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Ein vertrackt gefährliches Duo: Fettleber & Bauchfett

Von Hans-Jörg Müllenmeister 

Weniger despektierlich gesagt: Es geht um die weitverbreitete Erkrankung der steatotischen Leber (NAFLD), auch bekannt als die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung. Etwa zwölf Millionen Erwachsene in Deutschland sind davon betroffen. Diese Erkrankung ist eng verbunden mit der „stillen Epidemie“ des viszeralen (zum Eingeweide gehörend) Fetts. Das sitzt im Bauchraum.

Viszerales Fett ist kein passiver Energiespeicher, sondern ein stoffwechsel-aktives Organ. Es produziert Substanzen, die Entzündungen fördern und das Immunsystem schwächen. Das führt zu chronischen Entzündungen, mit denen der Körper dauerhaft zu kämpfen hat. Zudem erhöht viszerales Fett die Insulinresistenz und begünstigt den Bluthochdruck. Dadurch steigt das Risiko für Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und vorzeitigen Tod. 

Die Leber: die ausgeklügelte Müllabfuhr unseres Körpers 

Keine Sorge, hier wird nicht langatmig an gesunde Lebensstil-Änderung oder regelmäßigen Sport gemahnt –  auch wenn diese tatsächlich die Gesundheitsrisiken senken. Nein, hier wollen wir den wahren Ursachen der Erkrankungen im Bauchraum auf den Grund gehen. 

Stellen Sie sich die Leber als die städtische Müllabfuhr und Abfallbeseitigung Ihres Körpers vor – ein Vergleich, der die vielfältigen Aufgaben unsers größten Organs im Bauchraum treffend illustriert. Die städtische Müllentsorgung sammelt, sortiert, recycelt und entsorgt den Abfall; Schadstoffe werden sicher separiert und entsorgt, während nützliche Materialien recycelt werden. Ähnlich dazu filtert und verarbeitet die Leber die Schadstoffe im Blut, wandelt schädliche Substanzen in harmlose oder weniger schädliche Stoffe um, die anschließend ausgeschieden werden. 

Aber damit nicht genug: Die Leber recycelt und speichert Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, die der Körper später wiederverwenden kann.

In vielen Städten wird Abfall zur Energiegewinnung verwendet, z.B. in Müllverbrennungsanlagen, die Elektrizität und Wärme erzeugen. Ebenso hilft die Leber bei der Umwandlung von Nahrung in Energie und speichert überschüssige Energie in Form von Glykogen (eine Speicherform der Kohlenhydrate), das der Körper bei Bedarf wieder freisetzt.

Die Überwachungssysteme der städtischen Müllabfuhr sorgen dafür, dass gefährliche Stoffe zum Schutz der Umwelt korrekt entsorgt werden. Dieser Vergleich verdeutlicht, wie wichtig und komplex die Aufgaben der Leber sind – ähnlich wie die städtische Müllabfuhr für eine saubere und gesunde Umwelt sorgt, überwacht die Leber ständig das Blut und stellt sicher, dass toxische Substanzen neutralisiert und aus dem Körper entfernt werden, um unsere Gesundheit zu schützen. 

Die wesentlichen Funktionen der Leber 

Die Leber ist der Spiritus rector des Stoffwechsels in unserem Körper. Ohne sie ist unser Körper wie ein Zombie. Aber die Leber kann viel mehr, als nur den Stoffwechsel regulieren: Sie neutralisiert Toxine wie Alkohol, Medikamente und Schwermetalle, filtert Krankheitserreger aus dem Blut, reguliert den Säure-Basen-Haushalt, speichert Nährstoffe und produziert Hormone. Durch die Produktion von Gerinnungsfaktoren verhindert sie auch, dass wir bei Verletzungen verbluten. 

Fettstoffwechsel 

Die Leber hat auch einen erheblichen Einfluss auf das Körpergewicht und die Fettverteilung, einschließlich des Bauchfetts. Die Leber ist verantwortlich für die Produktion und den Abbau von Fetten. Sie speichert auch Fett und gibt es bei Bedarf an die Zellen ab.

Eine verfettete Leber erhöht die  Insulin-Empfindlichkeit. Das führt zu einer erhöhten Fettansammlung. Auch wenn die Leber durch schädliche Substanzen überlastet ist mit ihrer Entgiftungsarbeit, kann sich eine Fettleber bilden. Ihr Einfluss auf die Fettverteilung im Körper hat auch die Produktion und den Abbau von Hormonen zur Folge. 

Die schmerzlose Leber 

Die Leber leidet still, da sie keine Schmerzrezeptoren besitzt und somit  keine Schmerzsignale aussendet. Deshalb fehlen uns oft die Warnzeichen, wenn es der Leber schlecht geht. 

