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G‘schichtn aus‘m Nachbargartn – Folge 6

                                                Abwegiges – Schwurbeleien - Unsinn 

Eine Satire von Werner Roth 

Zorro: „Schee wars.“ 
Gringo: „Schee wars scho.“ 
Zabata: „Ganz schee wars.“ 
Zorro: „So schee wars übahaupt no nia.“ 
Gringo: „Wenn ma denkt, dass dann auf amoi ois vobei is.“ 
Zabata: „Ja mei.“ 
Gringo: „So is des im Lem. Zeast is schee. Dann is auf amol ois voabei.“ 
Zabata: „Ja ja.“ 
Zorro: „Heit is Samstag. Moagn is Sonntag. Und Übermoagn is Montag. Zwoa Dog nu.“ 
Gringo: „Scheiß Versicherung.“ 
Zabata: „Scheiß Taxi.“ 
Zorro: „Zwoa Dog nu … bis Sacramento.“ 
Gringo: „Wos?“ 
Zorro: „Zwoa Dog hamma no Zeit bis … Sacramento. Vastehst? I geh aloa a. Mitanand wars natürli scheena, aba … I geh aloa a. I geh auf jedn Foi.“ 
Gringo: „Wenn ma gänga, dann gehn ma mitanand. “ 

Schnitt! 

Warnhinweis! 

Der Einstieg erfolgt diesmal Ironie- und Satirefrei. Das ist dem Respekt gegenüber einem der ganz raren Höhepunkte des deutschen Filmschaffens geschuldet. Wenn später dann wieder Ironie und Satire auftauchen, werden Sie’s schon merken. Oder auch nicht, falls Sie ein Typ wie Georg Restle sind. Warnung Ende! 

Die Eingangssequenz dieser herausstechenden Folge aus der Miniserie „Müchner G’schichtn“ (Nein! Das hat nicht im Entferntesten mit den „G’schichtn …“ hier zu tun) haut mit Tiefgründigkeit nur so um sich. Oder ganz andersrum ausgedrückt, kann man sich dadurch auch von einem philosophischen Windhauch gepuscht zu gedanklichen Höhenflügen hinreißen lassen. 

Die drei Helden liefern hier mal so ganz nebenbei eine unglaublich passende Weltbeschreibung. Die prophetische Qualität darin zeigt sich gerade für die aktuellen Zeitläufte. Nur zu, mitdenken ist nicht verboten. 

Auf nach Sacramento! 

Das Kernproblem der heutigen Zeit ist u.a. auch darin begründet, dass nur ganz wenige schon mal in Sacramento waren. Bei „den Guten™“ ist es wohl so, dass absolut niemand von denen auch nur eine blasse Ahnung haben könnte, was das eigentlich soll. 

Wenn Sie jetzt wissen wollen, wo dieses Sacramento denn ist bzw. was es bedeuten soll, dann haben Sie Pech gehabt. Sie haben doch Phantasie und Vorstellungskraft. Also, ran an den Speck. Betreutes Denken gibt es an anderer Stelle. 

Auf jeden Fall gilt: Wer schon mal in Sacramento war, der hat was für seine innere Stärkung erfahren. 

Man kann ketzerische Stimmen dazu vernehmen, die meinen, dass der Kulturschock, der in Verbindung mit dem Zusammenbruch der eigenen Welt steht, den u.a. die Indianer schmerzvollst erlebt haben, derzeit auch der normalen Bevölkerung im „güldenen“ Westen widerfährt. 

Der Eroberungsgeist des „Go West!“ wütet jetzt gegen das menschliche Gehirn als „last frontier“.

Dabei sind die Hinterhältigkeit und die Niedertracht in unvorstellbar zerstörungsmächtiger Weise gewachsen. Von der Winchester und dem Peacemaker zur psychologisch perfektionierten Gedankenmanipulation via elektronischer Medienkakophonie. So lautet zumindest die gegenwärtig handelsübliche Schwurbelei. 

Wenn die Ausnahme zur Regel wird, wird Widerstand zur Pflicht. Oder so. 

Weil der Mensch ja lernfähig ist, meinen jetzt immer mehr, dass der Ex-Reichste (Gates) böse ist, aber der Reichste (Musk) uns vor dem Kapital retten wird. Wenn das mal kein überwältigender Beleg für das Lernen der Menschen ist, was denn sonst? 

