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Guantanamo, Psychopathen und Sadisten

Von Peter Haisenko 

Wenn man über einzigartige Verbrechen der USA gegen die Menschlichkeit spricht, dann fallen zumeist die Namen Hiroschima und Nagasaki. Das greift zu kurz. Neben einer weiteren Vielzahl, die aus der Vergangenheit genannt werden müssen, gibt es noch mindestens ein aktuelles: Guantanamo. Obama versprach, dieses Folterlager aufzulösen, aber es existiert nach wie vor, seit mehr als zwanzig Jahren. Guantanamo ist ein Spielplatz für Psychopathen und Sadisten.

Ich stelle Zahlen an den Anfang, die das ganze Verbrechen gegen alle Grundsätze der Demokratie und Menschenrechte beschreiben: Von den 799 Guantanamo-Häftlingen wurden ganze acht von einem Gericht verurteilt. Drei dieser Urteile sind in Berufungsverfahren aufgehoben worden. Das heißt, dass nur fünf Delinquenten einer Straftat für schuldig befunden werden konnten und diese Urteile sind von Gerichten gesprochen worden, die keinesfalls als unparteiisch oder objektiv angesehen werden können. Irgendjemandem musste für irgendetwas Schuld angehängt werden, um Guantanamo einen Hauch von Rechtsstaatlichkeit bescheinigen zu können. Doch was sagt uns diese Bilanz?

Von den 799 Menschen, die jahrelang, ja, bis zu 20 Jahre lang, in Guantanamo in Folterhaft eingesperrt waren und 40 immer noch sind, konnten nur 1,6 Prozent als schuldig deklariert werden. Oder anders ausgedrückt, sind 98,4 Prozent unschuldig über lange Jahre einfach weggesperrt und gefoltert worden. Auch diejenigen, denen tatsächlich überhaupt ein Prozess zugestanden worden ist, mussten alle mehrere Jahre warten, unter erbärmlichen Bedingungen, ohne jegliche (Menschen-)Rechte, bis sie Zugang zu einem Gericht erhalten durften. Diese Prozesse, alle, waren kontaminiert von „Geständnissen“, die unter Folter erzwungen waren und dennoch vor Gericht zugelassen worden sind. Folter ist in Guantanamo institutionalisiert und abgesegnet, von US-Präsidenten persönlich und ihren hohen Adlaten.

Zurück ins finstere Mittelalter

Jedes „Geständnis“, das unter Folter erpresst worden ist, ist wertlos. Man denke da nur an die mittelalterlichen Hexenprozesse. Es ist nur eine Frage der Intensität der Folter, bis jeder alles unterschreiben wird, was man von ihm fordert. Das hat mit Wahrheitsfindung nichts zu tun. Aber die Praxis in Guantanamo ist noch schlimmer. Schlimmer als im Mittelalter. Hatte die „Hexe“ „gestanden“, wurden ihre Leiden auf dem Scheiterhaufen beendet. Anders in Guantanamo. Dort ist das erpresste „Geständnis“ nicht genug. Es wird weiter gefoltert mit der Ansage, der Delinquent hat bestimmt noch nicht sein ganzes Wissen preisgegeben. Wissen, das er nicht hat. Guantanamo ist das Paradies für Psychopaten und Sadisten.

Im Mittelalter war man wenigstens so fair, mit dem „Vorzeigen der Instrumente“ zu beginnen. Die Hexe oder der Ketzer konnten dann entscheiden, ob sie sich überhaupt der Folter aussetzen wollten, oder mit einem erlogenen „Geständnis“ einem zwar schmerzhaften, aber schnellen Tod den Vorzug zu geben. Diese Option geben die Sadisten in Guantanamo ihren Opfern nicht. Nicht einmal der Freitod wird den Folteropfern zugestanden. Die Sadisten in Guantanamo wissen, dass ein erpresstes Geständnis nichts wert sein kann. Sie wissen, dass sie nicht unterscheiden können zwischen Wahrheit und dem, was ein Gefolterter glaubt sagen zu müssen, um weiteren Qualen zu entgehen. Dabei ist es unwesentlich, ob es sich um direkte physische Folter handelt, oder um die brutalen Formen der Unterbringung der Gefangenen.

