James David (J.D.) Vance, der designierte Vizepräsident der USA, an der Klagemauer in Jerusalem
Die Vereinigten Staaten von Israel
Von Hans-Jürgen Geese
Der Israelische Premierminister Benjamin Netanjahu wird am 24. Juli vor den versammelten amerikanischen Abgeordneten und Senatoren im Repräsentantenhaus in Washington eine Rede halten. Die U.S. Politiker haben verlautbaren lassen, dass sie versuchen werden, die Anzahl der beim letzten Besuch von Netanjahu gespendeten 55 stehenden Ovationen am 24. Juli zu überbieten. Keinem anderen Politiker auf Erden wird solch Ehre zuteil. Warum machen die das?
„The Lancet“ ist eine der ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften der Welt. Dort erschien vor ein paar Tagen ein Artikel, in dem die Behauptung aufgestellt wurde, dass mittlerweile fast 190.000 Palästinenser in Gaza von den Israelis getötet wurden. In Gaza findet Massenmord in einem gigantischen Ausmaß statt. Warum also wollen amerikanische Politiker einen Verbrecher ehren?
Israel und seine Mythen stehen unter Naturschutz
Früher war ein Antisemit ein Mensch, der die Juden nicht mochte. Heute ist ein Antisemit ein Mensch, den die Juden nicht mögen. So ändern sich die Zeiten. Diese modernen „Antisemiten“ versuchen, Wahrheit zu sprechen. Aber der Staat Israel ist nicht an Wahrheit interessiert, denn er ist auf einer Anzahl von Mythen aufgebaut, die fast schon einen heiligen Charakter haben.
Eine dieser Mythen ist zum Beispiel, dass die Juden einst aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich über die letzten zweitausend Jahre sehnten, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Das stimmt nicht. Denn die Juden wurden damals nicht von den Römern vertrieben. Der Spruch „nächstes Jahr in Jerusalem“, der angeblich eine Sehnsucht ausdrückt, hat eine mystische Bedeutung, der Spruch ist nicht wortwörtlich zu nehmen. Denn selbst vor der Gründung des Staates Israel war es den Juden nie verwehrt, in Palästina zu leben. Und eine Minderheit von Juden lebte dort auch immer über all die Jahre. Im Jahre 1917 (Israel wurde 1948 gegründet) lebten in Palästina etwa 700.000 Palästinenser und etwa 60.000 Juden, 30.000 angestammte und 30.000 zugereiste Juden. Das Problem mit den Juden und Palästina war, dass die Juden in Europa oder in Amerika nicht in Palästina leben wollten. Die wollten nicht. Aber die sollten.
Denn nachdem den Vertretern der Zionisten in einem Brief der britischen Regierung an Herrn Rothschild im Jahre 1917 versprochen wurde, sich für die Gründung eines Staates Israel einzusetzen, obwohl damals Palästina zum Osmanischen Reich gehörte, war es das größte Problem der Zionisten, Juden zu finden, die dort leben sollten. Wenn die aber nicht freiwillig wollten, wie machte man das dann? Denn es funktionierte. Schließlich leben da heute Millionen von Juden.
Ich bin kein Antisemit. Ich habe jüdische Freunde. Aber ich weiß, dass ich hier vorsichtig treten muss. Denn Israel steht unter Naturschutz. Ich geriet leider „per Zufall“ vor langer Zeit in die Lage, dass ich während meines Studiums in den U.S.A. von einer jüdischen, deutschstämmigen Familie in St. Louis eingeladen wurde, ein paar Tage bei ihnen zu verbringen. Damals lernte ich, dass Juden nicht gleich Juden sind und dass in Europa, Ende des 19. Jahrhunderts, die überwiegende Mehrheit der Juden gegen eine Gründung des Staates Israel war. Vor allem die Juden in Deutschland wollten mit den Zionisten, die diese Gründung betrieben, nichts zu tun haben und verboten ihnen, die Gründungskonferenz der Zionisten in München abzuhalten. Ich erfuhr dann noch viele andere Dinge, die ich gar nicht hören wollte. Denn ich war ein ignoranter junger Deutscher, der während der Schulzeit das Konzentrationslager Bergen-Belsen besucht hatte. Was wusste ich schon von den Juden? Nichts. Aber wie das Leben halt so spielt.
Das erste was Sie wissen müssen ist also, dass Juden nicht gleich Juden sind. Wie der jüdische Historiker Shlomo Sand zu sagen pflegt, ein Jude aus Marrakesch und ein Jude aus Kiew stammen doch aus völlig verschiedenen Kulturen. Als die Zionisten Anfang des vorigen Jahrhunderts nach Palästina kamen, wollten die dort bereits lebenden Juden mit den Zugereisten nicht viel zu tun haben. Und die Zugereisten aus Europa verachteten zum Teil diese sehr einfach lebenden Juden.
