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Der Fachkräftemangel hat eine lange Geschichte...
Von Peter Haisenko
...und er ist hausgemacht. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wurde eine Methode entwickelt, die Menschen zwar in Arbeit gebracht hat, aber nicht zukunftsfähig ist. Sie hat sich verselbstständigt und ist eine wesentliche Ursache für den aktuellen Fachkräftemangel.
Während der letzten 70 Jahre hat sich die Produktivität vervielfacht. Das heißt, es wurde viel weniger menschliche Arbeitskraft benötigt, um dieselbe Menge an Produkten herzustellen. Menschliche Arbeitskraft ist durch Energie ersetzt worden, die die Maschinen antreibt. Und ja, da gehören auch die Helfer im Haushalt dazu wie Waschmaschinen, Staubsauger und andere Küchengeräte. Die Arbeitszeiten hätten drastisch verkürzt werden können, eigentlich sogar müssen. Das war politisch nicht erwünscht.
So kam es dazu, dass die Arbeitslosenzahlen auf ein intolerables Maß anstiegen. Das wiederum war politisch nur bis zu einem gewissen Maß erwünscht. In gewissem Maß deswegen, weil bei hoher Arbeitslosigkeit die Löhne gedrückt werden können. Es herrschte aber auch die Konkurrenz zu den kommunistischen Staaten und so mussten die Arbeitslosenzahlen irgendwie gesenkt werden. Die Lösung brachte eine Aufblähung der Bürokratie. Immer neue bürokratische Vorschriften und Gesetze wurden erfunden und immer mehr Arbeitskraft musste dafür verwendet werden. Die Arbeit in den Büros wird gut bezahlt und es gibt dort keinen Schichtdienst. Kräfte in den Ministerien und auch im bürokratischen Bereich haben einen sicheren Arbeitsplatz, der nicht von Konjunkturschwankungen bedroht ist.
Falsche Anreize für die Berufswahl
So entschieden sich immer mehr junge Leute für diese eher sinnlosen Tätigkeiten, anstatt einen produktiven Beruf zu erlernen, bei dem man sich die Hände schmutzig machen muss oder auch Wind und Wetter ausgesetzt ist. Das führte zu dem Zustand, den wir heutzutage beklagen. Fachkräftemangel. Und nein, in den Büros gab es kaum Fachkräftemangel. Aber weil sich solche Zustände verselbstständigen, die bürokratischen Auflagen immer weiter wuchern, gibt es jetzt sogar dort Mangelzustände, die den Umgang mit der Bürokratie weiter erschweren. Es ist ein Teufelskreis, der vor vielen Jahren angerichtet worden ist. Das muss man wissen, wenn über Fachkräftemangel und dessen Lösung gesprochen wird.
Seit Jahrzehnten ist es das Credo jeder Bundesregierung, die Bürokratie zurückzufahren. Tatsache ist aber, dass mit jeder Legislaturperiode immer neue bürokratische Hindernisse eingeführt worden sind. Keine Regierung der letzten Jahrzehnte hat Bürokratie abgebaut. Auch Edmund Stoiber ist gescheitert, als man ihn nach Brüssel geschickt hatte, um Bürokratie abzubauen. Es gilt die Regel, die ein gescheiter Staatssekretär angeführt hat: „Ein Amt stirbt nicht“. Genau darum geht es. Ist ein bürokratischer Apparat erstmal eingeführt, wird er ewig bleiben und wahrscheinlich weiter anwachsen. Das ist der Zustand, den wir erleiden. Ja, die Arbeitslosenzahlen sind niedrig, aber welche „Arbeit“ wird verrichtet? Arbeit, die die Arbeit des produktiven Sektors behindert. Mittlerweile gibt es mehr als 20.000 Bauvorschriften und ein Bauunternehmen braucht heutzutage einen Jurist, um überhaupt noch bauen zu können. Auch diese Juristen verrichten keinerlei produktive Arbeit, aber sie sind nicht arbeitslos.
Weitere Zuwanderung ist kontraproduktiv
Die rot-grünen Traumtänzer und leider auch die CDU/CSU haben offensichtlich keine Kenntnis darüber, wie es zu dem Fachkräftemangel gekommen ist. Wie sonst können ihre Forderungen interpretiert werden, das Problem Fachkräftemangel mit weiterer Zuwanderung bekämpfen zu wollen? Ja, es gab Zeiten, da war das die Lösung. Ich erinnere an die 1960er Jahre. Millionen arbeitsfähige, gut ausgebildete Fachkräfte waren im und auch nach dem Krieg umgekommen. Um den gewaltigen Wiederaufbau stemmen zu können, mussten sogenannte Gastarbeiter ins Land geholt werden. Ursprünglich hieß es, diese würden nach wenigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren. Dann kamen die Sozen an die Macht und die drückten durch, dass hierbleiben darf, wer nun schon mal da ist. Das war damals eher problemlos, denn die Gesamtanzahl war noch überschaubar. Ja, es war damals durchaus eine Bereicherung, denn wir alle lieben unseren Italiener oder Griechen am Eck.