Die USA sind aufgebaut auf Gewalt und Mord

Es steht außer Zweifel, dass Guantanamo jeglichen „westlichen“ und demokratischen Werten Hohn spricht. Aber Folter, Mord und Gewalt haben eine lange Tradition in der Geschichte der USA. Das Land ist darauf aufgebaut. Ich selbst habe noch Berichte von betroffenen gehört, die davon erzählten, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg von den Amerikanern gefoltert worden sind. Da wurde das Essen verweigert, einfach nur weil jemand sehen wollte, wie sich Hungerödeme ausbilden. Soldaten haben großen Männern mit den Gewehrkolben die Füße zerschlagen, weil sie unten aus der Schlafstatt herausragten. Über die Behandlung von Vietnamesen, die verdächtigt wurden, Vietcong zu sein, gibt es tausende von Berichten und Dokumenten. Man möge nicht vergessen, dass der „Bodycount“ befohlen worden ist, bei dem es nicht mehr darauf ankam, ob die Leichen Soldaten des Vietcong waren. Hauptsache viele Leichen.

Alles das geschah immer mit Zustimmung von allerhöchster Ebene. Ebenso sollte nicht vergessen werden, wieviele Millionen Zivilisten durch amerikanische Bombardements nicht nur ihr Leben verloren, sondern, wenn sie Glück hatten, auch ihr gesamte Existenz. Die Rheinwiesenlager der USA waren schon ein Guantanamo für Millionen junge deutsche Männer. Zwei Millionen von diesen mussten jämmerlich verrecken. Wollte die Bevölkerung die Not lindern, wurde geschossen. Sehen Sie dazu die PDF zum Download am Ende. Sie ist ein Bericht eines amerikanischen Soldaten über die Zustände in den Rheinwiesenlagern. Diese Lager waren nach Kriegsrecht unzulässig, aber die USA haben das Kriegsrecht mit einem Trick unterlaufen. Sie haben Kriegsgefangene – POW – Prisoner of War – zu DEF erklärt. Disarmed Enemy Forces. Die unterliegen nicht mehr dem Kriegsrecht. Der Punkt dabei ist aber, dass DEF´s nicht in Lagern festgehalten werden dürfen. Schon gar nicht mit Gewalt. Aber wann haben sich die USA jemals an internationales Recht gehalten, wenn es ihnen nicht zupass kam?

Wie die USA internationales Recht umgehen

Das Lager in Guantanamo gibt es nun seit mehr als zwanzig Jahren. Es ist exterritoriales Gebiet der USA am Ost-Ende Kubas und in seiner puren Existenz schon ein Völkerrechtsbruch. In Guantanamo herrscht US-Militärrecht. Deswegen gelten dort zivile amerikanische Rechte nicht. Deswegen können dort alle diese grausamen Menschenrechtsverletzungen begangen werden. „Rechtmäßig“. Wie war das mit den Rheinwiesenlagern? Wir sehen also, dass die USA darauf achten, dass sich ihre Psychopathen und Sadisten immerhin auf amerikanisches „Recht“ berufen können. Weil sie unter Militärrecht stehen, können diese Akteure auch nicht vor ein amerikanisches Zivilgericht zitiert werden. So muss man feststellen, dass alle diese grausamen Rechtsbrüche und Menschenrechtsverletzungen akribisch geplant werden und bis zum Präsident hinauf nicht nur genehmigt, sondern gut geheißen werden.

Wie kann sich also ein Amerikaner, die US-Regierung, erdreisten, irgendjemandem vorschreiben zu wollen, wie man rechtmäßig zu handeln hat? Da habe ich Julian Assange noch nicht erwähnt, der in England in Zeitlupe ermordet wird, auf Geheiß der USA. Die USA haben den Irak zerstört, begründet mit Lügen, und das haben sie sogar selbst zugegeben. Hat da irgendjemand die logische Forderung gestellt, die USA müssten Reparationen an das geschundene irakische Volk zahlen? Ach ja, das könnten sie nicht, weil sie sowieso schon lange pleite sind. Aber darf das ein Argument sein? Die US-Regierung lässt jeden umbringen, der zu viel über ihre Schweinereien weiß. Saddam, Gaddafi, Bin Laden, um nur einige zu nennen. Aber sie erdreisten sich, andere Länder zu Schurkenstaaten zu erklären.