Wie also um alles in der Welt konnte es schließlich zu diesem, bis an die Zähne bewaffneten, hochtechnischen, reichen Staat Israel mit 6,7 Millionen jüdischen Einwohnern kommen? Die meisten Juden leben übrigens nach wie vor nicht in Israel. Weltweit gibt es etwa 15 Millionen Juden. Wo leben die meisten Juden? In Amerika (etwa 7,5 Millionen). Lassen Sie mich also erklären:
Die Juden in der Diaspora
Obwohl die Juden nicht aus ihrer Heimat vertrieben wurden zog es viele von ihnen in andere Teile der Welt. Aber die meisten der Juden heute stammen ohnehin nicht aus Palästina, sondern sind zum Judentum konvertierte Mittel- und Osteuropäer (Aschkenasim). Fast 90 % der Juden in Amerika sind Aschkenasim. Um 1900 lebten 80% der Juden in Europa, vor allem im Osten.
Wie Sie wissen wurden die Juden über die Jahrhunderte in Europa diskriminiert. Sie lebten außerhalb der christlichen Gesellschaft, meistens nur geduldet, oftmals ausgewiesen und manchmal sogar verfolgt und getötet.
Dann geschah die französische Revolution. 1789. Auf einmal waren alle Menschen angeblich gleich. Und die Zeit der Aufklärung half bei der Aufarbeitung der törichten Verhaltensweisen des Menschen. Die Kirche verlor ihre Vormachtstellung in den Gesellschaften Europas. Aus der Perspektive der Juden geschah ein Wunder. Sie durften jetzt in den Schulen lernen, nicht mehr nur in ihren eigenen Schulen, sie durften auf die Universitäten, sie durften alle Berufe ausüben, ohne Beschränkung. Sie wurden Bankiers, Anwälte, Ärzte, Verleger etc.
Ein Schock ging bald durch die Welt: Es stellte sich nämlich heraus, dass die Bildung der Juden der Bildung der Nichtjuden weit überlegen war. Und daher geschah was geschehen musste: Obwohl die Juden nur einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung ausmachten, nahmen sie bald überproportional bedeutende Positionen in der Gesellschaft ein. Sie wurden die bei weitem erfolgreichste Bevölkerungsgruppe in allen Gesellschaften in Europa und in den U.S.A.
Und jetzt kam es zu einem Problem: Obwohl die Juden in Ländern wie Deutschland weitgehend in die Gesellschaft integriert waren, lebten die meisten von ihnen dennoch eine andere Lebensweise als die Christen. Eine völlige Integration, fast ohne Diskriminierung, gab es vor allem in kleinen Ländern, zum Beispiel in Dänemark oder Schweden oder den Niederlanden, wo die Juden zahlenmäßig unbedeutend waren. In Osteuropa kam es nach wie vor zu Pogromen. Aber jetzt konnten die Juden dort in die Freiheit flüchten. Die Juden flüchteten. Wohin? Sie flüchteten von Osten nach Westen. Die meisten wollten nach Amerika.
Anfang der 1920er Jahre machten Amerika und Großbritannien ihre Grenzen für Juden dicht. Sie fragen sich, warum das geschah? Gute Frage. Aber jetzt gab es inoffiziell bereits die Alternative Palästina. Die Zionisten wollten die Juden nach Palästina leiten. Ohne Juden kein Judenstaat. Der jüdische Historiker Ilan Pappe berichtet darüber in seinem Buch „The Idea of Israel“. Er führt darin auch ein Zitat von David Ben-Gurion an, einem der Gründer und Premierminister Israels.
„Wenn ich wüsste, dass es möglich wäre, alle Kinder in Deutschland zu retten indem wir sie nach England bringen, aber nur die Hälfte könnten wir retten indem wir sie nach Palästina bringen, dann würde ich mich für die zweite Option entscheiden...“
Das ist Wahnsinn? Das ist Wahnsinn. Dabei will ich es belassen. Israel ist kein normaler Staat. Israel hat auch keine Verfassung. Und natürlich spielt der Holocaust eine zentrale Rolle in der Geschichte des Landes. Es ist doch wohl gerechtfertigt zu vermuten, dass eine Bevölkerung, die die Geschichte des Holocaust, die Geschichte von Leid und Tod, von Kindheit an, immer und immer wieder „durchlitten“ hat, dass diese Bevölkerung psychische Probleme haben mag. Wie sonst ist all das Grauen zu erklären, dass diese Juden jetzt den Palästinensern antun?
