Antioxidantien: Radikal-Fänger im Körper
Von Hans-Jörg Müllenmeister
Der wahre Mechanismus zwischen den Elektronen-Räubern und ihren Fängern im Körper, den Antioxidantien ist hochkomplex. Hier befindet sich die Wissenschaft inmitten der Aufklärungsarbeit. Fest steht aber: Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung mit Antioxidantien sind die Basis eines gesunden und langen Lebens. Klären wir, wie Freie Radikale und Antioxidantien wirken und wie man die Qualität von Antioxidantien misst. Welche Aussagekraft hat der sogenannte ORAK-Wert? Schließlich stellt sich die spannende Frage: Welche Pflanze bringt überhaupt den höchsten antioxidativen Effekt?
Raubzug der Freie Radikale im Körper
Freie Radikale sind gefährlich instabil, denn ihnen fehlt ein Elektron. Sie gieren nach einem passenden Elektron, um sich wieder zu komplettieren. Bei der Suche nach einem geeigneten Bindungspartner geht ein Freier Radikal eben radikal und blitzartig vor: Nur 0,000.000.000.01 Sekunden dauert es, bis er ein beliebiges intaktes Molekül-Opfer angreift. Dem nächstbesten entreißt er das benötigte Elektron, so etwa den Molekülen aus Zellmembran, Proteinen oder DNA. Dieser Elektronen-Raub heißt chemisch wohlwollend Oxidation. Dem „erleichterten“ Molekül fehlt dadurch nun seinerseits ein Elektron; es kann seine ursprünglichen Aufgaben nicht mehr erfüllen. So entartet es selbst zum Freien Radikal und begibt sich seinerseits auf die Suche nach einem Opfer dem es ein Elektron rauben kann: eine gefährliche Kettenreaktion setzt ein. Hohe Konzentrationen von Freie Radikale können demnach zahllose Kettenreaktionen auslösen. Letztendlich führt das zu einem hohen Maß an oxidativem Stress und zu massiven Schäden im Körper, z.B.: eingeschränkte Zellfunktionen oder Zelltod durch Membranschäden, DNA-Schäden (Entstehen von Krebs), Inaktivieren von Enzymen.
Antioxidantien als gutmütige „Weißen Ritter“ neutralisieren die Freie Radikale, indem sie diesen freiwillig ohne zu Zaudern ein Elektron abgeben. Jetzt fehlt allerdings dem Antioxidant wieder ein Elektron. Das führt zu einer Elektronenwanderung über viele Kaskaden, bis am Ende alles ausgeglichen und beruhigt ist.
Rezeptoren der Zelloberfläche und ihr Schutz
Unsere Körperzellen müssen wir uns nicht als glatte Mikrokugeln vorstellen, vielmehr sind ihre Oberflächen mit strukturierten Protein-Ausbuchtungen überzogen. Diese Gebilde dienen als Rezeptoren. Es sind nämlich die Andockstellen z.B. für Enzyme und Hormone. Das sind keine Rastplätze, denn beim Anheften wird ein bestimmtes Signal an die Zelle übermittelt. Nehmen wir an, ein bestimmter Rezeptor bekommt Besuch von einem Insulin-Molekül. Das ist für die Zelle das Signal Glucose aufzunehmen. Für dieses perfekte Zusammenspiel haben die Zellbiologen das hübsche Bild vom Schlüssel-Schloss-Prinzip parat. Alles wirkt wie ein Code, der sicherstellt, dass nur „autorisierte“ Stoffe in die Zelle Zutritt haben – nur mit passendem Schlüssel. Ungebetene Gäste wie Toxine die keinen „Schlüssel“ besitzen, bleibt der Zutritt in die Zelle verwehrt. Die Crux ist nun, dass Freie Radikale die Rezeptoren, also die Andockstellen zerstören. Ehe überhaupt ein ungebetener Eindringling über die Rezeptoren zellschädigend wirkt, stellt sich ihm ein Antioxidant in den Weg; blitzschnell bietet es dem Zerstörer freiwillig sein Elektron zum „Fraß“ an. Sind also ausreichend Antioxidantien vorhanden, bleiben die Körperzellen selbst geschützt.
