Das Satire-Magazin „Postillon am Sonntag“(14) erinnerte in seiner Februarausgabe an den Besuch von Schulz im Vatikan.
Anfang Januar 2017 hatte die Internet-Plattform Campact – Tochter von MoveOn – ihre 1,7 Millionen Mitglieder angeschrieben, um Schulz als Hoffnungsträger zu etablieren.
Campact steht ebenso wie MoveOn und PICO im Kampf gegen Trump. Und nun auch Martin Schulz. Der deutsche Kanzlerkandidat von Mitte-Links wagte sich weit aus dem Fenster:
„Was Trump tut, ist unamerikanisch“, sagte Schulz Anfang Februar und fügte hinzu, die Vereinigten Staaten stünden wie kein anderes Land in der Welt für Aufklärung, Demokratie und Freiheit … „Wenn Trump jetzt mit einer Abrissbirne durch den westlichen Wertekanon fährt, dann werde ich ihm als Kanzler erzählen: Das ist nicht die Politik von Deutschland und Europa“ (15). Aber die Zerstörung Nordafrikas, des Mittleren und Nahen Ostens war mit dem westlichen Wertekanon vereinbar – ganz zu schweigen von Folter und den Drohnenmorden Obamas!
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, Herausgeber der „Neuen Rheinischen Zeitung“, haben in einem bemerkenswerten Artikel(16) die Vorgänge um die Münchner „Sicherheitskonferenz“ scharfsichtig analysiert. Hielten die Kabarettistin Lisa Fitz(17) auf dem Stachus(18) und der Theologe Eugen Drewermann(19) auf dem Marienplatz jeweils eine aufrüttelnde Friedensrede, so hörten Fikentscher und Neumann von den Rednerbühnen auch andere Töne, Töne, die sich von manchem Etablierten im Bayerischen Hof kaum unterschieden. Auffallend oft war von einem „Horrorkabinett“ Trump die Rede. Es fiel auch der Satz „Neben Vertretern der Superreichen und Militärs sind dort [im Kabinett Trump, W.E.] Apokalyptiker wie Stephen Bannon vertreten“. Die Friedensbewegung und die „transatlantischen“ NATO-Journalisten der Süddeutschen Zeitung im gleichen empörten Duktus? Globale kriegstreiberische Oligarchen und Linke im gleichen Boot? Im Demo-Umzug ähnliche Irritationen:
Die Aufforderung „Lasst ihn nicht“ transportiert die unbelegte Behauptung, Trump wolle die Welt in ein atomares Inferno stürzen (Foto: arbeiterfotografie.com).
Eins der größten Transparente beim Protest in München – der Satz „Ischinger und das eine Prozent zerTRUMPeln die Erde“ in Kombination mit dem Atompilz unterstellt Trump, die Erde per Atomkrieg zerstören zu wollen (Foto: arbeiterfotografie.com).
„Ist ein Protest, zu dem maßgeblich PR-Organisationen des global operierenden Kapitals – wie MoveOn, Campact und Avaaz – mobilisieren, ein Grund zur Hoffnung?“ fragen Fikentscher und Neumann und antworten sogleich: „Für Strategen vom Schlage eines Wolfgang Ischinger wäre das ein Grund zur Hoffnung. Aber kann es Aufgabe der Friedensbewegung sein, die Kräfte zu bekämpfen, mit denen sich die Hoffnung verbindet, dass die Regime-Change-Praxis der USA beendet wird und eine Politik in Richtung Frieden und Verständigung größeren Raum einnimmt?“ Und wo bleibt der Einsatz des Papstes für den Frieden, möchte man hinzufügen.
Es gibt keine Frage von größerer Bedeutung als die nach dem Frieden!
Was würde passieren, wenn Donald Trump und Wladimir Putin sich damit einverstanden erklärten, sofort alle Kriegsaktivitäten zu stoppen? Vielen politischen Führern käme das gar nicht gelegen. Ihre ökonomischen mittel- und langfristigen Pläne wären in Gefahr, denn die Kriegsindustrie (direkt und indirekt) ist äußerst notwendig, um das Leben des westlichen Konsums und der gierigen Tycoons zu erhalten.
Wie konnte es passieren, dass Soros und Papst Franziskus gemeinsam im Kampf gegen Trump stehen? Beide haben Schnittmengen bei den säkularen Missionaren der westlichen Wertegemeinschaft, den NGOs, nach Rainer Mausfeld (20), „Trojanische Pferde“, die ein globales Sicherungsnetz für US-Interessen bilden. In seinem erleuchtenden Vortrag „Die Angst der Machteliten vor dem Volk“ geht Mausfeld kritisch auf die wirklichen Ziele der Nichtregierungsorganisationen ein.
„Die gesamte Welt ist überzogen durch ein globales Sicherungsnetz von NGOs, die zum Teil in der Tat humanitäre Dinge betreiben,“ so Mausfeld. Sie seien aber durch ihre philanthropische Verpackung besonders gute Ideologieträger und würden daher das Geschäft ihrer Geldgeber betreiben, die über großzügige Zuwendungen massiv auf die Organisation Einfluss nähmen. Auffällig sei ja bei AVAAZ, Human Rights Watch und anderen die „Änderungsenergie und Empörung“, die sie nicht auf die eigentlichen Zentren der Macht richteten – das sei „gedankliches Sperrgebiet“, sondern auf Ablenkungsthemen, mit denen sie ideologische Rattenfängerei betrieben. Er empfiehlt, mehr nach der eigentlichen Rolle dieser NGOs zu fragen.(21)
Kann der Papst seine Legitimation aus einer Wahl ableiten – auch wenn diese nicht den reinen demokratischen Grundsätzen genügen kann –, so kann sich Soros nur auf seine Milliarden stützen. Wenn pure Macht durch eine Person symbolisiert werden kann, dann durch den Staatsmann ohne Staat und ohne Wahlauftrag: George Soros. Durch den Schulterschluss mit dessen weltweiten Bestrebungen im Interesse der Macht- und Finanzelite begibt sich Papst Franziskus auf ein Terrain, das seinem offiziellen Auftrag und seinem Amt diametral entgegensteht.
Im Mittelpunkt sollte die Botschaft Jesu stehen, der sich nie auf die Seite der Mächtigen gestellt hat: Das Wichtigste ist die Liebe und nicht der Kampf!