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Gott kann die Vergangenheit nicht mehr ändern, aber Historiker können es!

Eine Rezension von Peter Haisenko

Und sie haben es getan und tun es fortlaufend. Diese Erkenntnis stammt von Samuel Butler und aus dem 19. Jahrhundert. Geschichtsfälschung ist also keine Erfindung des 20. Jahrhunderts, ebenso wie folgende Weisheit: Nur wer die Geschichte kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. Es ist demnach äußerst wichtig, Geschichtslügen zu korrigieren, besonders diejenigen, die in Deutschland über deutsche Geschichte gelehrt werden.

Es sind amerikanische Historiker, die es als das größte Verbrechen des 20. Jahrhunderts bezeichnen, dass das Deutsche Reich in Versailles gezwungen wurde zu unterschreiben, es allein trage die Schuld am Ersten Weltkrieg. Nicht nur, dass das objektiv nicht der Wahrheit entspricht, musste sich das DR auch verpflichten, diese Jahrhundertlüge auf ewig seinem Volk zu lehren. So war es denn auch der Australier Clarke, der mit seinem Werk “Die Schlafwandler” vorsichtig an dieser Lüge gekratzt hat. Einzig in Deutschland ist er für seine Thesen von den arrivierten deutschen(!) “Historikern” massiv kritisiert und angegriffen worden.

Clarke war aber nicht der Einzige. Auch ich habe in meinem Werk “England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert” unzweifelhaft nachgewiesen, dass es England war, das den Ersten Weltkrieg wollte und herbeigeführt hat. Allerdings habe ich meine Beweiskette an der Wirtschaftshistorie festgemacht, die nicht so leicht zu fälschen ist. In den letzten Jahren sind immer mehr Dokumente zugänglich geworden die belegen, in welchem Ausmaß die Geschichte um den Ersten und auch Zweiten Weltkrieg in Bezug auf Deutschland gefälscht dargestellt wird. Anhand einer sehr umfangreichen Dokumentensichtung ist es jetzt Reinhard Leube gelungen, die Abläufe der Londoner Machtpolitik schlüssig aufzuarbeiten.

Reinhard Leube: “Londoner Außenpolitik & Adolf Hitler”.

Mit dem Untertitel: “Gibt es einen blinden Fleck?” Wie der Titel schon vermuten lässt, beendet Leube sein Werk nicht mit Versailles, sondern geht in seiner Dokumentation weiter bis zur “Machtergreifung” Hitlers, die keine war. Er ist der Erste, der akribisch aufführt, wer wann die NSDAP mit Krediten vor dem Ruin bewahrt und so überhaupt erst das Dritte Reich ermöglicht hat. Leube belegt mit Auszügen aus Originaldokumenten, dass es auch eine Lüge ist zu behaupten, alle Deutschen seien Nazis gewesen. Dazu merke ich an, dass es heutzutage gerade diejenigen sind, die diese Lüge kolportieren und sich besonders “antifa” gerieren, deren Vorfahren tatsächlich glühende Nazis waren. Sie wollen sich und ihre Ahnen wohl so exkulpieren, weil es ja “alle” waren.

Werke über Geschichte neigen dazu, trocken und langweilig zu sein. Nicht so das Werk von Reinhard Leube. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise durch 130 turbulente Jahre. In lockerer Erzählweise reiht er Ereignisse und Zitate aneinander in einer Weise, dass es sich wie ein spannender Krimi liest. Ein Krimi, dessen Ausgang man zu kennen glaubt. Schließlich kennen wir ja die Geschichte. Oder doch nicht? Leube schreibt wie ein neutraler Beobachter. Er stellt die Ereignisse und Reaktionen aller beteiligten Seiten chronologisch aneinander und gegenüber. Man geht mit ihm auf eine Reise durch die Zeit um 1900, wie sie die Bürger selbst erleben konnten, mit Ausschnitten aus Zeitungen und öffentlichen Verlautbarungen der führenden Politiker. Natürlich zitiert er auch aus Dokumenten und privaten Aufzeichnungen, die damals dem gemeinen Bürger nicht zugänglich waren.

Informativ und voller Spannung

Sehr schnell wird der Leser von Leubes Werk in die Handlung hineingezogen. Anfangs glaubt man zu wissen, was da kommen muss. Schließlich ist das Ende, das Ergebnis, ja bekannt: Der Erste Weltkrieg und Adolf Hitler. Wie bei einem guten Krimi kommt der Leser aber immer mehr zu dem Schluß, dass da einiges doch ganz anders abläuft, als man vermutet hat. Und genau diese Erkenntnis ist es, die einen Seite für Seite weiterlesen lässt. Was haben Sir Edvard Grey, der britische Außenminister, und sein König Edvard VII im Geheimen vereinbart? Welche Intrigen haben sie geschmiedet? Wer war Mackinder, der “Erfinder” der “Herzland-Theorie”? Welche Rolle spielten seine Thesen für die Londoner Politik? Welche Rolle spielte der Franzose Poincaré? Leube versteht es, die Spannung zu erhalten und das vor allem deswegen, weil er als Autor die Distanz eines neutralen Berichterstatters wahrt.

Ich will hier nicht verheimlichen, dass mich beim Lesen von Leubes Werk manchmal eine unheimliche Angst befallen hat. Zu deutlich werden Parallelen sichtbar zur ganz aktuellen Politik gegenüber Russland und auch Deutschland. Damit bin ich wieder am Anfang: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. Ich will hier nicht vorgreifen, aber wer das Buch “Londoner Außenpolitik & Adolf Hitler” gelesen hat, wird besser verstehen können, welche Ziele die aktuelle Politik auf welche Weise verfolgt und wie ehedem diese verfälscht und verleugnet wird. Allein die unleugbare Erkenntnis, dass Kaiser Wilhelm II bis zum letzten Tag, ja bis zur letzten Minute versucht hat, den großen Krieg zu verhindern, dass er keine Chance hatte, das zu erreichen, ist es schon wert, dieses Werk zu lesen.

Auf dem Klappentext von “Londoner Außenpolitik & Adolf Hitler” wirft der Autor die zentralen Fragen auf, um die es geht:
“England war mit dem Aufstieg kontinentaler Länder zu Wirtschaftsmächten und Konkurrenten am Ende des 19. Jahrhunderts nicht untergegangen. Dabei standen die Sterne für das Empire nicht günstig. Der Anteil der Insel am Welthandel war über Jahrzehnte immer weiter gesunken, sie verfügte perspektivisch nicht selbst über genügend Rohstoffe für ihre eigene Wirtschaft, auch nicht über hinreichend viele Einwohner, um den ökonomischen Aufstieg anderer Länder mit Hilfe von Feldzügen zu beenden. Wie lässt es sich erklären, dass binnen 50 Jahren die erfolgreiche Entwicklung großer Reiche versandete und England auch ohne materielle Grundlage noch der Global Player ist wie vor hundert Jahren?”

Das Werk von Reinhard Leube “Londoner Außenpolitik & Adolf Hitler” gibt die Antworten und es ist erhältlich im Buchhandel oder zu bestellen direkt beim Verlag hier.

Das Portrait zeigt Sir Edvard Grey, den Britischen Außenminister

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