Gütewerte fettlöslicher und wasserlöslicher Antioxidantien
Entscheidend ist, in welchem Gewebemilieu im Körper ein Antioxidant wirken kann: viele Antioxidantien sind wasserlöslich, andere wiederum sind fettlöslich. Nun ist aus den USA ein „Gütewert“ für das Maß der antioxidativen Kraft eines Stoffes herüber geschwappt: der ORAC-Wert. Hinter dem Zahlenwert denke man sich die Einheit μmol TE/100g. Die Abkürzung ORAC steht für Oxygen Radical Absorbency Capacity, also die Fähigkeit eines Nahrungsmittels, Freie Radikale zu absorbieren. Das Messprinzip: Man erzeugt Freie Radikale durch eine chemische Reaktion und vermischt im Reagenzglas diese mit der zu analysierenden Antioxidantienprobe, z.B. Fruchtfleisch. Dann vergleicht man die Zeit in die Freie Radikale durch die zugegebene Probe neutralisiert werden mit einem Vitamin E-Standard. Je höher der ORAC-Wert ist, desto stärker ist die antioxidative Wirksamkeit und desto gesünder ist das Nahrungsmittel für den Organismus. Es kann entweder die Zeit bis zur Neutralisation angegeben sein oder auch die Menge an Antioxidantien des Prüflings anzeigen.
Spiegelfechterei mit ORAC-Messwerten
Für Marketingstrategen der Nahrungsmittelindustrie ist Tür und Tor geöffnet, um ihre Nahrungsmittel so „gesund zu beten“, dass sie im Vergleich zu anderen einen höheren, also besseren Wert erzielen. Beispiel: Man vergleicht Trockengewicht mit natürlichem Gewicht. So haben Rosinen einen deutlich höheren ORAC-Wert als Weintrauben, obwohl das eine die Dörrform des anderen ist. Beide haben den gleichen ORAC-Wert. Da aber den Rosinen das Wasser fehlt, kommt mehr Masse pro Volumen zusammen, das lässt auch den ORAC-Wert scheinbar ansteigen. Doch im Prinzip hat sich durch den Wasserentzug nichts an der antioxidativen Potenz geändert.
Wie aberwitzig diese „Gesundheitswerte“ sind, zeigen ein paar ausgewählte Werte aus einer amerikanischen ORAC-Tabelle, die z.B. ein Schokoladenhersteller nach seinem Gusto aussucht:
In ORAC-Einheiten: Dunkle Schokolade: 20800; Rotwein: zwischen 2600 und 4500; Karotten roh: 700; Brokkoli roh:1500.
Danach gäbe es nichts Gesünderes als Schokolade. Weit abgeschlagen rangieren hier die Gemüsesorten Karotten und Brokkoli auf den letzten Plätzen des Rennens. Hinlänglich bekannt ist aber, dass gerade Brokkoli wegen seiner hohen antioxidativen Kraft als Prophylaxe sogar gegen einige Krebsformen wirkt. Und wegen des Beta-Carotin-Gehalts bietet die Karotte den Sehnerven hohen antioxidativen Schutz. Wo liegen da die Ungereimtheiten? Beide Gemüsesorten sind ja keineswegs schwach antioxidativ wirksam. Indes enthalten sie nur geringere Mengen an wasserlöslichen Antioxidantien. Nur diese werden gemessen, also berücksichtigt, dagegen sind die vorwiegend fettlöslichen, lipophilen Antioxidantien überhaupt nicht erfasst; sie sind aber ebenso wirksam wie die hydrophilen Kollegen in der Schokolade oder im Rotwein.
