwald, die Klimakatastrophe, 50.000 Hitzetote im Sommer. Auch die langjährigen, segensreichen Beiträge von Frau Dr. Angela Merkel zur Klimarettung werden gewürdigt, nebst den epochalen Leistungen des jeweils eigenen Instituts. Nicht zu vergessen, ein Ausblick in die Zukunft und das Hochlaufen des Wasserstoffgeschäfts, das nun schon einige Jahre unmittelbar bevorsteht. Mit diesem ewig gleichen Gewäsch kann man leicht ein Drittel der Redezeit verbrauchen. Keiner im Raum ist klüger geworden, die reine Zeitverschwendung. Und alles gemäß der sattsam bekannten Regel:
Wenn man die gleichen Lügen oft genug wiederholt, werden sie zur Wahrheit.
Im Auditorium macht sich Langeweile breit. Hier and da eine Gähn-Attacke, die üblichen Verdächtigen beginnen einzunicken - oder verlassen den Saal in Richtung Cafeteria.
Der auf technische Erkenntnisse wartende Ingenieur wird aber weiter gefoltert. Er hört von der CO2 Steuer, Klimaabgaben, Umlagen, Zertifikaten, Optionen, Steuern, Wachstumsraten. Nach geraumer Zeit werden auch Kosten genannt. Vom Klimagipfel aus Dubai berichtet Christian Geinitz für die FAZ von „Gestehungskosten für die Anlage zur Abscheidung und Speicherung von CO2“.
Bei Kraftwerken betragen diese Kosten zwischen 61 und 87 Euro/Tonne, hier handelt es sich offensichtlich um eine Billigvariante. Ein anderer Richtwert wird mit 159 – 196 Euro/Tonne genannt. In der Metallindustrie wird es mit 256 Euro/Tonne deutlich teurer. Den Wert für abzutrennendes CO2 für Deutschland schätzt man auf 34-73 Millionen Tonnen für das Jahr 2040. Da Herr Geinitz zu technischen Details schweigt, sind diese „präzisen“ Zahlen nur bedingt brauchbar. Streng genommen sind sie wertlos, da sie meist auf sogenannten Modellrechnungen beruhen. Es ist vollkommen unverständlich, wie in vielen dieser Fälle die Betriebswirte Kosten nennen und Gewinne ausrechnen können, obwohl keiner dieser Leute zu wissen scheint, was auf der technischen Seite vor sich geht.
Arthur Little kritisiert: Lange Planungszeiten, hohe Komplexität und hoher Investitionsbedarf.
Und fehlender Überblick, möchte man dazwischenrufen.
Wie fängt man das Kohlendioxid der Atmosphäre ein?
Wir verlassen das Kinderbuchniveau und gehen mit der Unbefangenheit eines Erstsemesters an das Problem heran. In den Pressemeldungen werden Bilder von großen Ventilatoren gezeigt. Ähnlich denen, die man von Wärmepumpen kennt. Hier wird Luft angesaugt und zunächst sorgfältig gefiltert. Dann wird sie komprimiert und einem Prozess der Absorption oder Adsorption unterworfen.
Das erste Verfahren beruht darauf, dass man die Luft in innigen Kontakt mit einem Lösungsmittel bringt. Hierbei ist Überdruck nötig, um dem Vorgang die nötige Triebkraft zu geben. Vorzugsweise geschieht das in Rieselkolonnen, in denen die Luft von unten der Flüssigkeit entgegenströmt. Das Lösungsmittel kann ein Amin, aber auch ein Lösungsmittel wie Methanol sein. Es sättigt sich mit CO2 und fließt ab. Die Restluft wird in die Atmosphäre entlassen, wobei man selbstverständlich Sorge dafür trägt, dass kein Extraktionsmittel mitgeschleppt wird - ein aufwendiger Teil des Verfahrens.
Im nächsten Prozessschritt wird das Kohlendioxid durch Erhitzen aus der Lösung ausgetrieben, gereinigt und verflüssigt.