Vom Opfer zum Täter
Die Ereignisse am 7. Oktober letzten Jahres geschahen nicht so, wie es uns die israelische Regierung erklärte. Die israelische Regierung hat gelogen. Selbst die israelische Tageszeitung „Haaretz“ hat inzwischen in einem Artikel aufgezeigt, dass hunderte der Israelis, die am 7. Oktober zu Tode kamen, von der israelischen Armee getötet wurden. Am 7. Oktober wurde die „Hannibal-Direktive“ ausgegeben, die befiehlt, dass dem Feind nicht erlaubt wird, Gefangene zu machen. Daher wurden die eigenen Leute, Juden, von den eigenen Soldaten getötet, damit sie nicht den Palästinensern in die Hände fielen. Hunderte. Die genaue Zahl steht noch nicht fest. Mir ist keine Armee der Welt bekannt, die so etwas tut.
Die Gründung Israels geschah mit der Waffe in der Hand. 1948 wimmelte es in Israel von Terrororganisationen der Juden, die nicht nur die Palästinenser bekämpften, sondern auch die Engländer, deren Mandat es war, für Ordnung, Ruhe und Frieden im Lande zu sorgen. Der Vater eines Freundes diente in den englischen Streitkräften in Palästina. Der erzählte, wie einer seiner Kameraden verschwand und später mit aufgeschlitztem Bauch, mit heraushängenden Gedärmen, mit den Füssen nach oben an einem Baum festgenagelt, gefunden wurde. Israel wurde von Terroristen gegründet. Als dann David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 den Staat Israel ausrief, wurde das Land noch am gleichen Tag von den U.S.A. anerkannt. Amerika erklärte Israel zur Demokratie und zum Verteidiger von irgendwelchen Menschenrechten. An dem Tag wurde Amerika zu Israel.
Die Geschichte Israels und Amerikas
Die Juden in Amerika versprachen England, Amerika in den Ersten Weltkrieg zu zwingen, sollten sie den Staat Israel zugesprochen bekommen. So geschah es.
Die Juden in Amerika versprachen, Amerika in den Zweiten Weltkrieg zu zwingen, sollten sie..... Und so geschah es.
Die Geschichte Amerikas und die Geschichte der Juden über die letzten 150 Jahre sind untrennbar miteinander verbunden. Amerika ist keine Demokratie mehr. Amerika ist kein freies Land mehr. Die amerikanischen Regierungen, vor allem der letzten 40 Jahre, tun Dinge, die unmöglich im Interesse des eigenen Landes liegen können. Warum kümmert sich Amerika um das kleine Israel, gibt dem Land alle Waffen, die es fordert und alles Geld, das es verlangt? Ohne jegliche Vertragsgrundlage. Das ist doch völlig verrückt.
Die Macht von AIPAC
AIPAC ist eine israelische Lobbyorganisation in den U.S.A., die wohl reichste und best organisierte und mächtigste Lobbyorganisation auf Erden. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Sie haben keine Chance, jemals ein Politiker in Washington zu werden, wenn AIPAC Sie nicht unterstützt. Sollten Sie die Zusammenarbeit mit AIPAC ablehnen, wird AIPAC ihren politischen Gegner unterstützen. Und wenn Sie dann in Washington arbeiten, wird AIPAC Ihnen einen ihrer eigenen AIPAC Mitarbeiter zuweisen, der Ihnen helfen und der Sie kontrollieren wird. Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Finger Ihrer Hände reichen aus, um die Ausnahmen aufzuzählen, die sich diesem Einfluss erfolgreich entzogen haben.
Selbst Robert F. Kennedy Junior, der Hoffnungsträger einer Generation, hat sich Israel unterworfen und damit jede Chance zunichte gemacht, jemals Präsident zu werden, denn seine zumeist jungen potentiellen Wähler haben ihn verlassen. Ich brauche eigentlich nicht zu erwähnen dass sowohl Biden als auch Trump zu 100 % Israel unterstützen. Trump wohl noch fanatischer als Biden.
Wie geschickt AIPAC vorgeht erkennen Sie auch daran, dass das Fördern von erfolgversprechenden Kandidaten sehr früh beginnt. Dann erübrigt es sich, auf diese Männer und Frauen später Druck ausüben zu müssen. Die saugen AIPAC sozusagen mit der politischen Muttermilch auf.
Wie kann sich Amerika, das angebliche Mutterland der Demokratie, von dem Würgegriff aus Israel befreien? Keine Chance. Es gibt derzeit keinen Kandidaten, der das bewerkstelligen könnte.