Es war dann Merkel, die die Grenzen für alle und jeden geöffnet hat, ganz gleich, ob ein Ausweis oder irgendeine Qualifikation vorgezeigt werden konnte. Die BRD wurde mit Menschen geflutet, die zum größten Teil dem Steuerzahler zur Last fallen. Das ist aber für die Bürokratie gut. Tausende, Zehntausende neue Stellen in den Ämtern mussten geschaffen werden. Sichere Arbeitsplätze ohne Schichtdienst. Es ist sogar so, dass Arbeitskräfte von anderen Bereichen abgezogen werden mussten und darunter leiden derjenigen, die schon länger hier sind. Versuchen Sie doch mal, spontan einen Termin bei einem Amt zu erhaschen. So schafft man selbst in den Büros Fachkräftemangel. Danke, Frau Merkel!
Unsinnige Tätigkeiten werden zu hoch entlohnt
Maßgeblich für den Fachkräftemangel ist auch die Bezahlungsstruktur. Handwerker, Pflegekräfte, Ingenieure oder Landarbeiter, also Berufe, die wir zum Überleben brauchen, werden im Verhältnis zu Bürojobs, Bankangestellten, Genderspezialisten und Kaufleuten schändlich schlecht entlohnt. Es gibt mittlerweile etwa 160 Fakultäten an den Unis für Genderstudien, aber nur noch sieben für Atomphysik. Zu viele Abiturienten entscheiden sich für das Wischiwaschi-Studium Betriebswirtschaft und sind zu faul, oder zu dumm, ein solides Ingenieurstudium aufzunehmen. Zigtausende Lehrstellen im Handwerksbereich können nicht besetzt werden. Bürojobs sind doch viel bequemer und werden gut bezahlt. Und da gibt es doch tatsächlich Leute, Politiker, die sich fragen, warum wir einen Fachkräftemangel haben im produktiven Bereich.
Ich vertrete die Auffassung, dass ein Problem nur dauerhaft gelöst werden kann, wenn die Ursache des Problems erkannt worden ist. Ganz gleich, wie lange diese zurück liegt. Nur von diesem Punkt aus ist es möglich, die Fehlentwicklungen zu erkennen und Strategien zu entwickeln, die diese Fehlentwicklungen korrigieren können. Es wird nicht helfen, noch mehr Zuwanderer einzuladen, die dann auch wieder bürokratisch betreut werden müssen. Wir brauchen einen radikalen Schnitt. Wir brauchen den Mut, bürokratische Regeln vollständig zu streichen. Ersatzlos. Welcher Mensch mit Restverstand kann annehmen, wir bräuchten 20.000 Bauvorschriften? Warum muss man vier Papiere unterschreiben, wenn man nur seinen Personalausweis abholen will? Der Amtsschimmel wiehert überall und genau da sitzen die Arbeitskräfte, die fehlen für produktive Tätigkeiten.
Der Apparat verwaltet sich selbst
Ganz nebenbei sollte auch bedacht werden, wieviele Arbeitskräfte für die Betreuung der Millionen Migranten notwendig geworden sind. Da meine ich nicht nur die Verwaltungskräfte, sondern auch die Sozialarbeiter und Lehrer für die deutsche Sprache, die jetzt in den Schulen fehlen. Auch die Arbeitskräfte, die die Schäden reparieren müssen, die Migranten in und an ihren Unterkünften verursachen müssen eingerechnet werden. All das wird von unseren Steuergeldern bezahlt, aber den Landwirten wird eine Milliarde an Zuschüssen gestrichen. Ich erinnere mich noch gut an die Jahre 2015/16, als manche den großen Reibach gemacht haben, mit Kontaineraufstellung für Migranten. Ja, auch das sind unsere Steuergelder. Die Milliarden, die für diese Migranten und die Betreuung ihrer Kinder aufgewendet werden, will ich nur am Rande erwähnen. Aber weswegen brauchen Migranten, die nicht arbeiten, einen Kitaplatz?
Von einer gewissen Größe an ist ein Verwaltungsapparat ausgelastet mit der reinen Selbstverwaltung. Diesem Zustand nähern wir uns in der BRD an. Dass da nichts mehr übrig bleibt für produktive Tätigkeiten, ist selbsterklärend. Und wie können wir da wieder herauskommen? Nun, ein wenig funktioniert die Marktwirtschaft noch. Mit radikalen Umstrukturierungen der Gehaltsstrukturen können Arbeitskräfte motiviert werden, einer produktiven oder zumindest sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. Ingenieure, Facharbeiter, Pflegekräfte müssen besser bezahlt werden, als jeder Bürojob. Das wird zwar ein wenig dauern, bis es wirksam wird, aber so einfach könnte es gehen. Ohne jede Gängelei und vor allem, ohne weitere Zuwanderung. Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind also für jeden leicht erkennbar und auch abstellbar, der noch in der Lage ist, sein Gehirn zu benutzen. Nennen Sie mir einen aus der Ampelregierung oder der Merkel-Zeit, auf den das zutreffen könnte. Da liegt das Problem. Da fehlen echte Fachkräfte. Ideologie vor Sachverstand.
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