Das Adsorptionsverfahren arbeitet mit einem Festkörper, gekörnt oder zu Gittern oder Netzen geformt. Bei dieser Methode werden die CO2 Moleküle durch Kapillar- oder Ladungskräfte festgehalten. Wenn die Aufnahmekapazität erreicht ist, wird das Gas ebenfalls durch Wärme ausgetrieben.
Das derzeit modernste Verfahren benutzt ein Gerüst aus Cellulosefasern, das die feste oder flüssige Form eines Amin enthält.
Woher soll die Energie, für die Kompression der Luft kommen?
Wie wir zeigen werden, müssen zur Entfernung des Kohlendioxids gigantische Mengen Luft verarbeitet werden. Die dazu nötige Energie ist so groß, dass sich am Ende der Berechnung weiteres Nachdenken erübrigt.
Der Gehalt der Luft an Kohlendioxid beträgt 0,06%. Man berechnet zunächst, wieviel Luft man ansaugen und verdichten muss, um eine Tonne Kohlendioxid daraus abscheiden zu können:
m = 1 /0,06 x 100 Tonnen = 1667 Tonnen Luft werden je Tonne abzuscheidendem CO2 benötigt. Da ein Liter Luft 1,3 g wiegt, wäre das ein Würfel von 1,3 Millionen Kubikmeter Inhalt und 110 m Kantenlänge.
Wenn man ein Gas verdichten, also sein Volumen verkleinern, will, muss man mechanische Arbeit einbringen, um den Widerstand, den das Gas aufbaut, zu überwinden. Man spricht von Volumenarbeit. Die Aufgabe lautet, die Luft vom Atmosphärendruck 1 bar auf einen höheren Wert zu komprimieren. Dies berechnet man mit der nachfolgenden Gleichung. p1 ist der Anfangsdruck, p2 der Enddruck. Gemäß dem Gesetz von Boyle Marriot kann man die Volumina einsetzen ln V2/V1. Würde man die Luft auf 2 bar verdichten, wäre p1 1bar und p2 2bar. Die Molzahl n erhält man, wenn man die gesamte Masse der zu verarbeitenden Luft durch die „Molmasse“ der Luft teilt. Luft ist keine chemische Verbindung, für Berechnungen hat man für sie eine fiktive Molmasse von 29g/mol vereinbart. R ist die allgemeine Gaskonstante und T die absolute Temperatur.
W = - n x R x T x ln p1/p2 R = 8,315 Joule/mol/ K
T = 293K
n = Masse/Molmasse . 1667 X 10^6 mol/29
n = 57,5 x 10^6 mol
W = - 57,5 x 10^6 x 8,315 x 293 Joule x ln 1/2
W = - 9,71 x 10 ^10 Joule = - 27 000 KWh
Zum besseren Verständnis in Worte gefasst: man muss zur Separierung von einer Tonne CO2 1667 Tonnen Luft mit dem gigantischen Energieeinsatz 27.000 KWh bearbeiten. Erst dann beginnt der eigentliche Prozess - komprimieren, reinigen, verflüssigen, transportieren. Nicht zu vergessen, dass Austreiben aus dem Adsorbens/Absorbens. Hier sind erhebliche Wärmemengen erforderlich. Es ist an dieser Stelle vollkommen unmöglich, alle diese Verfahrensschritte exakt zu quantifizieren. Als Anhaltspunkt kann der Wert für die Verflüssigung von CO2 dienen: er liegt bei 250 kWh/Tonne. Es bleibt dem Urteil des Betrachters überlassen, weitere 250 kWh oder 750 kWh hinzuzufügen - das finale Resultat bleibt davon unberührt.
Legen wir also 28.000 KWh pro Tonne CO2 als Endwert fest. Das Kohlendioxid soll flüssig im Tank vorliegen, versandfertig.
