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Die EU treibt Georgien in Russlands Arme
Von Peter Haisenko
Seit geraumer Zeit versuchen die EU und die USA Georgien gegen Russland zu instrumentalisieren. Da hatte die CIA auch schon mal einen Krieg inszeniert, der aber nicht wie gewünscht ausgegangen ist. Immerhin hat Georgien den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten. Jetzt aber zerstört die EU alle vorangegangenen Bemühungen mit ihrem herrischen Auftreten.
Wirft man einen Blick auf die Landkarten, muss man sich fragen, was Georgien mit Europa zu tun haben könnte. Dieses kleine Land im Südkaukasus mit gerade mal drei Millionen Einwohnern liegt zwischen der Osttürkei und Russland am östlichen Schwarzen Meer. Diese Gegend wird auch als Kleinasien bezeichnet. Wie dieser Name schon sagt, hat Georgien geografisch mit Europa nichts zu tun. Es gibt auch keine nennenswerten Bodenschätze oder Industrien. So ist die Frage leicht zu beantworten, welches Interesse der Westen wirklich an Georgien hat: Georgien soll an der Südflanke Russlands im Kaukasus zur Einkreisung und Destabilisierung des Riesenreichs dienen. Um das zu erreichen, wurde Georgien sogar in die Fussball-Europameisterschaft eingereiht.
Nun regiert aber in Tiflis seit einigen Jahren eine Partei mit absoluter Mehrheit, die sich nicht gegen Russland aufstellen lassen will. Wie ich bereits Ende Mai berichtet habe, waren auch in Georgien/Tiflis eine Unzahl von europäischen Politikern auf Wallfahrt wie vor zehn Jahren auf dem Maidan in Kiew. Deren Ziel war unter anderem zu verhindern, dass Georgien ein Gesetz verabschiedet, dass NGOs bekanntgeben müssen, wenn sie zu mehr als zwanzig Prozent aus dem Ausland finanziert werden. Dem hat sich Georgien nicht unterworfen. Das Gesetz ist in Kraft und in Tiflis geht man weiter mit einem Gesetz, das den Genderwahnsinn nach westlichem Modell verbieten soll. Die Reaktionen der EU auf diese demokratisch entstandenen Entwicklungen sind so arrogant wie dumm. Man könnte sie schon als kolonialistisch bezeichnen.
EU bestraft Georgien für umstrittenes Gesetz...
https://www.n-tv.de/politik/EU-bestraft-Georgien-fuer-umstrittenes-Gesetz-und-will-politische-Kontakte-herunterfahren-article25039579.html
...wird bei ntv getitelt. Da haben wir es wieder: Die EU maßt sich an, Länder zu „bestrafen“, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen wollen. Ich erinnere hierzu an meinen Artikel über „Strafzölle“ gegen China.
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20241/die-ueberheblichkeit-des-westens-gipfelt-in-strafzoellen/
Selbst der Kinderbuchautor hat sich dann während seiner China-Reise auch schnell bemüht, dieses dumme Wort zu relativieren. Gelernt haben die EU-“Diplomaten“ aber nichts daraus. Jetzt wird eben Georgien bestraft. So, wie auch Russland seit Jahren bestraft wird. Bestraft, weil sie die Herrschaft der USA über die ganze Welt nicht akzeptieren. Oder die der EU über EU-nahe Länder. Aber die Georgier hatten reichlich Gelegenheit zu beobachten, wie Brüssel mit seinen Mitgliedern umgeht, die ihre Souveränität nicht vollständig aufgeben wollen. Ungarn und Polen wurden ja auch schon bestraft.
In Georgien gibt es offensichtlich Mehrheiten, die erkennen, welche Ziele in der EU wirklich verfolgt werden. Die nicht fremdgesteuert von Einflussagenten für einen Krieg gegen Russland instrumentalisiert werden wollen. Die beobachten konnten, was die CIA in Tschetschenien angerichtet hat. Friedliche Menschen, die einfach in Frieden leben wollen. Die sich ihren Frieden auch nicht von versprochenen EU-Geldern abkaufen lassen wollen. Die genau beobachtet haben, was in der Ukraine abgelaufen ist und weiterhin abläuft. Und die jetzt sehen können, wie die EU ihre hässliche Fratze zeigt, indem Gelder entzogen und Versprechen gebrochen werden. Die aber auf der anderen Seite sehr wohl sehen können, dass sich Russland immer punktgenau an alle Verträge hält. Die sich noch daran erinnern können, wie die EU den Palästinensern Hilfen gestrichen hatte, weil die „falsch“ gewählt hatten.
Wer wollte noch „unserer Demokratie“ beitreten?
Wie bescheuert muss man also sein, eine Mitgliedschaft in dieser übergriffigen EU anzustreben? In einer EU, die sich bereits vor einer Mitgliedschaft anmaßt, Strafen zu verhängen, weil man anderer Meinung ist als die Herrscher in Brüssel. Wenn befürchtet werden muss, dass dann auch noch Georgien Migranten aus Afrika aufnehmen muss? England hat ja schon die Reißleine gezogen, weil es seine Souveränität zurückgewinnen wollte. Russland hingegen macht niemandem Vorschriften, wie man zu leben hat und mit wem man Handel treiben darf. So ist es realistisch betrachtet so, dass es Russland ist, das die Werte von Freiheit und Nichteinmischung pflegt, die sich der Westen immer noch ans Revers heften will.
Mein Freund darfst du nur sein, wenn du mir gehorchst
Wie kann man annehmen einen Freund gewinnen zu können, wenn man diesem vorab vorschreibt, wie er sich zu verhalten hat, damit er Freund sein darf? Wenn man sich vorschreiben lassen muss, mit wem man anschließend noch Freund sein darf? Und mit wem man Freund sein muss, zum Beispiel mit Israel. Auf diese Weise würde doch vorab schon festgelegt, wo „Oben und Unten“ ist. Spätestens jetzt, nachdem Brüssel schon Strafen ausgesprochen hat, bevor sich Georgien den EU-Regeln unterworfen hat, wird es in Georgien keine Mehrheit geben, die eine Mitgliedschaft in der EU anstrebt.
Erfahrungsgemäß wird es zwar nach wie vor eine Minderheit von etwa zwanzig Prozent geben, die auch gewaltsam eine Ausrichtung auf die EU und die USA anstrebt. Das sind diejenigen, die schon jetzt von den Geldern aus dem Westen profitieren und sich gutbezahlte Posten im Dienste des Westens erhoffen. So, wie unsere Transatlantiker in der BRD. Die stolzen Georgier aber werden sich Russland zuwenden, weil sie frei sein und ihre Kultur ohne Genderwahnsinn erhalten. Viele von ihnen sind mit der russischen Sprache und Kultur besser vertraut als mit der englischen. Mit ihrem dumm-arroganten Verhalten hat die EU Georgien endgültig an die Seite Russlands zurückgeführt und so wird Georgien eine gute Zukunft haben mit seinem Nachbarn und natürlichen Handelspartner Russland. Es wird eine neue Erfahrung für Brüssel sein, dass ein Beitrittskandidat sagt: „Nein danke, unter eurem Joch wollen wir nicht leben!“ Ja, ein Imperium im Niedergang tut alles, um diesen zu beschleunigen.
Schon vor einem Monat habe ich über die Vorgänge in Georgien berichtet. Das ist die Vorgeschichte zum heutigen Artikel:
https://www.anderweltonline.com/politik/politik-2024/die-entwicklungen-in-georgien-verdienen-mehr-aufmerksamkeit/