Die größte Gefahr für Amerika besteht darin, dass Israel das Land in einen Krieg gegen den Iran, den größten Widersacher Israels, hineinziehen will. Denn ohne die Hilfe aus Amerika ist Israel erledigt. Die israelische Armee konnte nicht einmal Hamas besiegen, wird nicht Hisbollah im Libanon besiegen können und schon gar nicht den Iran.
Das ist der Grund für den Besuch von Benjamin Netanjahu in Washington. Er braucht weitere Hilfe und die Zusage, dass Amerika direkt militärisch eingreifen wird, sollte Israel in Not geraten.
Sollte Israel, sollten die U.S.A. den Iran angreifen, werden Russland und China den Iran unterstützen. Und damit hätten wir den Weltkrieg.
Welche anderen Optionen hat Israel? Nun, da es nicht kompromissbereit ist, sondern auf seiner Vormachtstellung in der Region besteht und die Palästinenser weiterhin wie Tiere behandelt, steht eigentlich nur noch das Ende von Israel als Staat in Aussicht. Israel kann diesen Krieg nicht gewinnen, will aber keinen Frieden. Wie soll das also ausgehen?
Israel und Amerika haben eines gemeinsam: Beide leben in der Vergangenheit, als sie, einst, aufgrund ihrer militärischen Überlegenheit, dem Rest der Welt die Bedingungen für „Frieden“ diktieren konnten. Amerika ist als Weltmacht erledigt. Israel ist als Regionalmacht erledigt. Aber da beide sich weigern, das wahrhaben zu wollen, werden sie sich wohl gemeinsam in den Untergang kämpfen.
Man kann nur der deutschen Regierung und allen anderen Regierungen in Europa raten, sich da völlig herauszuhalten. Was für ein Interesse kann die Bundesregierung daran haben, Israel Waffen oder Geld zu geben? Eine Regierung kümmert sich um die Belange der eigenen Bevölkerung. Es war von Anfang an ein großer Fehler, sich Israel zu unterwerfen. Das gilt natürlich auch für die Bundesregierung. Das gilt aber vor allem für die U.S.A.
Wenn Sie sich die Entwicklung des Verhältnisses U.S.A. - Juden genau anschauen, müssen Sie wohl zwangsläufig zu der Erkenntnis gelangen: Genauso wäre es in Deutschland gelaufen, wenn die Nazis die Juden in Ruhe gelassen hätten.
Selbst Einstein kam zu dieser Erkenntnis und riet seinem Freund Walther Rathenau, sich zurückzuhalten und den Posten als Außenminister nicht anzunehmen.
Schauen Sie sich mal an, wie viele Juden in der amerikanischen Regierung sitzen. Dabei machen die Juden lediglich etwa 2,3 % der Bevölkerung aus. Und all diese Juden in der Regierung und all die anderen Politiker in der Regierung stehen voll hinter der israelischen Regierung. Die weiteren Schlussfolgerungen aus dieser Situation überlasse ich Ihnen. Es ist höchste Zeit, dass endlich ehrlich, unzensiert ausgesprochen und diskutiert werden darf, was doch so offensichtlich ist.
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Wie ist es zum tödlichen Hass zwischen Juden und Palästinensern/Arabern gekommen? War das unausweichlich oder hatte jemand seine schmutzigen Finger im Spiel? Jemand, der Palästina zum ewigen Konfliktherd machen wollte. Laden Sie sich dazu den Auszug aus dem Werk „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert" als PDF herunter, indem Sie hier anklicken.
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Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Ist es nicht beeindruckend, wie Hans-Jürgen Geese vom anderen Ende der Welt die Lage auch in Deutschland treffend analysiert? Da können wir Ihnen nur empfehlen, das Werk desselben Autors zu genießen. Mit dem Titel „Ausverkauf vom Traum Neuseeland“ spannt Geese den Bogen von Neuseeland zu Deutschland. Seine messerscharfen Analysen zeigen auf, wie die Bürger weltweit von den immer gleichen Akteuren mit den immer gleichen Methoden unterdrückt und ausgebeutet, ja zu Sklaven gemacht werden. Täuschen Sie sich nicht. Was Geese in Neuseeland wie unter dem Brennglas aufzeigt, findet auch in Deutschland statt. Es ist nur nicht so leicht zu erkennen. „Ausverkauf vom Traum Neuseeland“ ist erhältlich im Buchhandel oder bestellen Sie Ihr Exemplar direkt beim Verlag hier.
Hier können Sie eine Rezension zu diesem Werk ansehen:
https://www.anderweltonline.com/kultur/kultur-2020/ausverkauf-vom-traum-neuseeland-wie-ein-bluehendes-land-verramscht-wurde/