Eine kurze Bewertung dieser energetischen Betrachtung
Aluminium, ein gefürchteter Strom-Fresser, verzehrt 14.000 kWh pro Tonne bei seiner Herstellung. Ammoniak - 10.000. Das sehr umweltfreundliche Herstellverfahren von Birkeland Eyde zur Herstellung von Salpetersäure wurde aufgegeben, da sein Energieverbrauch (aus Wasserkraft in Norwegen) mit 16.000 kWh/Tonne Salpetersäure als zu hoch galt. Kohlendioxid dagegen ist Abfall. Ist eine Gesellschaft bereit dazu, viermal mehr für seine Vernichtung als zur Beschaffung wichtiger Rohstoffe zu opfern, nur um das Dogma der Kohlendioxid-Begrenzung zu erfüllen? Zwar wird in der Sahara der Tee über einem Feuer aus getrocknetem Kameldung gekocht - man weiß aber auch, dass man erst die Datteln pflücken sollte, bevor man sich an das Sammeln derartiger Hinterlassenschaften machen kann.
Wie Herr Geinitz von der FAZ uns treuherzig berichtet hat, denken Luisa Neubauer und Greta für Deutschland künftig an CO2-Abscheidungen aus der Luft im hohen zweistelligen Millionen-Tonnen-Bereich. Nun denn, Herr Edenhofer - die Wette gilt: Lassen Sie uns 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid „abfiltrieren“ - so wie die Journalisten in völliger Verkennung der technischen Probleme den Vorgang benennen.
28 000 kWh/ Tonne x 50 x 10^6 Tonnen = 1,4 x 10^12 kWh= 1,4 x 10^15 Wh = 1,4 PWh.
Die Vorsilbe Peta steht für 10^15 - eintausend Billionen.
Die deutsche Planetarische Müllabfuhr wäre mit 1,4 PWh Jahresbedarf der größte Nachfrager am deutschen Markt für Primärenergie von 3,45 PWh/Jahr. Damit ist die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens hinreichend bewiesen. Diese kranke Idee erfüllt den Tatbestand der Gotteslästerung - im 15. Jahrhundert hätte das Tomás de Torquemada auf den Plan gerufen.
Nun sollen die oben genannten 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid nach Vorgabe der Hohepriester der Klimaretter nur ein Anfang sein. Lunatiker reden von Gigatonnen Kohlendioxid. Wer auf technische Probleme hinweist, wird mit dem Hinweis auf den dafür stets missbrauchten technischen Fortschritt ruhiggestellt.
Die Idee, den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre durch von Menschen gemachte Entnahmevorrichtungen zu senken, scheitert daran, dass die Energie, die zum „Einsammeln“ des „Mülls“ gebraucht wird, nicht zur Verfügung steht. Und die Natur dieses Mangels ist derart, dass auch keine Verbesserung durch technischen Fortschritt möglich ist. Ein Deutschland am Rande des Zusammenbruchs kann die ungeheuren Mengen an Gerät niemals herstellen. Sollen sie mit Hilfe fossiler Energie in China hergestellt werden, um in Europa den Verbrauch an fossiler Energie zu senken? Die griechischen Denker liegen auf ihrer Wolke und winden sich in Krämpfen.
Herr Edenhofer hat einen sinnentleerten Begriff erfunden, der Kompetenz und Handlungsfähigkeit suggeriert, ohne dass auch nur der Hauch einer Chance besteht, diese Dinge in der Realität anzuwenden. Ob ihm die Fragwürdigkeit seiner Aussage bewusst ist?
Hier sehen Sie Herrn Edenhofer mit seinem wissenschaftlichen Beraterstab Greta und Luisa.
Frau Zahn hat in zwei wunderschönen Bildern die Situation treffend beschrieben. "Der Traum" und "Die Wirklichkeit". Das kommt kommt heraus, wenn man komplexe Probleme lösen will ohne die technischen Grundlagen zu beachten. Zerstörte Träume.