Ein Fakt steht fest: Fetteinlagerungen können Entzündung im Lebergewebe begünstigen. Langfristig führt dies zu einer vermehrten Bildung von Bindegewebe und zur Leberzirrhose: Die Leber verliert zunehmend ihre Funktion. Ein fortschreitender Leberschaden droht, am Ende vernarbt die Leber und das Risiko für Leberkrebs steigt. 

Wirksame Maßnahmen gegen das Duo Fettleber & Bauchfett 

Während die Pharmaindustrie mit allerlei chemischen Medikamenten versucht, dem Leberverfall Einhalt zu gebieten, glaube ich, dass es effektiver ist, rechtzeitig pflanzliche Stoffe vorbeugend einzusetzen. Oft fehlen den Patienten das Wissen und die Sorgfalt, und natürlich stehen wirtschaftliche Interessen der Pharmagewaltigen der Natur als Wettbewerber im Wege. 

Die Phalanx der Naturheilmittel gegen Fettleber 

Wirkstoffkomplex aus der Mariendistel

Silymarin, gewonnen aus Mariendistel (Silybum marianum), ist ein Wirkstoffkomplex aus verschiedenen Flavonolignanen mit antioxidativen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Er schützt die Leber vor Schäden durch freie Radikale und Toxine und fördert die Regeneration intakter Leberzellen. Silymarin stabilisiert die Zellmembranen der Leber und verhindert, dass Giftstoffe, wie Alkohol, in die Leberzellen eindringen. Dadurch kann die Leber ihre Hauptaufgaben – das Filtern und Umwandeln von Giftstoffen – effektiv erfüllen.

Die leberschützende Wirkung von Silymarin wurde in zahlreichen Studien bei verschiedenen Lebererkrankungen wie chronischer und akuter Hepatitis sowie Fettleber nachgewiesen. Zudem wird es bei Pilzvergiftungen eingesetzt, um Betroffene zu retten. Sogar bei der seltenen Erkrankung Morbus Cushing, verursacht durch einen Tumor in der Hirnanhangdrüse, kann Silymarin helfen. Es regt den Gallenfluss an, unterstützt die Gallenblase und hilft, virale Infektionen, einschließlich Hepatitis, zu bekämpfen.

Silymarin aus den Mariendistelsamen hat eine stark antioxidative Wirkung, indem es mit den schädlichen freien Radikalen reagiert und diese bindet. So verringert es oxidativen Stress und schützt die Zellen. Ferner wirken die Samen antientzündlich. Diese Kombination eröffnet ein  breites Einsatzspektrum. Neben Silymarin enthalten die Mariendistelsamen auch Gerb- und Bitterstoffe, die sich positiv auf den Verdauungstrakt auswirken können. Die Gerbstoffe haben eine antioxidative Wirkung, während die Bitterstoffe die Ausschüttung wichtiger Verdauungsenzyme aus Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse anregen. 

Cholin unterstützt die Leber 

Cholin ist essenziell für die strukturelle Integrität der Zellmembranen, (Phospholipid), insbesondere in der Leber. Es unterstützt den Transport und den Stoffwechsel von Fetten in der Leber und verhindert so die Ansammlung von Triglyceriden, was die Entwicklung einer Fettleber verhindert. Darüber hinaus spielt Cholin eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel, indem es eine normale Leberfunktion aufrecht erhält und die Herstellung von Neurotransmittern unterstützt, die für das Weiterleiten von Nervenimpulsen unerlässlich sind.

Cholin kann den Stoffwechsel auch indirekt anregen, indem es die „Fettsäure-Oxidation“ in der Leber fördert. Dabei werden Fette in ihre Grundbausteine, die Fettsäuren, zerlegt und anschließend in die Mitochondrien transportiert, die Energiezentren der Zelle. Durch chemische Reaktionen wird die Energie umgewandelt und steht dem Körper für lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Verdauung und Bewegung zur Verfügung.

Die Wirkung von Cholin auf den Fettstoffwechsel

Die Leber spielt eine entscheidende Rolle bei der Biosynthese von Cholin. Ohne ausreichend Cholin ist der Lipidstoffwechsel gestört: Überschüssiges Fett sammelt sich in der Leber an und kann nicht ins Blut abgegeben werden. Ein Mangel an Cholin führt zu einem Engpass im Transportprozess: die Fettsäure kann dann nicht effektiv aus der Leber abtransportiert werden. Das schädigt die Leberzellen. 

Cholin transportiert Fette aus der Leber in andere Körperregionen, die diese Energiequelle nutzen. Es hilft auch dabei, Cholesterin und andere Lipide im Blutkreislauf zu regulieren. Eine ausreichende Zufuhr von Cholin verbessert die Fettstoffwechsel-Prozesse und verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Cholin – ein essentieller Nährstoff für unseren Körper

Unser Körper kann Cholin nicht ausreichend selbst herstellen. Wir müssen es durch unsere Ernährung aufnehmen. Cholin unterstützt auch die Gesundheit unseres Gehirns, fördert die normale Leberfunktion und trägt zur ordnungsgemäßen Signalübertragung zwischen unseren Nervenzellen bei. Ein Mangel man Cholin kann zu einer Anhäufung von Fett in der Leber führen und die Funktion unseres Gehirns beeinträchtigen. Außerdem kann ein Cholinmangel Muskelprobleme verursachen und unser allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigen. Müdigkeit, Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten können auf einen Cholinmangel hinweisen. Auch Muskelschmerzen oder -schwäche können darauf hindeuten.  