Der Wertewesten hat jeglichen moralischen Anspruch verspielt

Allein Guantanamo reicht aus, um festzustellen, dass die USA von Sadisten und Psychopathen regiert werden. Psychopathen, weil sie die Weltherrschaft für sich als rechtmäßig reklamieren. Sadisten, weil sie dieses Ziel mit allen Mitteln verfolgen, eben auch mit Mord und Folter. Wo immer sie sind, eben auch im Irak, in Abu Ghureib. Erinnern Sie sich an die Bilder? An die Bilder, wie eine US-Hubschrauberbesatzung aus Lust und Tollerei harmlose Zivilisten einfach niedermähen? Wer das aufdeckt, wird mit Folterhaft bestraft. Siehe Julian Assange oder Chelsea Manning.

Und jetzt kommt der Punkt: Was haben unsere Häuptlinge getan, die immerzu die Werte des Westens beschwören? Nichts, absolut nichts. Wer aber zu all diesen Gräueltaten schweigt, wider besseres Wissen, der macht sich mitschuldig. Insbesondere dann, wenn man wie Merkel seine Freude über den Mord an Bin Laden feiert. Mord? Jede „Tötung“ ohne vorhergehendes Gerichtsurteil ist ein Mord. Mord, weil es vorsätzlich und heimtückisch geschieht. Wie die tausenden Drohnen-Morde weitab der USA, die selbstverständlich nur der Selbstverteidigung dienen.

Solange es das Foltergefängnis Guantanamo gibt, solange Julian Assange in Folterhaft sitzen muss, solange die USA ihre Soldaten in Syrien stehen haben, nach Belieben Bomben auf souveräne Staaten werfen, solange darf kein Mensch mit Moral und Gewissen auf Seiten der USA stehen. Julian Assange wird langsam und grausam ermordet und kein Staat des Wertewestens erhebt seine Stimme. Aber wenn es um den Rassisten Nawalny geht, dann ist das Getöse groß. Nawalny wurde von einem ordentlichen Gericht schuldig gesprochen, Assange nicht. Ich bin mir sicher, Assange wäre froh, wenn er unter denselben Bedingungen inhaftiert wäre, wie Nawalny. Aber die USA sind ja die Guten und Russland ist ein Schurkenstaat.

Dieser Artikel ist entstanden unter dem Eindruck, den die Doku über einen Gefangenen in Guantanamo hinterlassen hat. Natürlich wurde diese erschütternde Doku nur auf einem Nebenkanal gezeigt, zu später Stunde. Sie können das aber im Internet ansehen, siehe Link unten. Wenn Sie die dokumentierten Grausamkeiten nicht ertragen, dann sehen Sie sich wenigstens die letzten fünf Minuten an. Wie wichtig diese Doku für Menschen mit Gewissen ist, mag man daran erkennen, dass Jodie Foster eine der Hauptrollen spielt.

Die Rheinwiesenlager, wie sie ein US-Soldat erlebt hat: 
Hier können Sie die PDF herunterladen.

Hier noch ein aktuelles Beispiel, was der Wertewesten bei Abstimmungen in der UNO von Menschenrechten hält:
https://uncutnews.ch/der-westen-stimmt-in-der-uno-gegen-demokratie-menschenrechte-und-kulturelle-vielfalt-und-foerdert-soeldner-und-sanktionen/ 

Hier der Link zur ARD-Doku über Guantanamo: https://www.ardmediathek.de/video/filme/der-mauretanier-oder-gerechtigkeitsdrama/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtMTE5ZjNhZGItOTRlOS00ZTZiLWI0MGEtZDQ0MDg1ZmNkMTNl

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