Und vor allem: Der manipulierbare ORAC-Wert spiegelt in keiner Weise die komplette Partitur der pflanzlichen Nährstoffe wider. Davon kann ein Naturprodukt Tausende enthalten, und zwar in einem ausgeklügelten Mix und in unendlicher Vielfalt. Und bedenken Sie weiter: Neben dem „Orchester“ an Antioxidantien beherbergt eine Pflanze auch andere wichtige Nährstoffe zur Gesunderhaltung unseres Organismus, z.B. Mineralien. Der Vollständigkeit halber sei gesagt: Es gibt noch einen verbesserten Wert, der sowohl hydrophile, als auch lipophile Antioxidantien erfasst. Er heißt TOSC und steht für „totale Kapazität, Oxidantien zu bereinigen“ (Total Oxidant Scavenging Capacity). Man kann aber behaupten, dass es aufgrund der Formenfülle Freier Radikale noch kein Messsystem gibt, das alle in der Natur vorkommende Radikale erfasst und eine gültige Messung aller Radikale erlaubt.
Das Farbpigment Astaxanthin: ein Wunder der Natur
Die Natur entwickelte einen bärenstarken Radikalfänger für Singulett-Sauerstoff-Moleküle. Es ist die Mikrogrünalge Haematococcus pluvialis; genauer gesagt ihr schützendes Farbpigment Astaxanthin (s. Bericht im Internet Astaxanthin – ein genialer Naturwirkstoff). In Jahrmilliarden der Evolution zeigt sich die Alge als wahrer Überlebenskünstler dank ihres ausgetüftelten Schutzschildes. Mit Astaxanthin als Leibwächter können auch wir die Lebensqualität unseres gesamten Körpers verbessern. Astaxanthin neutralisiert Freie Radikale sowohl in der wasser- als auch in der fettliebenden Zone der Zell-Membran. Das ist der Casus knacksus zu anderen Kollegen aus der Zunft der Antioxidantien. Die wirken nur auf einer Seite der Zell-Membran (z.B. Vitamin E und Beta-Carotin innenseitig; Vitamin C außenseitig). Beeindruckend ist der Vergleich zu anderen Naturprodukten, denn als umfassender Zellschutz ist der Super-Vitalstoff Astaxanthin z.B. 6000-mal stärker als Vitamin C; 550-mal stärker als Vitamin E; 550-mal stärker als Katechine aus grünem Tee und 40-mal stärker als Beta-Carotin. Astaxanthin agiert gegen Lipidperoxidation tausendfach effektiver in den Mitochondrien als das Vitamin E. Außerdem ist es ein wirksamer Entzündungshemmer, der den zentralen Akteur der Entzündungsreaktion NF-kB stark unterdrückt: die Ursache für die meisten degenerativen Krankheiten. Ganz nebenbei wirkt Astaxanthin nach eigener Erfahrung in diesem sonnenreichen Sommer, wie ein innerer Sonnenschutz gegenüber UV-Strahlen. Testen Sie selbst diese frappierende „Nebenwirkung“; dazu nehmen Sie jeweils zwei Kapseln Astaxanthin täglich einige Tage vor ausgiebigen Sonnenbädern ein.
Übrigens, wussten Sie, dass einige Kräuter und Gewürze äußerst potente Antioxidantien enthalten, sogar mehr als viele Früchte und Gemüsesorten? Absolute Stars sind: getrocknete Gewürze wie Oregano mit 175.295 ORAC-Einheiten; Rosmarin mit 165.280; Thymian mit 157.380.
In der Tat ein hilfreicher „Beeren“-Dienst der Natur
Den wasserlöslichen Farbstoff Anthocyan − zur Gruppe der Flavonoiden zählend – in der Schale der Heidelbeere hat man erst in den letzten Jahren wissenschaftlich genauer untersucht. Mit erstaunlichen Ergebnissen. Und jetzt wird’s für viele von uns spannend! Man entdeckte, dass hier eine natürliche Substanz existiert, die der Bildung von Ablagerungen an den Blutgefäßwänden entgegen wirkt und das Wachstum dieser Ablagerungen, also Verengung der Blutgefäße verhindert. Konkret stellten die Wissenschaftler der Universität in Boston an einer Gruppe von Patienten fest, die täglich Anthocyan-Extrakte zu sich nahmen, dass etwas Verblüffendes geschah: In zehn bis zwölf Wochen befreiten sich die Gefäße von Plaques. Und über Dr. Martin Zillgens aus Paris berichte man, dass er über vier Monaten Tinnitus-Patienten Kapseln von schwarzen Beeren erfolgreich verabreichte. Übrigens sind etwa 250 Anthocyane bekannt; nach einer US-Tabelle liegt der ORAC-Wert bei der Heidelbeere bei 2400!