Dazu bemerkt ausgerechnet der Türke Tarik Cyril Amar: „Es lohnt sich, die detaillierten Drehungen und Wendungen dieser Staffel der großen Elon-Musk-Potshot-Saga mitzuverfolgen.“ 

Denn Musk nannte doch glatt unseren, vor Warmherzigkeit platzenden, deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier einen "Tyrannen" und unseren äußerst kompetenten Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz einen "inkompetenten Trottel". Dabei verdrehte er dessen Namen auch noch genüsslich in grobschlächtiger Weise. 

Musk befände sich auf einer Art Kreuzzug, um das zu retten, was er als "westliche Zivilisation" betrachtet. Doch genau das sagt ja viel über das wahre Wesen dieser Zivilisation aus. 

Irgend so ein Colonel soll im Vietnam-Krieg bemerkt haben: „Wir mussten das Dorf Ben Tre leider zerstören, um es zu retten“. Punktgenauer kann man die dominierende Denkweise im Go-West-Westen nicht mehr beschreiben. 

Auch deshalb geben Trump und Musk sich so primitiv wie ihrer Meinung nach ihre Zielgruppe ist. Zurecht? 

Von Wilsberg lernen, heißt siegen lernen 

Unlängst konnte man in der TV-Krimireihe „Wilsberg“ folgende Wortabfolge vernehmen: „Keine Angriffsfläche bieten! Immer souverän bleiben! Vorwürfe abstreiten und umdrehen und den Gegner angreifen bevors der überhaupt merkt.“ 

Es drängt sich die Idee auf, dass dieses Vorgehen für alle irgendwie im polit-medialen Bereich Beschäftigten DIE Einstellungsvoraussetzung schlechthin wäre. Es läge für die dahingehend Ambitionierten also nahe, diese Verhaltensmuster in entsprechenden Seminaren zu erlernen und dann ganz gezielt einzusetzen. Beim WEF bspw. gehört diese Grundlagenschulung im Young Global Leader Programm zum Standard. Wetten, dass…? 

Dabei korrespondiert dies vortrefflich mit der eher unbewußten Projektion. Wem diese rabulistische Kommunikationstaktik jetzt bekannt vorkommt, der konsumiert eindeutig zu viel Qualitätsmedien. 

Oder, um es unverstellt und deftig wie gewohnt, mit den Worten des Hadmut Danisch auszudrücken: „… irgendwie habe ich … das permanente Gefühl, dass … nur noch politischer Schrott rotiert, es nur noch Scheiße regnet. … Als würden die alle durchdrehen.“ 

Die Medien bei uns „göbbeln“ nur noch rum. 

Die Schwurbler meinen, man sollte sich bei den dominanten Schlagzeilen sofort zwei Fragen stellen: „Worüber lügen sie?“ und „Wovon lenken sie uns ab?“. Wenn etwas gar mit religionsstiftender Eloquenz daherkommt, ist doppelte Vorsicht gefragt. Dann wird das Muster der koordinierten Täuschung unmissverständlich. 

Die Aussage: „Unser Mann wurde glorreicher Zweiter. Bei dem Typ vom Gegner reichte es gerade mal so zum vorletzten Platz“ bei einem Wettkampf mit 2 Teilnehmern wurde in früheren Zeiten noch fraglos als gelungener Witz anerkannt. Heute allerdings ist diese Art der Argumentation die Normalität. 

Viel zu viele haben inzwischen eine intellektuelle Wurzeltiefe wie eine Moosflechte. Die charakterliche Standhaftigkeit der Masse erschöpft sich dabei dahingehend, dass man nicht schon im Liegen umfällt. 

War noch was? 

Ach ja. „Hollywoodland ist abgebrannt“! Dieser Ausruf kann voll und ganz als Menetekel für unsere Zeit verstanden werden. In Zeiten wie diesen kann man ja viele Zeichen sehen. Wenn man will. 

Das Schlusswort soll der genialen, ääähemm…, ketzerischen Caitlin Johnstone gehören, die in ihrem unvergleichlichen Duktus die Dinge kenntlich macht, die zum Schreien sind:

„Alle laufen wie immer im Kreis und versuchen frenetisch zu vermeiden, auch nur einen einzigen Moment wahrer Aufrichtigkeit zu erleben.“

Obendrauf dazu: „Alle werden immer unglücklicher, weil man auf einem Fundament aus Propaganda und Lügen kein echtes, dauerhaftes Glück aufbauen kann.“ 

Und ganz am Ende der Schluss 

„Wenn Arbeit etwas Gutes wäre, hätten es die Reichen nicht den Armen überlassen", sagt man auf Tahiti… Na dann Prost!

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