Cholin-Nahrungsquellen. Cholin ist ein wichtiger Baustein für essentielle Aminosäuren, die der Körper benötigt. Eier sind wahre Cholin-Bomben mit 682 mg pro 100 g, insbesondere das Eigelb. Auch in Milch und Rinderleber ist Cholin enthalten. Cholin-reiche Gemüsesorten sind Brokkoli mit 40 mg pro 100 g, oder auch Rosenkohl und Spinat. Geringere Mengen finden sich auch in Getreide, Bohnen, Nüssen und Weizenkeimen. 

Hinweise zu Paranüsse, Walnüsse und Co 

Walnüsse und Paranüsse. Diese beiden Nussarten mag unsere Leber, während  Alkohol ihr Todfeind ist. Walnüsse enthalten Gluthation, Omega-3-Fettsäuren und L-Arginin, die allesamt wichtige Nährstoffe sind. Paranüsse dazu sind reich an Selen und Zink, was die Leberregeneration unterstützt. Aber Vorsicht: Paranüsse haben einen  vergleichsweise hohen Gehalt an Radium. Im Gegensatz zu vielen anderen Nahrungsmitteln, reichern sie diese aus dem Boden stammenden Radionuklide, insbesondere Radium, in höherem Maße an. Daher sollten Paranüsse nur in Maßen verzehrt werden, da die radioaktiven Stoffe – ähnlich wie Kalzium – in Knochen und Zähne eingelagert werden können.  

Grüner Tee gilt als entgiftend und entfettend. 

Kurkuma, das Curcumin enthält, soll ebenfalls die Leber vor Giftstoffen schützen und Leberzellen regenerieren.

Auch Blaubeeren sind hilfreich im Kampf gegen Bauchfett. 100 Gramm Blaubeeren pro Tag in Kombination mit einer fettarmen Ernährung sind laut Experten ideal. 

Haferflocken sind besonders geeignet, um ohne Hunger einfach und erfolgreich abzunehmen. Der Beta-Glucanreiche Hafer hilft dabei, Fettleber und Bauchfett abzubauen und reduziert den Blutzuckerspiegel sowie die Insulinzufuhr erheblich. 

Vertrauen Sie auf die Heilkräfte der Natur  

Natürlich müssen Sie als versierter Leser nicht alle diese Naturstoffe mühsam selbst zusammenklauben, um Ihrer Leber und Ihrem Bauchfett Gutes zu tun. Es gibt nur ganz wenige Unternehmen, die optimierte Rezepturen in Kapselform anbieten. Diese sollten hier bewusst unerwähnt bleiben. Stattdessen möchte ich Ihnen ein Beispiel für umfangreiche Nährstoff-Inhaltsstoffe in einer Kapsel geben: 

Cholin 82,5 mg, Artichockenblattextrakt 110 mg, Mariendistelsamenextrakt 110 mg (davon Sylimanin 88 mg) Mateblattpulver 85 mg, Clorellapulver 85 mg, Brennesselblattkonzentrat 85 mg (davon Siliciumdioxd 1,7 mg) ; Klettenwurzelpulver 60 mg, Kurkumawurzelstockextrakt 60 mg (davon Curcumide 57 mg), Zitronengraspulver 50 mg, Spirulinapulver 35 mg plus einige Vitamine. 

Die Leber entwickelt eine himmlische Geduld bei all unseren „Nährstoffsünden“. Schließen wir uns ihrem Gesundheitsbestreben an und handeln prophylakisch! Unser Körper wird es uns danken. Bedenken Sie: Wenn mehr als 70 bis 80% der Leberzellen inaktiv oder vernarbt sind, ist die Leber nicht mehr regenerationsfähig; sie kann dann ihre Funktionen nicht mehr ausreichend erfüllen. Eine Lebertransplantation wäre die letzte Rettung. Es gibt eine Art von Leberzellen (Ovalzellen), die auch zur Rettung kommen können, um neue Leberzellen (Hepatozyten) zu bilden. Das ist aber das Thema der neuesten Leber-Forschung. 

Statt hier ein bestimmtes Unternehmen in Sachen Nahrungsergänzung hervorzuheben, möchte ich meine tiefe Bewunderung für die Heilkraft der Natur betonen und daran erinnern, dass die wertvollen Ressourcen der Natur perfekt und ausgewogen unserer Gesundheit dienen. Ein Schelm, wer dagegen die chemischen Artefakte der Pharmaindustrie als bedenklich einstuft.

Ein Bild von der menschlichen Leber

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