Faszinierender Baum mit umfassendem Nährstoffspektrum
Kommen wir auf einen erstaunlichen Baum zu sprechen, der ursprünglich aus Indien stammt und am Fuße des Himalayas wächst. Wegen der stechend scharf riechenden Wurzeln, verursacht durch Senfölglycoside, heißt er auch Meerrettichbaum. Dieser Moringa oleifera war schon den alten Veden vor 5000 Jahren bekannt. In der traditionellen indischen Heilkunst spricht man davon, dass Moringa über 300 Krankheiten heilen könne. Im Laufe der Jahrhunderte hat Moringa sich über die tropischen und subtropischen Regionen der Erde verteilt. Inzwischen ist der Baum in viele Länder kultiviert. In den Herkunftsländern dient er seit Tausenden von Jahren als Nahrung, Medizin und Energiequelle. Erstaunlich, alle Teile des Baumes sind nutzbar: Blätter als Nahrungsmittel, Blüten als Gewürz und Medizin; Früchte als Nahrungsmittel; Samen als Wasserreinigungsmittel und Öl; Rinde als Medizin sowie zur Seil- und Papierherstellung; Wurzeln als Nahrungsmittel und Medizin; die komplette Pflanze als Tierfutter, Biomasse für alternative Energie.
Kurzum: die Moringa enthält 18 von 20 Aminosäuren und viele Mineralstoffe. Hervorzuheben ist die Reinigungskraft der Samen; sie wurde von Schweizer Forschern erstmals untersucht: 0,2 Gramm Moringasamenpulver reichen aus, um ein Liter bakterienverseuchtes Trinkwasser aufzubereiten. Im Übrigen gewinnt man aus dem Samen ein hochwertiges Öl mit einem höheren Hitzepunkt als Olivenöl.
Bis jetzt sind nur wenige der wunderbaren Wirkungen der Inhaltsstoffe des Moringa-Baumes untersucht. Die Inhaltsstoffe aus Stamm, Rinde und Wurzeln sind vor allem bei Herz-Kreislaufproblemen, Nervenschäden und Entzündungen hoch geschätzt. Vor allem enthält Moringa den erst vor kurzem entdeckten Botenstoff Zeatin. Er nimmt die Vitalstoffe und Spurenelemente „an die Hand“ und begleitet sie bis an den Ort, wo sie die Zellen benötigen. Moringa hat keine Nebenwirkungen und eine hohe Bioverfügbarkeit.
Moringa, das Wundergewächs aus Indien
Sämtliche Teile des Baumes bieten ein optimales Nährstoffspektrum, und das in synergistischer Zusammensetzung. Das Gesträuch wartet auf mit so viel Vitamin A, B, C und E, Mineralstoffen, Aminosäuren, Eiweiß, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen und Chlorophyll wie keine andere Gemüse- oder Obstsorte: Zum Beispiel enthalten 100 Gramm Blätter 4-mal mehr Vitamin A als Karotten, 7-mal mehr Vitamin C als Orangen, 4-mal mehr Kalzium als Milch, genauso viel Eiweiß wie Eier, 3-mal mehr Kalium als Bananen und doppelt so viel Proteine wie Soja. Vor allem aber: Moringablätter enthalten viele Antioxidantien (etwa 46.000 ORAC-Einheiten pro 100 Gramm), z.B. auch ein Tandem aus Selen, das nur zusammen mit Vitamin E wirksam ist. Eine bunte Vielfalt aus Nahrungsmittel und Gewürzen bringen nicht nur Farbe auf den Teller, sondern Gesundheit – in hohem Maße durch Antioxidantien.
Ich habe Moringa bei vitastores B.V. - Neuenburger Str. 13 - 10969 Berlin bestellt, und zwar preiswert als Pulver im 500-gr-Beutel.
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Deutschland Web: www.vitalingo.com