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Fort Knox und das deutsche Gold

Von Peter Haisenko 

In der BRD kann es gesundheitsschädlich sein zu fordern, den Verbleib des deutschen Goldes in USA mit einer physischen Sichtung zu überprüfen. Nicht einmal der genaue Lagerort ist bekannt. New York oder Fort Knox? Nun wird Donald Trump Fort Knox inspizieren um festzustellen, wieviel Gold tatsächlich dort aufbewahrt wird.

Der Goldpreis befindet sich auf einem historischen Hoch, aber in den unsozialen Medien herrscht darüber Stillschweigen. Knapp 90.000 € wird momentan für das Kilo angesetzt. Vor weniger als 20 Jahren waren es noch 15.000 €. Gold ist heute sechsmal so viel wert und es ist immer noch stark unterbewertet. Betrachten wir dazu den aktuellen Wert der deutschen Goldreserven, unabhängig davon, ob sie existieren. 3.000 Tonnen haben einen Wert von etwa 270 Milliarden Euro. Das ist nicht einmal das dreifache des „Sondervermögens“ von 100 Milliarden Euro, das für die Bundeswehr aufgenommen worden ist oder auch weniger als ein Zehntel des BIP der BRD. Von einer echten Reserve für Notfälle kann da nicht gesprochen werden. Zudem lagert der Großteil immer noch in Kellern außerhalb Deutschlands. Es befindet sich sozusagen in „Geiselhaft“ der Siegermächte.

Schon lange wird darüber spekuliert, wieviel Gold tatsächlich in USA lagert und vor allem darüber, wem es nominal gehört. Es wird angenommen, dass dieses Gold zur Absicherung halbseidener Finanztransaktionen verpfändet ist an alle möglichen privaten Finanzgrößen. Auch das deutsche Gold. Nicht einmal die Bundesregierung erhält darüber Auskunft. Donald Trump will jetzt überprüfen, ob zumindest das US-Gold tatsächlich physisch vorhanden ist. Das Ergebnis erwarte ich mit Spannung. Ob dann auch noch festgestellt wird, wie die Eigentumsverhältnisse sind, halte ich schon für unwahrscheinlich. Das Ergebnis könnte für die US-Regierung peinlich werden. Die Tendenz, Gold aus USA abzuziehen, würde sich verstärken bis zu dem Punkt, wenn die USA nicht in der Lage sind, Rückführungsbegehren nachzukommen. Was würde das mit dem Goldpreis machen? Oder mit dem gesamten Finanzsystem und dem Markt der Goldminenaktien?

Gold spielt wirtschaftlich keine Rolle

Die Goldreserven aller Staaten betragen etwa 30.000 Tonnen. Das entspricht nach aktuellem Wert etwa 2.700 Milliarden Euro. Also gerade mal etwa so viel wie das deutsche BIP eines Jahres. Daran kann man erkennen, dass der Wert des Golds für die aktuelle Wirtschaft keine Rolle spielt. Da reden wir über Summen die im Welthandel zirkulieren, die den Goldwert um mehr als das Zehnfache übersteigen. Jedes einzelne Jahr und da sind die Geldmengen, die in reinen Finanzgeschäften zirkulieren, noch nicht enthalten. Die sind im Faktor bis zu 100 größer. Tatsächlich wird seit 1970 nichts mehr an Handelsdifferenzen zwischen Staaten durch Goldtransfers ausgeglichen. Man sitzt auf dem Gold und freut sich darüber, dass man es hat. Einen praktischen Wert für die Finanzen von Staaten hat es nicht mehr, seit Präsident Nixon 1970 die Goldbindung des US-Dollar abgeschafft hat. Bis dahin mussten Außenhandelsdifferenzen über einem bestimmten Wert in Gold ausgeglichen werden. Die deutschen Goldreserven stammen ausschließlich aus der Zeit vor 1970. Um das klar zu machen: 1970 betrug der Wert dieser Reserven 3,15 Milliarden US-Dollar. (eine Unze Gold war fixiert auf 35 US-Dollar)

Ja, damals war ein Millionär noch ein sehr reicher Mensch. Heute müssen es Milliarden sein. Man sieht daran, dass bei dem reichsten einen Prozent während der letzten 55 Jahre eine Inflation im Faktor 1.000 stattgefunden hat. Der Goldpreis hingegen ist „nur“ im Faktor von knapp 100 angestiegen. Angesichts dessen ist ein Goldpreis von einer Million/Kilogramm keineswegs illusorisch. 1970 betrug das BIP der BRD umgerechnet in Euro 350,6 Milliarden. Das heißt, dass die Goldreserven Deutschlands damals beinahe so viel wert waren, wie in einem Jahr Arbeit in Deutschland geleistet worden ist. Heute ist es nur noch ein Zehntel, obwohl die BRD über lange Jahre Exportweltmeister war.

Kann das deutsche Gold identifiziert werden?

Wir können erkennen, dass der Goldbestand der BRD für die wirtschaftliche Lage der BRD nahezu bedeutungslos ist. Es sei denn, der Goldpreis steigt dramatisch. Eben im Faktor zehn. Aber so oder so, diese 3.000 Tonnen gehören Deutschland und sie gehören auch in deutsche Obhut auf deutschem Boden. Und da wird es jetzt spannend, was Trump und Musk in Fort Knox vorfinden werden. Und natürlich auch in den Lagerstätten in New York. Gibt es dort überhaupt ein „Separee“ für deutsches Gold? Oder ist alles einfach irgendwie rein gepackt? Kann deutsches Gold überhaupt identifiziert werden? So, dass man sagen kann, das ist unser Gold und was ihr mit eurem gemacht habt, interessiert uns nicht. Und nein, um das klar zu stellen, diese 3.000 Tonnen lagern nicht nur in USA, aber es geht letztlich um die gesamte Summe.

Es wird interessant werden, wie die Goldinspektion ausgeht und ob die USA bereit sein werden, deutsches Gold nach Deutschland zurück zu geben. Oder ob sie es überhaupt können. Wenn Gold „verschwunden“ ist, wird es dann wie bei einer Insolvenz sein? Nämlich, dass die aufgefundenen Reste auf die eigentlichen Eigentümer anteilsmäßig verteilt werden? Die Frage wird aber offen bleiben, warum die BRD nicht mit ihren Außenhandelsüberschüssen einfach Gold gekauft und so eine ausgeglichene Handelsbilanz hergestellt hat. Liegt das daran, dass es Deutschland verboten war, so zu verfahren? Das hätte nämlich zur Folge gehabt, dass der Goldpreis schon viel früher seinen Höhenflug gehabt hätte. Mit den deutschen Außenhandelsüberschüssen hätte man so viel Gold kaufen können, wie es niemals gab. Der deutsche Privatmann war da klüger. Der Privatbesitz von Gold in Deutschland beträgt etwa 9.000 Tonnen. Das ist mehr als irgendein Staat hat.

Wollen Sie mehr erfahren über das deutsche Gold und was mit den deutschen Außenhandelsüberschüssen geschehen ist, dann lesen Sie diesen Artikel:
https://www.anderweltonline.com/wirtschaft/wirtschaft-2013/wie-sind-die-deutschen-goldreserven-entstanden-und-warum-haben-wir-heute-so-wenig-davon/
Soviel schon vorab: Die deutschen Außenhandelsüberschüsse sind verloren, verschenkt, und Deutschland, wir, haben nichts davon. Wir können die alten Überschüsse nicht einmal verrechnen mit dem aktuellen Außenhandelsdefizit.

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